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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Hütte. Aber die war ja in Dosen verpackt. Draußen am Fenster schlugen schon die Flammen hoch. Der Brandstifter musste mit trockenem Stroh und Benzin gearbeitet haben. Das erklärte auch die Geräusche, die Toni gehört hatte. Das hieß aber auch, dass er jetzt schnellstens hinausmusste.
    Die einzige Chance war die Tür. Toni war es egal, was ihn draußen erwartete. Er musste raus, raus aus dieser brennenden Falle. Aber innen steckte kein Schlüssel im Türschloss. Wild rüttelte er an der Klinke. Doch das Schloss hielt stand. Toni lief einige Schritte zurück, rannte dann vorwärts auf die Tür zu und rammte sie mit seiner linken Körperhälfte. Doch das schien nur in Fernsehserien zu funktionieren. Die Tür bewegte sich keinen Millimeter. Dafür spürte Toni einen scharfen Schmerz in seiner Schulter. Da erst sah er, dass sich die Tür nur nach innen öffnen ließ. Es hatte also keinen Sinn, gegen sie anzurennen. Er hatte sie nur gegen ihren Rahmen gedrückt. Auch war das Holz viel zu stabil, um unter seinem leichten Gewicht zu zersplittern. Sein Mut sank. Nur nicht aufgeben. Also doch das schmale Fenster? Aber bevor er sich da hindurchgezwängt hätte, hätten ihn die Flammen schon längst erwischt. Das Lodern des Feuers war beängstigend laut geworden, nie hätte er gedacht, dass ein Feuer so laut sein könnte. Außerdem wurde es immer heißer in der Hütte und die Luft wurde rauchig. An einigen Stellen begann das Holz innen bereits zu glühen. Er musste darauf achten, wo das Dach zuerst herunter stürzte.
    Da hörte er ein Krachen an der Tür. Jemand schlug von außen mit einem gewaltigen Gegenstand dagegen. Die Tür zitterte. Diesmal wurde sie richtig angegriffen. Lange würde sie den Schlägen nicht standhalten. Intuitiv griff Toni nach der nächstbesten Waffe, oder was sich als solche benutzen ließ. Es war sein Snowboard. Wer wusste, was ihn da wieder erwartete! Die Tür gab unter den Schlägen immer weiter nach. Toni kauerte in einer Ecke, bereit zum Sprung und bereit zum Schlag. Unter einem kräftigen Stoß löste sich die Vorrichtung des Schlosses. Mit einem Ruck sprang die Tür auf. Toni sprintete los, sein Brett schwingend. Flammen schlugen hoch. Gerade noch rechtzeitig erkannte Toni durch den Rauch hindurch ein bekanntes Gesicht. Draußen stand Bob.
    Das Nächste, woran er sich wieder erinnerte, war Bobs Stimme. »Meine Güte, Toni, du lohnst mir meine Hilfe schlecht. Erst erschlägst du mich beinahe mit deinem Snowboard und nun erdrückst du mich fast.«
    Aber Bob ließ Toni gewähren. Glücklich hielten sie sich in den Armen. Erst jetzt sah Toni, dass auch Karen und ihr Servicemann Jürgen vor Ort waren. »Das war knapp«, krächzte er mit einer vom Rauch heiseren Stimme. »Ich danke euch allen. Ohne eure Hilfe wäre ich hier nicht mehr herausgekommen.«
    Sie standen in einigem Abstand zu der Holzhütte, die inzwischen lichterloh brannte. Teile des Daches stürzten mit lautem Krachen ein. »Was ist hier überhaupt los gewesen?«, fragte Jürgen.
    »Ganz einfach, Pit hat die Bude angezündet. Vermutlich hat er gar nicht gewusst, dass ich da drinnen bin.«
    »Es ist sogar ziemlich wahrscheinlich, dass Pit das nicht wusste«, sagte Bob. »Denn vermutlich war er gar nicht der Täter. Inzwischen glaube ich eher, dass unser Mann Uli ist, der Ex-Freund von Karen.«
    »Der mit der großen Nase«, sagte Jürgen.
    »Der mit der großen Nase«, wiederholte Toni langsam. »Ein Blonder mit einer großen Nase?«
    Bob sah deutlich, wie Toni nachträglich ein Schreck durch die Glieder fuhr. Toni brauchte gar nichts mehr zu erklären. »Er war also hier«, sagte Bob. Er hatte Recht gehabt.
    »Ja, er fuhr direkt hinter mir den Lift hoch. Dann hat er mich also die ganze Zeit beobachtet.« Toni schaute in die Runde. »Wenn ich den zu fassen kriege, dann breche ich ihm alle Knochen!«
    Karen, Jürgen und Bob mussten trotz des Ernstes der Situation lachen. »Nichts gegen dich, Toni, aber er ist vielleicht dreimal so stark wie du«, bemerkte Karen.
    »Wartet nur ab«, entgegnete Toni. Unruhig blickte er sich um. »Wahrscheinlich beobachtet dieser Wahnsinnige uns jetzt noch. Wie lange seid ihr denn schon hier?«
    »Noch nicht sehr lange«, sagte Bob.
    Auch Jürgen beäugte die Gegend. »Als wir kamen und die Flammen sahen, haben wir gleich einen der Holzbalken von da drüben herbeigeschleppt, um die Tür zu bearbeiten.« Jürgen deutete auf einen Holzhaufen, der am Waldrand aufgeschichtet lag. Im hellen Mondschein war er

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