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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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Koffer herum.
    »Bist du heute abend wieder hier?« fragte ich, ein bißchen verlegen angesichts seiner offensichtlichen Enttäuschung. Ich hatte ein grundlos schlechtes Gewissen.
    »Könnte sein. Wieso?«
    »Falls ich anrufen muß?«
    »Okay.«
    Ich brauchte ein bißchen Schlaf, bevor Eddie am Abend anrief, und so ließ ich Nick allein, während er traurig seine Welt im Aktenkoffer sortierte.
    Eddie meldete sich um sieben. »Es ist alles geregelt«, sagte er. »Jetzt bist du daran.«
    Um halb neun holte er mich mit einem schwarzen Fiat Uno Turbo ab; rasant steuerte er durch den Verkehr im West End ostwärts in Richtung Wapping High Street.
    »Ist er aufgetaucht?« fragte ich, während wir von einer Spur zur anderen wechselten.
    »Natürlich. Aber bist du sicher, daß er helfen wird? Traust du ihm?«
    »Nein, aber Falk ist okay«, sagte ich zuversichtlich.
    »Na, toll«, sagte er, schlug mit der Hand auf den Schalthebel und trat das Gaspedal durch.
    Kay Fisher erschien pünktlich um halb zehn. Als wir den Lift hörten, nahm ich meinen Platz an dem großen Fenster ein, wo ich südlich der Themse die Lichter von Bermondsey und Rotherhithe sehen konnte.
    Sie trug eine weiche schwarze Lederhose und eine rote Cashmere-Jacke im Chanel-Stil. Ihr kastanienbraunes Haar hing offen herab, war aber aus dem angespannten, weißen Gesicht nach hinten gebürstet.
    »Was will sie hier?« waren ihre ersten mürrischen Worte.
    »Sie ist meine Frau. Sie kann ruhig hier sein«, erwiderte Eddie cool und ließ die Tür klickend ins Schloß fallen.
    Sie verpaßte mir einen giftigen Blick und wandte sich wieder Eddie zu. »Laß uns gehen.«
    Ich bemühte mich, nicht allzu unbehaglich auszusehen.
    »Ich dachte, wir könnten den Deal hier besprechen. Wir waren uns einig. Ich will keine komischen Geschichten, Kay«, erwiderte Eddie, und sein Ton wurde härter.
    »Unser gemeinsamer Freund sagt nein«, antwortete sie, und ihre Stumme troff vor Sarkasmus. »Unser gemeinsamer Freund schlägt vor, wir unterhalten uns im Freien, wo wir nicht... wie soll ich sagen? - abgehört werden.«
    Eddie sah mich an. Ich stand auf.
    »Ich komme nach. Ich will nur zur Toilette.«
    Ich verließ das geräumige Wohnzimmer und ging in einen engen Korridor. Im Vorbeigehen tappte ich leicht an die Tür des dritten Schlafzimmers. Falk hielt die Tür auf. Ich schüttelte den Kopf, winkte und deutete mit dem Daumen auf den Ausgang, bevor ich ins Bad trat. Es war okay, dachte ich, als ich in den großen, viereckigen Spiegel schaute, der von zehn hellen kleinen Birnen auf jeder Seite theaterhaft beleuchtet wurde. Bring sie nur alle zusammen. Wollen bloß hoffen, daß Falk aufs Motorrad kommt.
    Kay Fisher setzte sich ans Steuer eines grauen BMW; Eddie saß auf dem Beifahrersitz, ich hinten. Die Sitze waren aus Leder, die Scheiben getönt. Ihr schweres Parfüm klebte in der Luft wie Honig an einem Löffel. Sie machte sich nicht die Mühe, mit der quadrophonischen Stereoanlage zu protzen; die Fahrt verlief still, und es regnete nicht. Wir hatten einen klaren Herbsthimmel, und der cremige runde Mond hing hoch oben am Himmel wie ein Windbeutel. Ich sah Fishers helle Katzenaugen im Spiegel, wie sie mich musterten. Ihre Wimpern waren leicht geschwungen und dunkel getuscht. Ich konnte mich nicht umsehen, aber ich hoffte, daß der abgeblendete Scheinwerfer im Rückspiegel unserem Mann gehörte. Sie fuhr rasant um Kurven und Spitzwenden. Ich hing, flau im Magen, im Sicherheitsgurt. Diesmal ging sie kein Risiko ein.
    »Wo zum Teufel sind wir?« wollte Eddie wissen, als wir die autobahnähnliche Straße verließen, die in den Blackwall Tunnel hineinführte. Kay Fisher fuhr auf einen großen, schlecht beleuchteten Parkplatz, so groß wie ein Fußballplatz, bremste und zog die Handbremse an. Wir waren in der Nähe einiger alter Hopfenspeicher, und ich roch das abgestandene Wasser eines Kanals.
    »Bei Tesco’s«, sagte ich müde. »Ich habe hier in der Nähe mal gewohnt. Anscheinend tue ich’s immer noch...«
    »Aussteigen. Wie unterhalten uns«, befahl Fisher böse. Ich merkte, daß meine Nähe sie beunruhigte.
    »Ach, komm, Kay, was soll denn das?« protestierte Eddie. Sie antwortete nicht, und wir folgten ihr zu einer dunkleren Ecke des Supermarktparkplatzes, näher an der Kanalbrücke. Schwere Lastwagen rumpelten unaufhörlich hinter uns vorbei. In einem engen Dreieck standen wir zusammen, und der frische Wind, der uns am Fluß geschüttelt hatte, umwehte uns jetzt eher träge wie

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