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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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erschienen so heiß wie die Kohlen in einem Schmiedefeuer, als würde der Wind sie gleich zum Glühen anfachen, und sein Geruch war die zerrissene Schärfe unverfälschten Wahnsinns. Er ignorierte die Weisen Frauen und Aes Sedai mit einer Verachtung, die er nicht einmal verbarg. In seinen Augen waren die Weisen Frauen noch viel schlimmer als die Aes Sedai; nicht nur, dass sie Blasphemie betrieben, indem sie die Eine Macht lenkten, sie waren außerdem auch noch wilde Aiel, also eine zweifache Sünde. Die Geflügelten Wachen unter den Bäumen hätten genauso gut Schatten sein können. »Macht ihr ein Picknick?«, fragte er mit einem Blick auf den Korb, der an Perrins Sattel hing. Normalerweise war Masemas Stimme so intensiv wie sein Blick, aber jetzt klang sie trocken, und seine Lippen verzogen sich, als er zu Berelain hinüber - schaute. Natürlich hatte er die Gerüchte gehört.
    Wut loderte in Perrin emp or, aber er zwang sie zurück. Seine Wut hatte ein Ziel, und er würde sie nicht verschwenden, indem er nach einem anderen schlug. Traber nahm die Stimmung seines Reiters wahr und schien nach Masemas Wallach schnappen zu wollen, und Perrin musste ihn scharf zügeln. »Hier waren Schattenhunde in der Nacht«, sagte er nicht besonders elegant, aber besser brachte er es nicht zustande. »Sie sind weg, und Masuri glaubt nicht, dass sie zurückkehren, also gibt es keinen Grund zur Sorge.«
    Masema roch nicht im mindesten besorgt. Er roch nie nach etwas anderem als Wahnsinn. Der Fuchs stieß heftig mit dem Kopf nach Traber, aber Masema zog ihn mit einem brutalen Ruck zurück. Masema war ein guter Reiter, aber er behandelte seine Tiere genauso, wie er Menschen behandelte. Zum ersten Mal sah er Masuri an. Sein Blick wurde noch etwas brennender, falls das möglich war. »Man kann den Schatten überall finden«, sagte er, die hitzige Verkündigung einer unzweifelhaften Wahrheit. »Keiner, der dem Wiedergeborenen Lord Drachen folgt - möge das Licht seinen Namen leuchten lassen -, muss den Schatten fürchten. Selbst im Tode werden sie den endgültigen Sieg des Lichts finden.«
    Masuris Stute scheute, als hätte sie der Blick verbrannt, aber sie zügelte das Tier und erwiderte Masemas Blick mit der Unergründlichkeit einer Aes Sedai, so ruhig wie ein zugefrorener Teich. Nichts wies darauf hin, dass sie mit dem Mann ein Geheimtreffen gehabt hatte. »Wenn sie gut kontrolliert wird, ist Furcht ein nützlicher Antrieb für das Urteilsvermögen und die Entschlossenheit. Wenn wir uns vor unseren Feinden nicht fürchten, bleibt nur Verachtung übrig, und Verachtung führt zum Sieg des Feindes.« Man hätte glauben können, sie würde mit einem einfachen Bauern sprechen, dem sie noch nie zuvor begegnet war. Annoura sah aus, als sei ihr leicht übel. Fürchtete sie, ihr Geheimnis würde ans Tageslicht kommen? Dass ihre Pläne für Masema durchkreuzt werden könnten?
    Masema verzog erneut die Lippen; es konnte genauso gut ein Lächeln wie ein verächtliches Grinsen sein. Die Aes Sedai schienen für ihn nicht länger zu existieren, als er seine Aufmerksamkeit wieder Perrin zuwandte. »Einige von denen, die dem Lord Drachen folgen, haben eine Stadt namens So Habor gefunden.« So nannte er seine Anhänger: natürlich folgten sie in Wirklichkeit dem Wiedergeborenen Drachen und nicht etwa ihm. Die Tatsache, dass Masema ihnen sagte, was sie wann und wie zu tun hatten, war nur eine Nebensächlichkeit. »Ein hübscher Ort mit drei- oder viertausend Einwohnern, etwa einen Tag oder weniger im Südwesten. Anscheinend waren sie abseits vom Weg der Aiel, und trotz der Dürre haben sie letztes Jahr eine gute Ernte eingefahren. Sie haben Speicher voller Gerste, Hirse und Hafer, und noch anderer nützlicher Dinge, wie ich glaube. Ich weiß, dass Ihr nur noch wenig Vorräte habt. Sowohl für Eure Männer wie auch für die Tiere.«
    »Warum sollten ihre Speicher zu dieser Jahreszeit voll sein?« Berelain beugte sich mit einem Stirnrunzeln nach vorn; ihr Tonfall war nicht weit von einem Befehl entfernt und klang fast ungläubig.
    Nengar legte mit einem finsteren Blick die Hand auf das Sattelschwert. Keiner gab dem Propheten des Lord Drachen einen Befehl. Und erst recht stellte ihn keiner in Frage. Keiner, der weiterleben wollte. Leder ächzte, als die Lanzenreiter in ihren Sätteln das Gewicht verlagerten, aber Nengar ignorierte sie. Der Gestank von Masemas Wahnsinn kroch in Perrins Nase. Masema musterte Berelain. Er schien sich weder Nengar noch den

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