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Pfad der Angst

Pfad der Angst

Titel: Pfad der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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verwandeln, kategorisch abgelehnt hatte, waren die Detektive völlig durchgeschwitzt, als sie am späten Freitag Nachmittag nach einer Fahrt durch die Berge in Brestow ankamen. Die niedrigen Flachdachhäuser warfen so gut wie keinen brauchbaren Schatten auf die breite, staubige Straße, Bäume schien es überhaupt nicht zu geben, und als sie an einer Tankstelle nach Rose Hall fragten, wies der Tankwart auf eine Straße, die geradewegs in die Wüste hinausführte.
    »Nehmt Wasser mit«, war sein entmutigender Kommentar. » Viel Wasser.«
    »Wie weit ist es denn noch bis Rose Hall?«, fragte Justus.
    »Fünf Meilen«, sagte der Tankwart. »Aber wenn euer Wagen da mittendrin schlappmacht, braucht ihr das Wasser. Was wollt ihr denn in Rose Hall?«
    »Kennen Sie den Besitzer?«, fragte Justus zurück.
    Der Mann schob seinen Cowboyhut zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ob ich Granville kenne? Nee, ich würde nicht sagen, dass ich ihn kenne. Der ist verrückt, wenn ihr mich fragt. Mischt hier regelmäßig die Stadtratstreffen mit seinen Ideen auf. Im letzten Jahr hatte er die schwachsinnige Idee, eine Glaskuppel über Brestow zu bauen, um ›das Pflanzenwachstum zu verbessern‹. Der Kerl wollte aus unserer Stadt ein verflixtes Gewächshaus machen! Stritt sich wochenlang mit jedem einzelnen Ratsmitglied deswegen! An eurer Stelle würde ich da nicht hinfahren. Was wollt ihr denn von ihm?«
    »Wir – ähm – sind Freunde seiner Nichte und sollen ihm schöne Grüße bestellen, da wir gerade in der Gegend sind«, flunkerte Justus.
    »Ah so. Na, dann grüßt mal schön. Das macht dann zwanzig Dollar fürs Benzin.«
    Bob bezahlte, Justus kaufte noch einen großen Kanister mit Wasser, und sie fuhren in die Wüste hinaus.
    »Er heißt also Granville und ist in der Gegend als sonderbar bekannt«, sagte Justus.
    »›Sonderbar‹ ist gut«, meinte Peter. »Wenn er so sonderbar ist, dass er sich wegen irgendwelcher idiotischer Ideen mit allen Leuten streitet, will ich ihn gar nicht kennenlernen.«
    »Ach, Erfinder und Wissenschaftler werden von ihren Nachbarn immer als etwas verschroben betrachtet«, sagte Justus und trank einen großen Schluck Wasser. »So schlimm ist er wahrscheinlich gar nicht.«
    Nach kurzer Zeit kamen sie an einen einsamen Wegweiser, von dem ein sandiger einspuriger Fahrweg abzweigte, und folgten ihm nach Norden. Meilenweit erstreckte sich die kalifornische Wüste nach beiden Seiten: staubiger weißer Sand, zähes dunkles Gras und stachelige Kakteen unter dem endlosen blauen kalifornischen Himmel. Nur am Horizont waren die bläulichen Umrisse der Berge zu erkennen. Zum Glück mussten sich die Detektive keine Sorgen um ihren Wasservorrat machen, denn der Weg führte schnurgerade auf ein hohes, dunkles Haus mit drei kleineren Nebengebäuden zu, die mit ihren Wellblechdächern recht trostlos aussahen.
    Die drei ??? parkten den Käfer vor dem Haus, stiegen aus, marschierten zur Tür und klingelten.
    Der Mann, der ihnen öffnete, war sehr groß, sehr dünn und steckte trotz der sengenden Hitze in einem grauen Anzug. Das weiße Hemd war bis zum Kragen hoch zugeknöpft. Er hatte staubige graue Haare, ein hageres, faltiges Gesicht und sah aus wie ein trauriger alter Hund. Wortlos schaute er von einem Detektiv zum nächsten und sagte endlich: »Ja?«
    »Mr Granvillle?«, fragte Justus.
    »Ja.«
    »Wir sind die drei Detektive, Mr Granville.«
    Der traurige Hundeblick änderte sich nicht, verriet weder Erkennen noch Interesse. »So?«
    Irritiert runzelte Justus die Stirn. »Haben Sie uns nicht erwartet?«
    »Nein«, sagte Mr Granville gedehnt. »Nein, das könnte ich nicht sagen. Um was handelt es sich bitte?«
    »Ist das hier nicht Rose Hall?«
    »Doch«, sagte der staubige Mann.
    »Dann muss es stimmen«, sagte Justus fest. »Wir möchten zu einem Mann, der hier lebt und Erfinder ist. Wenn Sie es nicht sind, würden Sie uns freundlicherweise sagen, wo wir ihn –«
    Aus dem Inneren des Hauses unterbrach ihn ein lauter Ruf. »Matthew! Stell dich nicht seniler an, als du bist! Die Herren Detektive wollen zu mir!«
    Mr Granvilles Augen verengten sich, aber seine Stimme blieb unverändert. »Mein Bruder Winston Granville. Tretet ein.«
    Er ließ sie ein, und Winston Granville kam ihnen schon entgegen. Er sah genauso grau und faltig aus wie sein Bruder, trug aber alte Jeans und ein offenes Hemd, seine Bewegungen waren lebhaft und energisch und seine Stimme so laut, dass sie in der Eingangshalle Echos

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