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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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eine von vielen, die durch den Zirkus führten. Der Wind riss dünne graue Rauchfa hnen von den Schornsteinen auf den Wagendächern und von einigen Zelten mit sich. Die meisten Artisten waren entweder beim Frühstück oder noch im Bett. Sie standen meist spät auf - eine Regel, die Mat gut fand -, und bei dieser Kälte würde keiner draußen um ein Lagerfeuer sitzen wollen. Die einzige Person, die er sah, war Aludra, deren hellblauer Wagen an der Ecke einer kleineren Seitenstraßen stand; sie hatte die Ärmel ihres dunkelgrünen Kleids bis zu den Ellbogen hinaufgeschoben und zerstampfte etwas in dem Mörser auf dem Tisch, der sich von der Wagenseite herunterklappen ließ.
    Ganz in ihre Arbeit versunken, konnte die schlanke Tarabonerin Egeanin und Mat nicht sehen. Er konnte jedoch nicht widerstehen, sie zu betrachten. Mit ihren schmalen, bis zur Taille reichenden Zöpfen war Aludra möglicherweise das Exotischste von Lucas Wundern.
    Er pries sie als Feuerwerkerin an, und im Gegensatz zu den anderen Artisten und Wundern was sie wirklich genau das, was Luca behauptete, obwohl er es vermutlieh nicht einmal selbst glaubte. Mat fragte sich, was sie da zerkleinerte. Und ob es explodieren würde. Sie hatte versprochen, ihm das Geheimnis des Feuerwerks zu verraten, wenn er ein Rätsel löste, aber bis jetzt hatte er nicht einmal den Ansatz zur Lösung gefunden. Aber das würde er. Egal, auf welche Weise.
    Egeanin stieß ihm einen Finger in die Rippen. »Wir sollen ein Liebespaar darstellen, wie du mich ständig erinnerst«, knurrte sie. »Wer wird das glauben, wenn du diese Frau anstarrst, als hättest du Hunger?«
    Mat grinste lüstern. »Ich sehe mir hübsche Frauen immer an, ist dir das noch nicht aufgefallen?« Sie richtete den Schal mit etwas mehr Nachdruck als gewöhnlich und grunzte verächtlich, und er war zufrieden. Gelegentlich war ihre prüde Ader ganz nützlich. Egeanin lief um ihr Leben, aber sie war noch immer eine Seanchanerin, und sie wusste bereits mehr über ihn, als ihm recht war. Er würde ihr nicht alle seine Geheimnisse anvertrauen. Nicht einmal jene, die er selbst noch nicht kannte.
    Lucas Wagen stand in der Mitte des Lagers auf der besten Position, soweit wie nur möglich von den Tierkäfigen und Pferdehalteseilen entfernt, die sich entlang der Segeltuchwand zogen. Selbst im Vergleich zu den anderen war der Wagen grell, ein rotes und blaues Ding, das wie eine kostbare Lackarbeit glänzte, jede Oberfläche war mit goldenen Kometen und Sternen gesprenkelt. Die Mondphasen zogen sich in Silber bis kurz unter das Dach um ihn herum. Selbst der Zinnschornstein war mit roten und blauen Ringen bemalt.
    Ein Kesselflicker wäre errötet. An der einen Seite des Wagens standen zwei Reihen seanchanische Soldaten mit aufgesetzten Helmen stramm neben ihren Pferden, die mit grünen Quasten ausgestatteten Lanzen in genau dem gleichen Winkel ausgerichtet. Einer der Männer hielt die Zügel eines zweiten Pferdes, ein prächtiger grauer Wallach mit starken Keulen und guten Fesseln. Neben Lucas Wagen erschien die blaue und grüne Rüstung des Soldaten farblos.
    Es überraschte Mat nicht, dass sich noch andere für die Seanchaner interessierten. Bayle Domon hockte etwa dreißig Schritte von den Soldaten entfernt auf den Fersen, den Rücken gegen ein Rad des grünen Wagens gelehnt, der Petra und Clarine gehörte; eine dunkle Strickmütze verbarg seinen rasierten Schädel. Clarines Hunde lagen unter dem Wagen, ein kunterbuntes Rudel kleiner Tiere, die dicht aneinandergedrängt schliefen. Der kräftige Illianer tat so, als würde er schnitzen, aber bis jetzt hatte er nur einen kleinen Haufen Späne produziert. Mat wünschte sich, der Kerl würde sich entweder einen Schnurrbart wachsen lassen, um die Oberlippe zu verbergen, oder den Rest des Barts abrasieren. Jemand könnte einen Illianer mit Egeanin in Verbindung bringen. Blaeric Negina, ein großer Bursche, der an dem Wagen lehnte, als wollte er Domon Gesellschaft leisten, hatte nicht gezögert, seinen schienarischen Haarknoten zu entfernen, um bei den Seanchanern keine Aufmerksamkeit zu erregen, obwohl er ungefähr genauso oft mit der Hand über die nachwachsenden Stoppeln fuhr, wie Egeanin ihre Perücke überprüfte. Vielleicht hätte er eine Mütze aufsetzen sollen.
    Beide Männer konnten in ihren dunklen Mänteln mit den ausgefransten Ärmeln und abgetragenen Stiefeln als Zirkusleute durchgehen, sie hätten durchaus Pferdeknechte sein können. Allerdings nicht bei anderen

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