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Pixity - Stadt der Unsichtbaren

Pixity - Stadt der Unsichtbaren

Titel: Pixity - Stadt der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Paul Rudolph
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jetzt liegt sie drauf und befriedigt sich vor Kindern. Wahrscheinlich wollte ich niemanden mehr töten. Nur ihnen zeigen, wie das ist, wenn man wehrlos ist, wenn man den Tod spürt. Aber Sie wollte ich dann töten, ich habe gewusst, dass Sie auf mich warten würden hier. Sie haben doch alles in der Hand, Sie kennen sich doch aus.«
    Das Messer hatte, als sie so sprach, den Bauch verlassen, hing an ihrer Hand, die an ihrer Seite baumelte. Jetzt nahm sie es wieder hoch.
    »Und dass Sie Herrn Sarkovy belasten … Er ist doch der einzige, der keinen Computer besitzt! Ich war auch bei Gorland, der hat gar nichts gemerkt. Lag da und schnarchte und auf seinem Computer war nichts! Sie sind goldenesBlut und jetzt sagen Sie es halt und dann weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Aber vielleicht gehe ich oder stoße Ihnen das Messer in den Bauch.«
    Es spielt keine Rolle mehr, sagte sich Bentner. Absolut keine Rolle mehr. Er nahm die Tasche hoch, griff hinein, das Messer in Almuth Neus Hand zuckte, sie machte einen halben Schritt vor. Er nahm die Fotos heraus. Legte sie vor sich auf das Bett. Nahaufnahmen. Michael Sarkovy zerschmettert den Computer auf dem Brückengeländer, wirft die Überreste in den Bach. Kickt die letzten Teile mit dem Fuß durch die Stäbe in die Tiefe.
    Almuth Neu trat näher, betrachtete sich die Bilder, Bentner nahm ihr vorsichtig das Messer aus der Hand, es gab keinen Widerstand.
    »Ich hab dem Mädchen gesagt, nein, du gehst da nicht hin. Ich werde den zur Rede stellen, ich weiß, wer das ist. Und jetzt ist es ein anderer.«
    Bentner nickte. Er nahm einen Stift aus der Tasche, nahm ein Bild vom Bett, drehte es um, schrieb den Namen und die Adresse der Pension auf die Rückseite. Nebenan war wieder Ruhe eingekehrt, das Zimmermädchen gegangen. Bentner hielt das Foto, das Messer Almuth Neu hin. Die nahm beides. Sie las und nickte. Sie drehte sich langsam um und ging hinaus.

    Ganz allein jetzt. Zwei Zigaretten rauchen, bis die Handflächen wieder trocken waren, das Herz raste noch. Bentner fuhr den Rechner hoch. Er loggte sich ein. Er fand Anna sofort, sie hockte in ihrem kärglichen Zimmer im Pixity-Gästehaus, ein Tisch, zwei Stühle.
    Hallo Anna. Es ist vorbei. Du meldest dich jetzt hier ab, ja? Frau Neu wird dir sagen, was passiert ist. Ich weiß es selber nicht. Und komm nie wieder hierher.
    Eine Minute lang geschah nichts. Dann erschien die Sprechblase vor Annas Mund.
    Oki. Stimmt.
    Ja …
    Rick?
    Ja.
    Grüss Jana von mir. Machst du das? Auf Wiedersehen
    Sie verschwand. Bentner lachte. Auf Wiedersehen. Er lachte. Er lachte. Und in seinem Kopf erschien Olivias Telefonnummer. Sie war plötzlich da, ein ganz scharfes Bild, er formte die Zahlen mit den Lippen, er griff zum Telefon auf dem Nachttisch und begann zu wählen.

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