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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Frau, ohne dabei eine Schönheit zu sein, obwohl das auch an der Alterslosigkeit der Aes Sedai liegen konnte, und sie verfügte über eine anmutige Eleganz, die möglicherweise ebenfalls darin begründet war. Es fiel oft sehr schwer, eine Schwester, die auf einem Bauernhof geboren war, von einer aus einem Palast zu unterscheiden. Perrin hatte sie mit rotem Gesicht und zornig gesehen, erschöpft und am Ende ihrer Beherrschung, aber trotz der beschwerlichen Reise und dem Leben in den Aielzelten sahen ihr dunkles Haar und ihre Kleidung aus, als stünde auch ihr eine Zofe zur Verfügung. Sie hätte genauso gut in einer Bibliothek stehen können.
    »Was habt Ihr erfahren, Masuri?«, fragte Berelain.
    »Masuri, bitte? Masuri?«
    Ihre letzten Worte klangen etwas schärfer, und Masuri zuckte zusammen, als würde sie plötzlich überrascht erkennen, dass sie nicht allein war. Möglicherweise war sie tatsächlich überrascht; in vielerlei Hinsicht schien sie eher den Grünen Ajahs zu entsprechen als den Braunen, neigte eher zum Handeln statt zum Nachdenken, kam immer direkt zur Sache, aber sie war noch immer dazu fähig, sich völlig in dem zu verlieren, was gerade ihre Aufmerksamkeit fesselte. Sie faltete die Hände in Hüfthöhe und öffnete den Mund, aber statt zu sprechen zögerte sie und blickte fragend zu den Weisen Frauen hinüber.
    »Macht schon, Mädchen«, sagte Nevarin ungeduldig und stemmte mit klirrenden Armreifen die Fäuste in die Hüften. Ein Stirnrunzeln ließ sie so mürrisch wie immer erscheinen, aber keine der anderen Weisen Frauen sah freundlicher aus. Drei finstere Mienen in einer Reihe wie drei helläugige Krähen auf einem Zaun. »Wir lassen Euch nicht einfach Eure Neugier stillen. Macht schon, sagt uns, was Ihr erfahren habt.«
    Masuris Gesicht rötete sich, aber sie sprach sofort, den Blick auf Berelain gerichtet. Es konnte ihr nicht gefallen, in der Öffentlichkeit zurechtgewiesen zu werden, gleichgültig, was über ihre Beziehung zu den Aes Sedai nach außen gedrungen war. »Über die Schattenhunde ist nur wenig bekannt, aber ich habe sie studiert. Im Laufe der Jahre bin ich sieben Rudeln begegnet, fünf von ihnen zweimal und zwei weiteren dreimal.« Die Farbe schwand aus ihren Wangen, und langsam klang sie, als würde sie einen Vortrag halten. »Einige der alten Chronisten behaupten, dass es nur sieben Rudel gibt, andere wiederum neun oder dreizehn oder eine andere Zahl, die ihrer Meinung nach eine besondere Bewandtnis hat, aber während der TrollocKriege schrieb Sorelana Alsahhan von den ›Hunderten Rudeln von Schattenhunden, die die Nacht heimsuchen^ und davor schrieb Ivonell Bharatiya von ›aus dem Schatten geborenen Hunden, deren Anzahl so groß ist wie die Albträume der Menschheit^ Obwohl Ivonell, um die Wahrheit zu sagen, apokryph sein könnte. Wie dem auch sei, der ...« Sie gestikulierte, als würde sie nach einem passenden Ausdruck suchen.
    »Geruch ist nicht das richtige Wort. Die Ausstrahlung, die von jedem Rudel ausgeht, ist einzigartig, und ich kann mit Sicherheit sagen, dass mir dieses hier noch nie begegnet ist, also wissen wir, dass die Zahl sieben falsch ist. Ob die korrekte Zahl nun neun oder dreizehn oder anders ist, es gibt viel mehr Geschichten über Schattenhunde als Schattenhunde selbst, und so weit südlich von der Großen Fäule sind sie äußerst selten. Und da ist noch eine zweite Ausnahme: dieses Rudel dürfte fast fünfzig Tiere umfasst haben. Für gewöhnlich sind zehn oder zwölf die Grenze. Eine nützliche Maxime: zwei Ausnahmen, die zusammentreffen, verlangen nähere Aufmerksamkeit.« Sie hielt inne und hob einen Finger, um den Punkt zu unterstreichen, dann nickte sie, als sie davon überzeugt war, dass Berelain es begriffen hatte, und faltete wieder die Hände. Ein heftiger Wind stieß ihr den gelbbraunen Umhang von einer Schulter, aber sie schien den Wärmeverlust nicht zu spüren.
    »Von den Spuren der Schattenhunde geht immer das Gefühl von Dringlichkeit aus, aber das ändert sich durch eine Vielzahl von Faktoren, die ich nicht alle mit Sicherheit benennen kann. Diese hier weisen eine intensive Beimischung von ... ich schätze, man könnte es Ungeduld nennen. Das trifft es zwar nicht einmal annähernd - genauso gut könnte man eine Stichwunde als Nadelstich bezeichnen -, aber es muss reichen. Ich würde sagen, ihre Jagd dauert schon eine Weile, und ihr Wild entgeht ihnen irgendwie. Was die Geschichten auch behaupten mögen - übrigens, Lord Gallenne, Salz

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