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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Silberpokale und ein hoher Weinkrug, aus dem der Duft von Gewürzen strömte. Jeder nahm Wein, mit Ausnahme von Elayne, die ihn nicht einmal angeboten bekam. Sie schaute in ihren Tee und seufzte. Sie konnte den Tassengrund deutlich sehen. Hätten sie ihn noch schwächer aufgegossen, hätten sie ihr genauso gut Wasser geben können!
    Einen Moment später durchquerte Aviendha das Zimmer, um ihren Weinpokal auf dem Tablett abzustellen, das seinen Platz auf einer Kommode gefunden hatte, und schenkte sich eine Tasse Tee ein. Sie widmete Elayne ein Nicken und ein Lächeln, eine Kombination aus Mitgefühl und der Andeutung, dass sie allen Ernstes wässrigen Tee Wein vorzog. Unwillkürlich lächelte Elayne zurück. Erstschwestern teilten sowohl das Gute wie das Schlechte. Birgitte grinste über den Rand ihres Pokals und leerte ihn mit einem Schluck bis zur Hälfte. Der Bund vermittelte ihre Heiterkeit über den Missmut, der von Elayne ausging. Und er vermittelte noch immer ihre Kopfschmerzen, die nicht nachgelassen hatten. Elayne rieb sich die Schläfe. Sie hätte darauf bestehen sollen, dass Merilille die Frau Heilte, und zwar in dem Moment, in dem sie ihr über den Weg lief. Einige Kusinen übertrafen Merilille in der Kunst des Heilens, aber sie war im Palast die einzige Schwester, die halbwegs gut darin war.
    »Ihr benötigt Frauen, die Wegetore erschaffen«, sagte Zaida unvermittelt. Ihre vollen Lippen lächelten nicht mehr. Es gefiel ihr nicht, als Erste das Wort ergreifen zu müssen.
    Elayne schlürfte ihren schaurigen Tee und schwieg.
    »Es könnte dem Licht gefallen, wenn ich eine oder zwei Windsucherinnen hier zurücklasse«, fuhr Zaida fort. »Für einen festgesetzten Zeitraum.«
    Elayne legte die Stirn in Falten, als müsste sie da - rüber nachdenken. Sie brauchte diese verdammten Frauen, und zwar mehr als eine oder zwei. »Was würdet Ihr als Gegenleistung erwarten?«, fragte sie schließlich.
    »Eine Quadratmeile Land am Fluss Erinin. Gutes Land. Keinesfalls feucht oder sumpfig. Es muss den Atha'an Miere für unbegrenzte Dauer gehören. Und es muss unter unseren Gesetzen stehen, nicht unter denen von Andor«, fügte sie dann hinzu, als wäre das ein kaum erwähnenswerter nachträglicher Einfall.
    Elayne verschluckte sich an ihrem Tee. Die Atha'an Miere hassten es, das Meer verlassen zu müssen, sie , hassten es, außer Sichtweise von ihm zu sein. Und Zaida bat um Land, das tausend Meilen vom nächsten Meer entfernt war? Und bat auch noch darum, dass man es in jeder Hinsicht an sie abtrat? Cairhiener und Murandianer und sogar Altaraner hatten den Versuch, sich Teile von Andor einzuverleiben, mit Blut bezahlt, und Andoraner hatten geblutet, um sie rauszuhalten. Andererseits war eine Quadratmeile nicht viel, und obendrein ein kleiner Preis, um Caemlyn weiterhin zu versorgen. Nicht dass sie Zaida das wissen lassen würde. Und wenn das Meervolk direkte Handelsbeziehungen zu Andor aufnahm, dann würden andoranische Waren überall dorthin gelangen, wohin das Meervolk segelte, und da s war die ganze bekannte Welt. Das war Zaida mit Sicherheit klar, aber es brachte nichts, sie wissen zu lassen, dass Elayne daran gedacht hatte. Der Behüterbund riet zur Vorsicht, aber es gab Augenblicke, in denen Wagnisse gefragt waren, wie Birgitte besser als sonst jemand hätte wissen sollen.
    »Manchmal bekommt man Tee in den falschen Hals.« Das war keine Lüge, lediglich eine Ausflucht.
    »Für eine Quadratmeile von Andor verdiene ich mehr als zwei Windsucherinnen. Für die Benutzung der Schale der Winde haben die Atha'an Miere zwanzig Lehrerinnen und noch andere Hilfe erhalten, und wenn sie gehen, werdet ihr zwanzig bekommen, die sie ersetzen. In Eurem Gefolge sind einundzwanzig Windsucherinnen. Für eine Meile von Andor sollte ich alle einundzwanzig bekommen, und solange Aes Sedai das Meervolk unterrichten, einundzwanzig weitere als Ersatz, wenn sie gehen.« Es war besser, die Frau nicht glauben zu lassen, dass sie das Angebot auf diese Weise ohne nachzudenken ablehnte. »Natürlich würden sämtliche Waren, die von diesem Land nach Andor transportiert werden, den üblichen Zöllen unterliegen.«
    Zaida hob den Silberpokal an die Lippen, und als sie ihn senkte, zeigte sie ein winziges Lächeln. Aber Elayne hielt es eher für ein Lächeln der Erleichterung statt des Triumphs. »Waren, die nach Andor transpor tiert werden, aber nicht die Waren, die über den Fluss in unser Land kommen. Und ich könnte drei Windsucherinnen

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