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Nexus

Nexus

Titel: Nexus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Miller
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Zu diesem Buch
    Mit «Nexus» nimmt Henry Miller die Fäden wieder auf, die er in «Plexus» (rororo Nr. 1285) angesponnen hat. Unvergessene Gestalten aus «Plexus» erscheinen wieder. Neue treten hinzu. Ausgeprägte Charaktere mit unverkennbarer Physiognomie tauchen auf aus dem unergründlichen New Yorker Menschenmeer. Beschworen von der Gewalt der Erinnerungen und magischer Sprachkraft, gewinnen sie Leben, farbiges, inständiges, vitales und geistiges Leben. Ihr Tun und Fühlen, ihre Geständnisse und Bekenntnisse, ihre Art, das Dasein zu meistern oder an ihm zu scheitern - die leidenschaftliche Wahrnehmung all dieser und auch der absonderlichsten Existenz treibt Millers «machine-mentale», regt sie an zu beharrlicher Meditation, zu entschiedenem Urteil. Mit der nur ihm eigenen Intensität und Unbeirrbarkeit macht sich Miller auf der Suche nach dem wahren Selbst daran, den fatalen Spielraum zwischen Sein und Wünschen zu verringern, ja aufzuheben. Nicht aus abstrakter Menschenliebe, sondern aus einer zuversichtlichen, hingebenden Neigung zu seinen Nächsten wächst ihm die Kraft, sich zu verwirklichen. Hier ist einer, der tut, was er träumt, und träumt, was er tut. So wird sein Dasein eins mit seiner Sprache. Diese Sprache ist sinnlich und anschaulich wie je. Die drängende, pulsierende Diktion reißt mit durch ihre Frische und Unmittelbarkeit, durch ihre beredte Lobpreisung des Lebens und der Liebe.
     
    Henry Miller, der am 26. Dezember 1891 in New York geborene deutschstämmige Außenseiter der modernen amerikanischen Literatur, wuchs in den Großstadtstraßen Brooklyns auf. Neun Jahre gehörte er dann den Pariser Kreisen der «American Exiles» an. In der von Peter Neagoe herausgegebenen avantgardistischen Anthologie «Americans Abroad» (1932) erregte er erstmalig mit der Erzählung «Mademoiselle Claude» Aufsehen, die auch in dem rororo-Band Millerscher Meistererzählungen «Lachen, Liebe, Nächte» (rororo Nr. 227) enthalten ist. Ein Jahr vorher hatte er sein viel umstrittenes, erstes größeres Werk «Wendekreis des Krebses» (rororo Nr. 4361) abgeschlossen, ohne Hoffnung, dieses alle moralischen und formalen Maßstäbe zertrümmernde Werk jemals gedruckt zu sehen. Dem Wagemut eines Pariser Verlegers verdanken wir diese erste Buch Veröffentlichung in englischer Sprache, der später ein weiteres romanhaft-autobiographisches Werk «Wendekreis des Steinbocks» (rororo Nr. 4510) folgte, dann der Novellenband «Schwarzer Frühling» (rororo Nr. 1610). Henry Miller starb am 7. Juni 1980 in Pacific Palisades, Kalifornien.
     
    Von Henry Miller erschienen außerdem: «Der Koloß von Maroussi» (rororo Nr. 758), »Big Sur und die Orangen des Hieronymus Bosch» (rororo Nr. 849), «Land der Erinnerung» (rororo Nr. 934), «Henry Miller Lesebuch» (rororo Nr. 1461), «Mein Leben und meine Welt» (rororo Nr. 1745), «Der klimatisierte Alptraum» (rororo Nr. 1851), «Insomnia oder Die schönen Torheiten des Alters» (rororo Nr. 4087), mit Illustrationen von Joan Miro «Das Lächeln am Fuße der Leiter» (rororo Nr. 4163), «Ein Teufel im Paradies» (rororo Nr. 4240), «Von der Unmoral der Moral» (rororo Nr. 4396), «Sexus» (rororo Nr. 4612), «Briefe an Ana'is Nin» (rororo Nr. 4751), «Die Welt des Sexus» (rororo Nr. 4991), «Mein Fahrrad und andere Freunde» (rororo Nr. 5057), «Die Welt des D. H. Lawrence» (rororo Nr. 5140), «Stille Tage in Clichy» (rororo Nr. 5161), «Der Engel ist mein Wasserzeichen. Sämtliche Erzählungen» (Rowohlt 1983) und «Opus pistorum» (1984).
     
    In der Reihe «rowohlts monographien» erschien als Band 61 eine Darstellung Henry Millers mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten von Walter Schmiele, die eine ausführliche Bibliographie enthält.

Henry Miller
NEXUS
     
    Roman
     
     
     
     

    Rowohlt

1
    Wuff! Wuff wuff! Wuff! Wuff! Bellen in der Nacht. Bellen, Bellen. Ich rufe, aber niemand antwortet. Ich schreie, aber nicht einmal ein Echo ist zu hören.
    «Was willst du - den Osten des Xerxes oder den Osten Christi?»
    Allein - mit Gehirnekzem.
    Endlich allein. Wunderbar! Nur ist es nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Wenn ich doch nur mit Gott allein wäre!
    Wuff! Wuff, wuff!
    Mit geschlossenen Augen zaubere ich mir ihr Bild her. Es schwimmt in der Dunkelheit, eine Maske, die aus dem Gischt auftaucht: Der Tilla Durieux -bouche , der sich wie ein Bogen spannt, weiße gleichmäßige Zähne, die Augen dunkel unterlegt, die Lider ein dickflüssiges, glitzerndes Blau. Das Haar

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