Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: IrrLäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
Vom Netzwerk:
locker.
    Berry
     
     
    Von: PinkMuffin
    An: BerryBlue
    Betreff: Wegen der letzten Mail ...
     
    Vergiss sie. Wir tun so, als hättest Du sie nicht bekommen ...
    Hab Colette angerufen und wollte wissen, was sie mit Kuhlhardt zu tun hat. Die Sumpfeule hat allen Ernstes gesagt: „Isch kenne keine Kül’ardt.“
    „Und auch keine Schwester, nicht wahr, Colette!“, fauche ich sie an.
    „Oh, Mademoiselle Toni, das ist alles eine Missverständnis!“
    „Das denke ich auch, also klären wir das mal! Was haben Sie mit Kuhlhardt zu tun?“
    „Nischts“, seufzt sie.
    „Arbeiten Sie mit ihm zusammen?“
    „Oh, mais non, isch ’abe ihn kennengelernt dursch Lipinski, seine Partner mit die Schlabberöhrschen. Also, Rosalie ’at ihn getroffen.“
    „Wer ist Rosalie?“
    „Meine ’ünd.“
    „Ihr was?“
    „’ünd.“
    Also, bevor ich Dir jetzt im Detail diese absurde deutsch-französische Konversation wiedergebe, sag ich Dir lieber in dürren Worten, was dabei rausgekommen ist: Unsere gute Colette hat ein einträgliches Nebengeschäft entdeckt: Sie ist Hundesitterin, nimmt Hunde auf, wenn die Herrchen oder Frauchen verreisen. Sie hat sogar ’ne Hundehütte auf unserem Grundstück aufstellen lassen – die noch keiner von uns bemerkt hat. (Grundstück zu groß, ich weiß.) Sie verdient ’ne irre Kohle damit. Aber das ist nur ein Nebeneffekt. Der eigentliche Grund ist, dass man mit einem Hund so gut Männer kennenlernen kann. Colette will nämlich „’eiraten“. Und seit einiger Zeit hat sie „Rosalie“ in Pflege, den Hund einer alten Dame, die in Kur gefahren ist. Bei einem Hundespaziergang hat sie Kuhlhardt kennengelernt.
    „Es war eine Sufall“, flötete sie.
    Ach ja? Nicht bei Kuhlhardt. Kuhlhardt kennt keine Zufälle. Das hat er eingefädelt, jede Wette.
    Aber nun hat Colette wohl Kuhlhardt an der Angel, ich lach mich tot. Lipinski ist in Rosalie verknallt, Colette in Kuhlhardt! Und Kuhlhardt, die linke Socke, nutzt Colette wohl als Informantin. Informationen über uns! Also unsere Familie! Besonders scheint er an meinem Vater interessiert zu sein.
    Ich muss dringend heim, so geht das nicht weiter. Werde jetzt mal ein ernstes Wort mit meinem Vater reden.
    Auf dem Kriegspfad: MAX
     
     
    Von: PinkMuffin
    An: BerryBlue
    Betreff: Vorsichtsmaßnahme??!
     
    Also: Hatte gerade ein Gespräch mit meinem Vater. Und weißt Du was? Ich glaube, mein Vater mag mich. Im Ernst. Nein, Scherz, ist mir schon klar, aber na ja, ich hab Dir ja erzählt, dass er meist nicht da ist und, falls doch, mich nur wahrnimmt, wenn ich ihm im Weg stehe. Aber zurzeit macht er sich wohl echt Sorgen um mich.
    Inzwischen ist nämlich auch unser Anwalt hier aufgetaucht und konferiert mit meinem Vater. Daraufhin hab ich mir bei meinem Vater einen Termin für ein Gespräch geben lassen. Er war etwas irritiert, dass ich so förmlich war.
    Dann hat er tief durchgeatmet und gemeint: „Aber sicher, Toni. Was hast du auf dem Herzen?“
    „Du hast einen Anwalt einfliegen lassen. Brauchst du juristische Unterstützung, um mich im Internat verschwinden zu lassen?“
    Es gelang ihm ein schwaches Lächeln. „Aber Toni, nein, um Gottes willen, der Anwalt hat nichts mit dir zu tun.“
    „Gut“, meinte ich, „ich will nämlich nicht ins Internat. Ich verspreche auch, nicht mehr so viel Blödsinn anzustellen. Okay?“
    Er lächelte traurig. „Toni, das ist keine Bestrafung, es ist eine Vorsichtsmaßnahme.“
    „Für wen?“
    „Für dich.“
    Langes Schweigen.
    Nach einer Weile fragte ich: „Wieso?“
    Er atmete noch mal tief durch. „Ich will dich nicht mit Einzelheiten belasten, aber ich habe im Moment eine etwas komplizierte geschäftliche Situation. Und ich möchte, dass du in Sicherheit bist.“
    Ich dachte nach, dann sagte ich entschlossen: „Wenn du mich in ein Internat schickst, laufe ich weg.“
    „Ich kann jetzt wirklich nicht gebrauchen, dass du mir auch noch Schwierigkeiten machst!“, zischte mein Vater und stand auf. Damit war unser Gespräch beendet.
    Mist. Jetzt bin ich so schlau wie vorher.
    Irgendwo steckt da ’ne gute Nachricht drin, ich weiß bloß nicht genau, wo.
    Hach! Ich hab’s: Die gute Nachricht ist: Ich hab wohl offensichtlich nix angestellt. (Oder korrekter formuliert: Es ist noch nichts rausgekommen.)
    Und die schlechte Nachricht ist: Ich muss trotzdem ins Internat. Ist doch dämlich!!!
    Aber die andere gute Nachricht ist, dass die Schule läuft, und zwar ohne mich.
    Hey, vielleicht kann ich ja vorschlagen,

Weitere Kostenlose Bücher