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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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auf meinen Vorschlag eingehen und feststellen, daß du fort bist, werde ich dich auf die Warteliste setzen lassen und meinen Vorschlag erneuern, solange ich lebe.
    Das wird nicht mehr sehr lange sein. Ich leide, wie du weißt, an Knochenkrebs, und nach der letzten Untersuchung sagten sie eineinhalb, höchstens zwei Jahre. Danach wirst du wie jeder andere Kolonialbeamte immer wieder zur Erde zurückkehren können, aber deine Chancen, eine Karriere zu beginnen, die zur Befreiung von der Lotterie führen kann, werden gleich Null sein. Neue Jahrgänge werden nachdrängen, und die Begabtesten unter ihnen werden ihre Förderer haben, die sie in die Posten hineinschieben können, auf die es ankommt. Ich aber werde tot sein, und nichts mehr für dich tun können.
    Denk’ im kommenden Jahr darüber nach, Mark. Die Erde braucht Leute wie dich, und du brauchst die Erde, wenn du deine Talente voll entfalten willst.«
    Mark seufzte, faltete den Brief zusammen und steckte ihn wieder ein. Das Gefühl der Einsamkeit kehrte zurück und drückte wie eine kalte, schwere Hand auf ihn.

 
2.
     
    Am nächsten Morgen um 6 Uhr 43 war alle Fracht an Bord genommen, waren alle äußeren und inneren Türen verschlossen, und die »Wombat« hob vom Flugfeld ab. Vier Stunden später verließ das Schiff die Erdumlaufbahn und nahm Kurs auf den offenen Raum. Weitere neunzehn Stunden später begannen die Vorbereitungen für den ersten Positionswechsel. Alle Türen waren noch immer verschlossen, die Besatzungsmitglieder auf ihren Stationen.
    Zwanzig Minuten darauf war der Positionswechsel erfolgreich beendet. Während die Neukalkulation begann, kam aus allen Bordlautsprechern ein Dreiklang von Glockentönen, und eine Stimme sagte: »Das Schiff ist jetzt interstellar. Alle für die normale Personenzirkulation bestimmten Türen sind offen. Speisesaal, Bar und Aufenthaltsräume stehen den Passagieren ab sofort zur Verfügung.«
    Mark, den der Dreiklang aus tiefem Schlaf geweckt hatte, verbrachte noch eine Viertelstunde im Bett, dann stand er auf, duschte, rasierte sich, legte seine Uniform an und verließ seine Kabine, um in den Speisesaal zu gehen.
    Als er den weiten, niedrigen, aber einladenden Raum betrat, waren erst wenige Tische besetzt. Ein Kellner führte ihn zu einem kleinen Tisch, der für drei Personen gedeckt war. Zwei Männer im Grau des Grenzschutzkorps hatten bereits daran Platz genommen.
    Einer war Mitte oder Ende der Dreißig, aber schon fast kahl, mit einem schmalen, gebräunten Gesicht. Der andere war vielleicht zehn Jahre älter, massig wie ein alternder Athlet, mit einem grau durchschossenen blonden Stoppelhaarschnitt, der seinen runden Schädel wie eine Kappe umschloß. Er war mit einer großen Portion Spiegelei und Schinken beschäftigt, während sein Gegenüber ein Steak verzehrte. Zwischen ihnen stand eine Flasche Aquavit in einem Eiskübel.
    Mark trat an den Platz, wo sein Gedeck bereitlag, und blieb hinter seinem Stuhl stehen. Die zwei anderen aßen und tranken weiter, ohne aufzublicken. Nach einer halben Minute hob der schwarzhaarige Mann mit der angehenden Glatze seinen Blick vom Teller und nickte Mark kauend zu.
    »Sieh da, ein Kollege«, sagte er. »Setz dich, Freund. Hier geht es nicht so formell zu. Kennen wir uns von irgendwo?«
    Mark zögerte. »Ich glaube, wir kennen uns nicht. Ich bin Mark ten Roos, für Station Abruzzi vierzehn, Garnera sechs.«
    »Das ist Brot Hallidays Station«, sagte der Schwarzhaarige. Er musterte Mark, während dieser sich setzte, dann hellte seine Miene sich plötzlich auf, und er sagte zu dem anderen: »Ich weiß, wer er ist, Whin – der Junge von Chav und Lila, erinnerst du dich an die Geschichte? Brot adoptierte ihn, nachdem ein Schiff der Meda V’Dan den Posten zerstört hatte. Das muß jetzt zwanzig Jahre her sein; ich hatte damals gerade mit dem Dienst angefangen. Ist das richtig, ten Roos?«
    »Fast«, sagte Mark. »Es ist zweiundzwanzig Jahre her.«
    »Die zweite Generation«, sagte Whin mit vollem Mund. »Wir werden alt, AI.« Er hatte eine seltsam hohe und heisere Stimme. Mark ließ sich die Menükarte geben und wählte seine Mahlzeit aus. Als der Kellner gegangen war, sagte der Dunkelhaarige, den der andere AI genannt hatte: »Weißt du, mit wem du es zu tun hast?«
    Mark nickte. »Ich habe mir die Passagierliste angesehen. Wirtschaftsdezernent Alvin Morthar und Stationsdirektor Whinfeld Orby.«
    »Die Titel kannst du unter Korpsbrüdern weglassen«, sagte Alvin Morthar. Er

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