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Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Titel: Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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was?
    Aber der Prof erzählt schon weiter.
    »Zum Beispiel, wenn man begriffen hat, warum die Sonne im Sommer höher steht als im Winter, dann könnte man auch wissen, dass im Sommer das Getreide gut wächst, was wir ja zur Ernährung brauchen, aber dass dazu auch Regen notwendig ist. Vor allem aber Wärme. Also ist es sinnvoll, im Frühling zu säen und im späten Sommer dann zu ernten, bevor wieder der Winter kommt und alles kaputt frieren lässt. Leuchtet euch das ein? Naturbetrachtungen und Philosophie hingen am Anfang der Philosophie ganz eng beieinander!«
    Hinter seiner Sonnenbrille glitzern seine Augen, das sehe ich deutlich. Ach ja, jetzt geht der Gaul mit ihm durch, wie er immer sagt, und der ist nicht zu bremsen.
    »Also alle griechischen Philosophen waren Naturphilosophen, die sich nur mit der Natur auseinandergesetzt haben. Sie haben nicht dumpf an Götter geglaubt, sondern sie fingen an, gegen die Götter aufzubegehren. Von denen erzähle ich euch später mehr. Von diesen Göttern, dachte man, kam eben alles. Blitz und Donner, Stürme am Meer, die ganze Häuser verschlangen, Hitze und Feuer, das alles verbrannt hat, Regenfälle, die die Felder überschwemmten. An allem waren die Götter schuld. Das haben die Philosophen aber nicht mehr geglaubt. Und warum nicht?«
    »Weil sie die Natur beobachtet haben und nicht den Götterhimmel!«, sagt Lisa, ziemlich ungeduldig. Sie rupft nervös an ihrem Heft und starrt auf Celia und das Hündchen. Wir anderen tun das auch, starren, meine ich.
    Aber zugehört haben wir trotzdem, na ja, so nebenbei …
    Der Prof seufzt und putzt seine Sonnenbrille.
    Er hat schon gemerkt, Wissen ist spannend, aber jetzt ist was zu tun, und zwar sofort. Er setzt die Sonnenbrille wieder auf und nimmt das Hündchen in seine Arme. Das schleckt ihm gleich den Bart. »Ziehen wir also aus unserem Wissen jetzt einen Nutzen. Für das Tier hier und für uns. Na?«
    »Wir nehmen es mit!«, schreien wir alle, sogar Lisa, und Celia kreischt am lautesten.
    »Wir haben ja auch keine Wahl, nicht wahr? Denn die Vernunft sagt uns, dass das Winztier hier alleine sterben würde, so jämmerlich verlassen und ohne Nahrung«, sagt der Prof und drückt es mir in die Arme. »Ida, sei so lieb, ich muss ja fahren.«
    Der Kleine kuschelt sich sofort an meinen Hals, fühlt sich gut an. Ich bin froh und die anderen auch. Unsere Campingferien mit dem Prof sind gerettet, das ist klar, wir fahren weiter und nicht zurück.
    Was haben wir für einen guten Prof und jetzt auch noch so ein süßes Hundebaby. Was unsere Eltern sagen werden, darüber denken wir einfach später nach.
    »Es muss einen Namen kriegen«, sage ich. »Weil, wenn man einen Namen hat, dann ist man auch willkommen.« Ja, das glaube ich. Die anderen nicken, auch der Prof nickt und lächelt mir zu, nur mir! Mein Satz hat ihm gefallen!
    »Wie wär ’ s mit Sokrates?«, fragt er und greift nach dem leeren Picknickkorb.
    »Ein großer Name für so ’ n Winzling, da muss er aber noch reinwachsen«, murmelt Lisa, sammelt unsere Abfälle ein und schnappt sich Celia.
    »Neee!«, kreischt die. »Heißt nicht so! Heißt Baby, hat ’ s mir gesagt!«
    »Ja, wenn das so ist, dann sei es auch so«, lächelt der Prof und öffnet weit die Autotüren. »Baby, willkommen an Bord!«
    Und endlich hocken wir alle gut verstaut wieder im Auto und auf geht ’ s zum Campingplatz, zu unseren Philosophie-Ferien. Die haben ja eigentlich schon längst angefangen, und ich darf jetzt sogar vorne sitzen, neben meinem Prof, fest angeschnallt und mit Baby im Arm.

Was ist das überhaupt, die Natur?
    Wir sind angekommen, auf dem Campingplatz. Von mir aus hätte die Fahrt noch viel länger dauern können. Baby in meinem Arm ist kuschelig weich eingeschlafen. Der Prof neben mir lächelt immer mal wieder zu mir hin, oder zu Baby? Gesagt hat er nicht mehr viel, nur immer mal wieder nach hinten gefragt: »Alles gut bei euch? Bin ich zu schnell? Wird jemandem schlecht?«
    War aber alles gut. Nur Celia hat rumgequengelt, na klar, sie wollte zu Baby. Das kriegt sie doch bald wieder. Celia, das ist versprochen. Dann war endlich Ruhe.
    Ich glaube ja, unser Prof hat ziemlich nachgedacht, wie das jetzt werden soll mit uns und dem heimatlosen Hund. Weil er doch so still war und ganz konzentriert aufs Autofahren. Also, der Prof, nicht der Hund.
    Vielleicht hat er darüber nachgedacht, was er uns als Nächstes erzählen wird? Oder aber nur: »Wo kriegen wir jetzt Hundefutter her?«
    Endlich sind

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