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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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offene Beleidigung hörte, und seine Eidmänner griffen nach den Schwertern.
    »Flüchtlinge haben berichtet, dass Aiel auf der Ebene sind«, warf Shimron schnell ein, als fürchtete er, Wakeda könnte das Weiße Band zerreißen. Keiner von Wakedas Eidmännern würde blankziehen, bevor er es tat oder es befahl. »Den Berichten zufolge kämpfen sie für den Wiedergeborenen Drachen. Er muss sie geschickt haben, vielleicht um uns beizustehen. Niemand hat je ein Heer der Aiel besiegt, nicht einmal Artur Falkenflügel. Lord Ituralde, erinnert Ihr Euch an den Blutigen Schnee, als wir noch jünger waren? Ihr stimmt gewiss mit mir darin überein, dass wir sie dort nicht besiegt haben, was auch immer in den Überlieferungen steht, und ich kann nicht glauben, dass die Seanchaner über die Zahl an Männern verfügen, die wir damals hatten. Ich selbst habe gehört, dass sich die Seanchaner nach Süden bewegen, von der Grenze fort. Nein, ich vermute, dass wir als Nächstes hören werden, dass sie sich von der Ebene zurückziehen und nicht auf uns zurücken.« Im Feld war er kein schlechter Befehlshaber, aber er war schon immer ein Pedant gewesen.
    Ituralde lächelte. Aus dem Süden kamen die Nachrichten schneller als von überall anders, aber er hatte befürchtet, die Aiel selbst zur Sprache bringen zu müssen, und sie hätten vielleicht geglaubt, er wollte sie hintergehen. Er konnte es selbst kaum glauben. Aiel auf der Ebene von Almoth. Er sparte sich den Hinweis, dass Aiel, die geschickt worden waren, um den Drachenverschworenen zu helfen, wahrscheinlich direkt in Arad Doman erschienen wären. »Auch ich habe mit Flüchtlingen gesprochen, und sie erzählen von Überfällen der Aiel, nicht von Heeren. Was auch immer die Aiel auf der Ebene tun, es hat den Vormarsch der Seanchaner vielleicht verlangsamt, aber es hat sie nicht zurückgedrängt. Ihre fliegenden Bestien kundschaften unsere Seite der Grenze aus. Das klingt nicht nach Rückzug.«
    Mit einer energischen Bewegung zog er das Papier aus dem Ärmel und hielt es in die Höhe, sodass alle das in grünes und blaues Wachs eingedrückte Siegel mit Schwert und Hand sehen konnten. Wie immer in letzter Zeit hatte er das königliche Siegel auf der einen Seite mit einer heißen Klinge vom Papier gelöst, um es intakt zu lassen, damit er es denen ungebrochen vorlegen konnte, die mögliche Zweifel hatten. Und von denen gab es eine ganze Menge, nachdem sie Alsalams Befehle vernommen hatten. »König Alsalam hat mir den Befehl gegeben, so viele Männer zu nehmen, wie ich zusammenbekomme, ganz egal woher, und die Seanchaner so hart anzugreifen, wie ich kann.« Er holte tief Luft. Hier ging er ein weiteres Wagnis ein, und Alsalam würde möglicherweise seinen Kopf auf den Richtblock schicken, wenn der Würfel nicht auf die gewünschte Seite fiel. »Ich biete einen Waffenstillstand an. Ich schwöre im Namen des Königs, gegen keinen von Euch ins Feld zu ziehen, solange die Seanchaner Arad Doman bedrohen, falls Ihr alle den gleichen Schwur leistet und an meiner Seite kämpft, bis sie zurückgeschlagen sind.«
    Verblüfftes Schweigen antwortete ihm. Der stier nackige Rajabi schien vom Schlag getroffen zu sein.
    Wakeda kaute wie ein erschrockenes Mädchen auf der Unterlippe herum.
    Dann murmelte Shimron: »Können sie zurückgeschlagen werden, Lord Ituralde? Ich habe auf der Ebene von Almoth ihren angeketteten ... Aes Sedai gegenübergestanden, genau wie Ihr auch.« Stiefel knirschten, als Männer mit den Füßen scharrten, Gesichter verdunkelten sich vor hilflosem Zorn. Keinem Mann gefiel die Vorstellung, einem Feind hilflos gegenüberzustehen, aber viele von ihnen hatten in den frühen Tagen an der Seite von Ituralde und Shimron gekämpft, um zu wissen, wie dieser Feind war.
    »Sie können besiegt werden, Lord Shimron«, erwiderte Ituralde, »selbst mit ihren ... kleinen Überraschungen.« Schon seltsam, es so zu bezeichnen, wenn der Boden unter den Füßen in die Höhe geschleudert wurde und Kundschafter etwas ritten, das wie Schattengezücht aussah, aber er musste so sicher klingen, wie er aussah. Davon abgesehen passte man sich an, wenn man wusste, wozu der Feind imstande war. Das war eine Faustregel des Kriegshandwerks, und zwar schon lange, bevor die Seancha ner aufgetaucht waren. Dunkelheit verschaffte den Seanchanern Vorteile, genau wie Stürme, und ein Wetterdeuter konnte einem immer sagen, wann ein Sturm heraufzog. »Ein kluger Mann hört auf zu kauen, wenn er auf den Knochen

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