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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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gestanden hatte, lächelte sein Neffe, und sah dabei aus wie Gwen. Der Anblick bescherte Colin eine Gänsehaut. „Ist er nett?“
    Nett? Devin und nett? Colin grinste. Devin war ein Arschloch vor dem Herrn, wenn er es sein wollte. Andererseits war er aber auch eine Seele von Mensch und als Freund konnte man sich immer auf ihn verlassen. Mit dem Wort 'nett' würde Colin ihn aber trotzdem nicht beschreiben. Devin manipulierte zu gerne Menschen, um sie dahin zu bekommen, wo er sie hin haben wollte und er selbst hatte sich auch schon oft manipulieren lassen, das wusste Colin. Aber es störte ihn nicht und Devin war auch kein bösartiger Mistkerl. Er wusste sich einfach nur durchzusetzen und als Mensch im Rollstuhl musste er das auch.
    „Du kannst dir nachher selbst ein Bild von ihm und seinen Eltern machen“, antwortete Colin und streckte unter dem Tisch die Beine aus. Langsam entspannte er sich ein wenig. „Ist es okay für dich, heute bei ihnen zu bleiben, solange ich mich um meinen Urlaub und den Papierkram für Adrian kümmere?“
    Kilian zuckte die Schultern. „Wo sollte ich sonst hin? Und wer ist Adrian?“
    „Mein Anwalt. Unser Anwalt. Der Mann, der dafür sorgen wird, dass du bei mir bleiben kannst.“
    Kilian nickte und sah an ihm vorbei aus dem Fenster. „Mum hat mir gesagt, dass du in einer Werkstatt arbeitest.“
    „Tue ich“, antwortete Colin ruhig, obwohl er doch recht neugierig war, auf was Kilian jetzt hinaus wollte.
    „Kann ich dich da mal besuchen?“
    „Stehst du auf Autos?“ Colin grinste, als Kilian ihm einem Blick zuwarf, der in etwa, 'Bist du blöde, oder was?' aussagte. „Wundert mich nicht. Gwen meinte immer, das hast du von mir.“
    „Echt?“ Damit hatte er Kilians Aufmerksamkeit und Colins Grinsen wurde breiter, bevor er fragte,
    „Gefällt dir mein Mustang etwa nicht?“
    Kilian seufzte genüsslich. „Den zu fahren, wäre echt cool.“
    Ganz sicher. Vermutlich genauso cool wie Mikaels schwarzer BMW. Colin grinste in sich hinein und schüttelte gleichzeitig den Kopf über sich selbst. Mikael und Kilian würden sich in der nächsten Zeit wohl kaum kennenlernen und außerdem durfte niemand diesen BMW fahren. Da war Mikael verdammt eigen. Andererseits ging es ihm mit seinem Mustang nicht anders, also konnte Colin dagegen kaum etwas sagen. Obwohl es ihn schon mehrfach in den Fingern geguckt hatte, Mikael nach den Autoschlüsseln zu fragen. Aber der würde ihm eher die Finger abhacken, als ihn ans Steuer des BMW zu lassen, und was das betraf, teilte Colin Mikaels Meinung. Nicht nur, weil er Angst um den Mustang hatte, sondern weil Kilian vor seinem sechzehnten Geburtstag garantiert kein Auto fahren würde.
    Colins Blick wanderte unwillkürlich zum Kalender, als ihm Kilians Geburtsdatum einfiel. Vierzehnter Februar. Sein Neffe hatte genau am Valentinstag Geburtstag. Das war jetzt fast zwei Wochen her und er hatte sich mit Devin noch über die Auslagen in den Geschäften der Stadt amüsiert, die kein anderes Thema gehabt hatten. Die pure Ironie, dachte Colin zerknirscht, aber woher hätte er denn wissen sollen, dass Kilian drei Tage später seine Mutter verlieren würde. Colin konnte ein Zusammenzucken gerade so verhindern. Gwen war nur drei Tage nach Kilians fünfzehnten Geburtstag gestorben. Das hatte er letzte Nacht bei der Durchsicht der Papiere zwar gelesen, aber wirklich klar wurde es ihm erst jetzt. Drei Tage. Für einen Moment verspürte Colin den Drang, etwas Tröstendes zu sagen. Er schwieg, als er Kilians Grinsen sah. Das würde er jetzt nicht ruinieren. Um nichts in der Welt.
    „Träum weiter, Kleiner“, erklärte Colin daher trocken und ballte gespielt drohend die Faust, als Kilian ihm dafür frech die Zunge herausstreckte. „Frühestens mit sechzehn, verstanden? Und auch nur mit einem gültigen Führerschein.“
    Kilian kicherte losgelöst. „Den schaffe ich locker, wetten?“
    „Angeber.“
    „Könner.“
    „Wo sind die Beweise?“, fragte Colin amüsiert und bekam dafür nur ein Augenverdrehen als Antwort, bevor Kilian vorlaut verkündete,
    „Wenn ich die Prüfung beim ersten Mal schaffe, darf ich die Karre fahren, gebongt?“
    „Karre?“ Colin griff sich theatralisch ächzend an die Brust. „Für den Frevel hast du eine Woche Mülldienst.“
    „Geht klar“, erklärte Kilian, was ihn verdutzt blinzeln ließ, und daraufhin lachte sein Neffe. „Reingelegt.“ Colin schnaubte. „Also? Darf ich ihn nächstes Jahr fahren, oder nicht?“
    Colin schauderte

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