Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur
gibt inzwischen zudem viele Krankheitserreger, die gegen Ã-Lactam-Antibiotika resistent geworden sind siehe > .
Antibiotika dieser Gruppe sind für uns relativ gut verträglich, weil der Vorgang des Zellaufbaus der Bakterien sich von dem unserer Körperzellen unterscheidet und diese nicht beeinträchtigt werden. Viele Menschen reagieren aber auf Penicillin mit einer Allergie. Diese kann im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock führen, einer Ãberreaktion des Immunsystems, die tödlich verlaufen kann. Häufiger sind Beschwerden wie Hautirritationen und juckende, rote Pusteln. Zeigen sich während der Einnahme Hinweise einer solchen Allergie, ist eine sofortige Krankenhauseinlieferung zur Beobachtung angezeigt.
Zu dieser Gruppe gehören Penicilline wie Amoxicillin, Benzylenicillin und Oxacillin; Cephalosporine wie Cefamandol und Cefotaxim sowie viele weitere Stoffe.
Chinolone
Chinolone, früher auch Gyrasehemmer genannt, greifen in die Erbsubstanz des Erregers ein, verhindern so die Herstellung wichtiger EiweiÃe und lassen das Bakterium absterben. Sie werden synthetisch hergestellt und kommen oft bei Nieren- und Harnwegsinfektionen zum Einsatz, aber auch bei anderen Erkrankungen. Es kann zu vielen unerwünschten Nebenwirkungen kommen, etwa zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und Erbrechen. Auch Kopfschmerzen, Schwindel, Depressionen, Psychosen, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen und eine Senkung des Blutzuckerspiegels sind beobachtet worden. Wegen möglicher Knorpelschäden dürfen Schwangere und Kinder die Medikamente nur in seltenen Ausnahmefällen einnehmen.
Zu den Wirkstoffen dieser Gruppe gehören unter anderem Levofloxacin, Ciprofloxacin, Ofloxacin und Norfloxacin.
Glykopeptid-Antibiotika
Die Zerstörung des Bakteriums verläuft bei Glykopeptiden ähnlich wie bei Ã-Lactam-Antibiotika: Das sich teilende Bakterium wird im Aufbau der Zellwand gehemmt, die Wand wird durchlässiger, durch den Druckunterschied zwischen innen und auÃen läuft Wasser in die Zelle, und diese wird zerstört.
Glykopeptide gehören zu den sogenannten Reserveantibiotika: Sie kommen vor allem dort zum Einsatz, wo sich bereits Resistenzen gegen andere Arten entwickelt haben siehe > . Um Resistenzen gegen diese wichtigen Antibiotika möglichst zu vermeiden, sollten sie nur sehr bedacht eingesetzt werden.
Zu dieser Gruppe gehören die Wirkstoffe Vancomycin und Teicoplanin. Sie werden etwa bei multirestistenten Enterokokken- oder Staphylokokken-Stämmen eingesetzt.
Makrolid-Antibiotika
Sie werden häufig bei Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Ihre Wirkung beruht darauf, dass sie sich in den Ablauf der EiweiÃproduktion des Bakteriums einschalten und so die lebenswichtige EiweiÃsynthese blockieren. Sie hemmen also vor allem stoffwechselaktive Bakterien. Makrolide haben eine lange Wirkdauer, weil sie von ihren Trägerstoffen nur langsam freigesetzt werden und zudem nur langsam vom Körper abgebaut werden. Der Nachteil der Stoffe ist, dass die Bakterien relativ schnell gegen sie resistent werden. Zudem verlangsamt der Wirkstoff ein Enzym in der Leber, das für den Abbau anderer Stoffe verantwortlich ist, die etwa in Herzmedikamenten und Gerinnungshemmern enthalten sind. Diese Medikamente wirken dann stärker und länger als gewünscht.
Zu dieser Gruppe gehören Stoffe wie Erythromycin, Roxithromycin, Clarithromycin oder Azithromycin. Sie wirken sowohl bei grampositiven als auch bei einigen gramnegativen Erregern siehe > , aber auch bei Chlamydien und Spirochäten.
Polypeptid-Antibiotika
Diese Mittel werden nur bei äuÃerlichen Infektionen lokal eingesetzt und heiÃen deshalb auch Lokalantibiotika. Eine Einnahme hätte schwere Nebenwirkungen wie Schädigungen des Nervensystems oder der Nieren zur Folge. Die Mittel wirken nur gegen wenige Bakterienarten und werden daher oft in Kombination mit anderen Lokalantibiotika und Medikamenten wie Kortison eingesetzt.
Das Einsatzgebiet der lokalen Antibiotika sind Haut und Schleimhäute. Dabei muss man unbedingt darauf achten, dass die Hautschichten intakt sind, sonst kann zu viel Wirkstoff über die Blutbahn in den Organismus eindringen.
Zu der Wirkstoffgruppe gehören Bacitracin, Gramicidin und Tyrothricin.
Sulfonamide
Diese auch als Folsäure-Antagonisten (Gegenspieler des Vitamins Folsäure) bezeichneten Mittel gibt es
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