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Pippi Langstrumpf

Pippi Langstrumpf

Titel: Pippi Langstrumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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weinen.
    „Warum trauern, warum klagen“, sagte Pippi. „Kommt lieber auch runter, dann können wir spielen, daß wir in einer Räuberhöhle schmachten.“
    „Niemals im Leben“, sagte Annika. Zur Sicherheit kletterte sie ganz von dem Baum herunter.
    „Annika, ich sehe dich durch den Spalt!“ schrie Pippi. „Tritt 46

    nicht auf die Kaffeekanne. Das ist eine alte, nette Kaffeekanne, die niemals einem Menschen etwas getan hat. Und sie kann ja nichts dafür, daß sie keine Tülle mehr hat.“
    Annika ging zum Baumstamm hin, und durch einen kleinen Spalt sah sie die alleräußerste Spitze von Pippis Zeigefinger.
    Das tröstete sie etwas, aber sie war immer noch unruhig.
    „Pippi, kannst du wirklich nicht raufkommen?“ fragte sie.
    Pippis Zeigefinger verschwand, und es dauerte keine Minute, bis ihr Gesicht durch das Loch oben im Baum zum Vorschein kam.
    „Vielleicht kann ich, wenn ich es richtig versuche“, sagte sie und hielt das Laub mit den Händen weg.
    „Wenn es so leicht ist, wieder raufzukommen“, sagte Thomas, der immer noch im Baum saß, „dann will ich auch runterkommen und ein bißchen schmachten.“
    „Nja“, sagte Pippi, „ich glaube, es ist besser, wir holen eine Leiter.“
    Sie kletterte aus dem Baum heraus und ließ sich rasch auf die Erde herunter. Dann lief sie nach einer Leiter, schleppte sie auf den Baum und ließ sie durch das Loch hinuntergleiten.
    Thomas war ganz wild darauf, hinunterzuklettern. Es war sehr mühsam, zu dem Loch zu kommen, denn das war hoch oben, aber Thomas hatte Mut. Er hatte auch keine Angst davor, in den dunklen Baumstamm hinunterzusteigen. Annika sah ihn verschwinden, und sie war neugierig, ob sie ihn jemals wiedersehen würde. Sie versuchte, durch den Spalt zu sehen.
    „Annika“, hörte sie Thomas’ Stimme, „du kannst dir nicht denken, wie wunderbar es hier ist. Du mußt auch runterkommen. Es ist keine Spur gefährlich, wenn du eine Leiter hast, auf die du treten kannst. Wenn du das nur einmal machst, willst du später nichts andres mehr machen.“
    „Ist das sicher?“ fragte Annika.
    „Absolut“, sagte Thomas.
    Da kletterte Annika mit zitternden Beinen wieder auf den 47

    Baum, und Pippi half ihr bei dem letzten schweren Stück.
    Annika schreckte etwas zurück, als sie sah, wie dunkel es drinnen im Baumstamm war. Aber Pippi hielt ihre Hand und sprach ihr ermunternd zu.
    „Hab keine Angst, Annika“, hörte sie Thomas von unten.
    „Jetzt sehe ich deine Füße, und ich fange dich auf, wenn du runterfällst.“
    Aber Annika fiel nicht, sondern kam glücklich und wohlbehalten zu Thomas hinunter. Und einen Augenblick später kam Pippi nach.
    „Ist es nicht fein hier?“ fragte Thomas.
    Und das mußte Annika zugeben. Es war gar nicht so dunkel, wie sie geglaubt hatte, denn durch den Spalt fiel Licht herein.
    Annika ging hin und kontrollierte, ob sie auch die Kaffeekanne draußen auf dem Rasen sehen konnte.
    „Das hier soll unser Versteck sein“, sagte Thomas. „Niemand kann wissen, daß wir hier sind. Und wenn sie draußen vorbeigehen und suchen, können wir sie durch den Spalt sehen.
    Und dann lachen wir.“
    „Wir können ein Hölzchen mitnehmen und es durch den Spalt stecken und sie damit kitzeln“, sagte Pippi. „Dann glauben sie, daß es spukt.“
    Bei diesem Gedanken freuten sie sich so, daß sie alle drei einander umarmten. Da hörten sie den Gong, der zu Hause bei Thomas und Annika zum Abendbrot rief.
    „Wie dumm“, sagte Thomas, „jetzt müssen wir nach Hause gehen. Aber morgen kommen wir wieder, sobald wir aus der Schule zurück sind.“
    „Ja, tut das“, sagte Pippi.
    Und nun kletterten sie die Leiter hinauf, erst Pippi, dann Annika und zuletzt Thomas. Und dann kletterten sie vom Baum herunter, zuerst Pippi, dann Annika und zuletzt Thomas.

    48

    Pippi arrangiert einen Ausflug

    „Heute brauchen wir nicht in die Schule zu gehen“, sagte Thomas zu Pippi, „denn wir haben scheuerfrei.“
    „Ha“, schrie Pippi, „schon wieder eine Ungerechtigkeit! Ich kriege wahrhaftig nicht scheuerfrei, obwohl ich es nötig brauche. Sieh bloß, wie der Küchenfußboden aussieht! Aber übrigens“, setzte sie hinzu, „wenn ich es mir richtig überlege, dann kann ich eigentlich auch ohne Scheuerferien scheuern, und das will ich jetzt machen, ob Scheuerferien oder nicht. Ich möchte den sehen, der mich daran hindern könnte. Setzt euch auf den Küchentisch, dann steht ihr nicht im Wege.“
    Thomas und Annika kletterten gehorsam auf den Tisch,

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