Personal Power
folgenden Beispielen.
Bevor Sie nun die Übung fortsetzen, zuerst ein interessanter Aspekt, den Sie zusätzlich überdenken sollten: Auch negative Gedanken können durchaus einen positiven Nutzen haben. Der negative Gedanke, kein Studium und deshalb schlechtere Chancen zu haben, schützt Sie vielleicht vor der Erkenntnis, keine Verantwortung als Abteilungsleiter übernehmen zu wollen. Sie sehen, negative Gedanken können auch sehr sinnvoll sein, eine Art Schutzeffekt enthalten.
Alles, was Sie denken, auch das Negative, hat eine positive Absicht in sich selbst. Um die kennenzulernen, können Sie folgendes tun: Hinterfragen Sie die negativen Gedanken nach ihrer positiven Absicht, und danken Sie ihnen für den gewährten Schutz. Denn wenn Sie wissen, was hinter den Gedanken steht, können Sie auch viel besser damit umgehen. Wenn Ihnen klar wird, daß Sie aufgrund des fehlenden Studiums nicht generell schlechtere Chancen haben, sondern daß Sie eine bestimmte Art der Verantwortung scheuen, kann sich Ihre Aufmerksamkeit jetzt auf ganz andere Möglichkeiten richten, bei denen Sie auch ohne Studium sehr wohl Chancen haben - und das, ohne diese unangenehme Verantwortung übernehmen zu müssen.
So, nun geht es weiter mit der Übung. Machen Sie bitte folgendes: Formulieren Sie Ihre Mäkeleien über sich selbst positiv um. Achten Sie darauf, daß Sie bei der Umformulierung positive Aussagen finden - also ohne Verneinungen auskommen.
Dazu sollten Sie zuerst einmal wissen, wo Sie hin wollen. Denn jedes “Weg von … ” ist eine Negativformulierung: Ich will nicht mehr so oft wütend sein; ich werde nicht mehr so faul sein; ich will nicht mehr so unordentlich sein. Negativformulierungen ziehen runter, sie erinnern an das, was man eigentlich nicht möchte. Wir wissen immer, was wir nicht wollen, aber selten ist uns klar, was wir statt dessen wollen. Unsere Umgangssprache wimmelt nur so von Verneinungen: Ich will diese Aufgabe nicht übernehmen; ich will nicht ins Kino gehen; ich will die Nachbarin nicht einladen; ich will nicht, daß du alleine ausgehst … Achten Sie einmal darauf, wie oft Sie eine Ablehnung so formulieren, statt klar zu sagen, was Sie wollen.
Wenn Ihr neues Denken erfolgreich sein soll, dann überlegen Sie, was Sie wollen. Geben Sie Ihren Aussagen eine “Hin zu”-Formulierung: Ich bin gelassen, ich bin fleißig, ich bin ordentlich. “Hin zu” ist sehr viel kräftiger und drückt aus, was Sie wollen.
Möchten Sie sich das Rauchen abgewöhnen, so ist es der absolut falsche Weg, sich ständig vorzubeten: “Ich möchte nicht mehr rauchen!” Durch diese verneinende Formulierung wird das Gehirn ständig wieder ans Rauchen erinnert - alle Gedanken werden also weiterhin auf das Rauchen fixiert. Eine viel besser funktionierende Formulierung ist: “Ich möchte klare, reine, frische und gesunde Luft zu jeder Zeit meines Lebens atmen.” Das ist ein positiv formulierter, gut funktionierender Gedanke, wenn es darum geht, sich das Rauchen abzugewöhnen. Natürlich reicht das allein nicht aus, aber es ist die beste Unterstützung, wenn Sie sich mit Ihrem Willen wirklich dazu entschlossen haben.
Das Schicksal biegt sich gehorsam wie ein gespannter Bogen in der Hand, wenn du den Pfeil der richtigen Gedanken durch ihn schießt
Yesudian
Das Negativ-Denken mag auch das Beispiel des Lehrers einer Drachenflugschule verdeutlichen. Immer wieder warnte er seine Schüler davor, bloß nicht in der Nähe des einzigen Baumes auf dem Landeplatz zu kommen. Die Aufmerksamkeit der Schüler war damit natürlich auf den Baum gerichtet. Das Resultat der Geschichte: Die meisten sind zumindest in deutlicher Nähe des Baumes gelandet. Unser Unterbewußtsein kennt keine Verneinungen, es kennt keine Ironie und keinen Spaß. Es nimmt alles für bare Münze, wie immer wir etwas auch meinen. Es steht als Maschinist im Maschinenraum, sieht nichts und glaubt alles, was der Steuermann, der Verstand, ihm sagt. Und das führt es gnadenlos durch.
Bevor Sie nun daran gehen, die Negativ-Statements, die Sie über sich selbst haben, in eine positive Aussage zu ändern, gibt es noch zwei weitere Punkte zu beachten:
1. Formulieren Sie die positiven Sätze in der Gegenwart. Sagen Sie nicht: “Ich werde … ” Wie soll Ihr Maschinist, Ihr Unterbewußtsein,wissen, wann Sie es zu tun gedenken? Er wird es jeden Tag erneut in die Zukunft schieben, und es braucht nie getan zu werden. Schreiben Sie das, was Sie erreichen möchten, so auf, als wenn es
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