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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Mik.“
    „Deine Entschuldigung kannst du dir in den Arsch schieben.“
    Colin war einen Moment verdutzt, weil er mit so einer heftigen Reaktion nicht gerechnet hatte. Mikael musste mehr als aufgebracht sein, denn allgemein konnte er sich auch im größten Trubel sicher beherrschen. Als Chef dreier Nobelrestraurants musste er das auch. Colin grinste kurz, als er begriff, dass ihm das an sich perfekt in die Hände spielte. Wenn es ihm gelang, Mikael noch wütender zu machen, so wütend, dass der seine Beherrschung endgültig verlor, bekam er hoffentlich die Chance zu sagen, was er sagen wollte. Es bestand zwar die Gefahr, dass er dafür Mikaels Faust ins Gesicht bekam, aber damit konnte er leben.
    „Halt die Klappe und hör' mir zu!“, verlangte er daher und bekam genau die Reaktion, die er sich erhofft hatte.
    „Was soll ich?“ Mikael drehte sich ganz langsam zu ihm um, löste die verschränkten Arme und ballte danach seine Hände zu Fäusten. „Ich soll die Klappe halten? Ich soll dir zuhören? Ich? Was denkst du dir eigentlich, wer du bist?“
    Colin zuckte gespielt unbeeindruckt mit den Schultern, während er zu Mikael ging und gleichzeitig betete, dass das hier kein Fehler war. „Ein Arschloch? Zumindest haben mich in letzter Zeit ein paar Leute so betitelt.“
    „Du mieser...“
    „Ja ja“, fuhr Colin Mikael mit einem lässigen Abwinken ins Wort und erreichte das, was er hatte erreichen wollen, denn im nächsten Moment holte Mikael aus, um ihm eine zu verpassen. Normalerweise hätte er Mikael den ersten Schlag sogar gegönnt, eben weil er ihn verdiente, aber eine Prügelei würde ihnen hier nicht weiterhelfen. Deswegen fing er Mikaels Faust sofort ab und brachte ihn mit einem Ausfallschritt aus dem Gleichgewicht, sodass sie am Ende beide im Sand landeten. Er über Mikael, was Colin sofort dazu ausnutzte, um Mikael am Boden zu halten.
    „Lass mich los!“, zischte der und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, als Colin den Kopf schüttelte.
    „Erst, wenn du mir zugehört hast.“
    „Es gibt nichts mehr zu sagen, du hattest deine Chance.“
    Da hatte Mikael Recht, aber das würde Colin nicht davon abhalten weiterzusprechen. „Du hast jedes Recht wütend auf mich zu sein.“
    „Wütend?“, schrie Mikael ihn fuchsteufelswild an. „Wütend trifft es nicht einmal im Ansatz, du verdammtes Arschloch. Ich wollte nur eine Chance, Colin. Es ging um nichts Anderes, nur um eine Chance, aber nicht mal die wolltest du mir geben. Wie lange hätte ich denn warten sollen? Wie lange hätte ich wohl deiner Meinung nach hoffen sollen, wenn du mir nicht mal sagen kannst, dass du etwas für mich empfindest?“ Mikael schüttelte den Kopf. „Vergiss es! Ich kann so nicht mehr leben und ich will es auch nicht. Du kannst mir...“
    „Ich liebe dich!“, rief Colin unbeherrscht dazwischen, was sofort für Stille sorgte, denn Mikael starrte ihn mit offenem Mund an, um im nächsten Moment zu blinzeln und im Anschluss daran ein zweites Mal mit dem Kopf zu schütteln, womit Colin insgeheim gerechnet hatte. „Ich liebe dich, Mikael Corvin. Ich kann es dir auch aufschreiben und notariell beglaubigen lassen, wenn du das willst.“
    „Du lügst doch.“
    Colin ließ sich nicht anmerken, wie weh Mikaels Aussage tat, denn er konnte ihm das Misstrauen nicht verübeln. „Nein, tue ich nicht, und weißt du auch warum?“ Mikael schwieg, sah ihn nur an. „Es gibt da so einen Kerl, der vor einiger Zeit von mir verlangt hat, immer ehrlich zu sein, selbst wenn ich ihm nicht alles sagen kann. Keine Lügen mehr, erinnerst du dich?“
    Mikaels darauffolgendes Mienenspiel war beachtlich. Er erinnerte sich verdammt gut an diese Worte und das war auch der Grund, warum Colin Mikaels Handgelenke losließ und sich neben ihn in den warmen Sand setzte. Er wartete, bis Mikael es ihm nachmachte, doch statt zu flüchten oder ihm eine reinzuhauen, blieb er einfach schweigend neben ihm sitzen. Ein Angebot. Zumindest interpretierte Colin es so.
    „Ich möchte dir noch mehr sagen“, erklärte er leise, nachdem sie eine Weile nur so dagesessen hatten. „Wärst du bereit zuzuhören?“
    „Ja.“
    Ja. Einfach so. Ohne Zögern. Ohne Bedingungen. Colin schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln, weil er sonst vermutlich in Tränen ausgebrochen wäre, so erleichtert war er. Mikael hatte ihm nicht verziehen, aber er war zumindest bereit ihn anzuhören. Das war die Chance, die Colin sich erhofft hatte, und er würde sie nutzen. Was dann kam, lag

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