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Plage der Finsternis - Keohane, D: Plage der Finsternis

Titel: Plage der Finsternis - Keohane, D: Plage der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G. Keohane
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ließ ihn daran denken, wie sehr ihr rundes Gesicht seine Welt jedes Mal erhellte, sobald sie dies tat.
    Hinter ihm erklang die dunkle Stimme aufs Neue. »Heutzutage lächelt sie nicht mehr auf diese Weise, nicht wahr?« Sie verfügte über ein leises, kehliges Timbre. Bill drehte sich herum, um den Ursprung auszumachen und hätte vor Verzweiflung laut aufgestöhnt, wenn er eine Stimme besessen hätte. Hinter ihm befand sich lediglich eine schwarze Wand, oder genauer gesagt, da war nichts hinter ihm. Überhaupt nichts ...
    Er blickte zu Seyha zurück und versuchte zu verstehen, wer der Besitzer der Stimme sein könnte oder was das alles zu bedeuten hatte.
    »Mich kümmert es auch nicht«, erwiderte Seyha. Sie starrte ihn an. Sollte er etwas entgegnen? Vielleicht sprach sie mit dem Inhaber der anderen Stimme. Nein, sie redete mit ihm – er konnte sich an diese Konversation erinnern, aber sie hatte bereits vor langer Zeit stattgefunden. Allerdings, wann war ... jetzt?
    Der Baum neben ihr verschwamm, als würde ein frustrierter Maler mit der Handfläche über seine neu geschaffene Kreation reiben. Auch Seyha wurde immer undeutlicher. Bill versuchte, nach ihr zu greifen, und sah, wie die Details seiner Hand von einem zweiten, verärgerten Wischen verschmiert wurden.
    Eine Sekunde später erschien seine Hand wieder deutlich vor ihm, und er konnte erkennen, wie er Seyhas Rechte über einem weißen Tischtuch festhielt.
    An diesem neuen Ort wurde ihm alles wieder bewusst. Sie waren verloren, ein jeder von ihnen, in einer Art grotesken Finsternis, die ihr Heim verschlungen hatte.
    Sey, ich habe dich jetzt. Halt fest!
    »Ja. Ja-ja-ja!« Sie lächelte jenes strahlender-als-die-Sonne-Lächeln. Ihre Hand lag in seiner. Der Ring an ihrem Finger funkelte im Kerzenlicht. Er sah neu aus. Er war neu. Sie waren zurück in Hillcrest, im The Cabel Grille.
    Seyha, was passiert hier?
    Er zitterte mit einer Angst, für die er kein Ventil besaß. Sein Körper schien das freilich nicht zu bemerken, denn seine Hand blieb ruhig. Er hatte keine Kontrolle über seinen Körper und stellte lediglich einen Passagier dar. Stattdessen bewohnte in diesem Moment ein stöhnender Geist jenen Bill Watts. Bill spürte abermals etwas hinter sich – mit aller Wahrscheinlichkeit dasselbe Etwas wie am Berghang. Diesmal wurde die Anwesenheit jedoch von Atem, der ihn im Nacken kitzelte, bestätigt. Er presste Seyhas Hand viel zu fest, zumindest versuchte er es. Sie bemerkte es nicht, dennoch lagen ihre Finger kühl und leicht in seiner Handfläche. Er konnte den Kopf nicht drehen, um einen Blick auf den Dämon zu werfen – dass es sich um einen handelte, stand außer Frage, er musste einer sein. Es gibt andere Sorgen in der Welt als Geister , hatte Reverend Lindu geäußert.
    Er wollte Seyha zurufen, dass sie fortlaufen sollte, doch sie sagte bloß: »Ich liebe dich, Bill. Für immer.«
    »Für immer«, spottete der Dämon neben ihm, immer noch außer Sicht.
    Nein, es gibt keine Dämonen , dachte Bill. Nicht solche . Er musste einen Albtraum haben. All das hier war ein Traum.
    Die Stimme lachte, so nah, dass sie fast sein Ohr küsste. »Nun, Billy, hör zu und sieh genau hin, okay? Nur einmal in deinem töricht frommen Leben, sieh hin ... und hör zu.«
    Irgendwer – Hilfe!
    »Irgendwer – Hilfe!«, echote die Stimme. »Okay, bereit? Pass auf, es wird später noch ein Quiz geben ...«
    Als die Stimme weitersprach, wurde Bill bewusst, dass sie etwas parodierte, was er selbst in jenem vergangenen Augenblick hatte verlauten lassen. »Und eines Tages, wenn Watts Construction auf festen Beinen steht, werden wir ebenfalls ein richtiges Haus mit Garten haben«, fuhr sie in ihrem dunklen Tonfall fort.
    Seyhas Gesicht glühte. Sie umschloss seine Hand noch fester. Es fühlte sich an, als würde er sie mit Handschuhen festhalten, als würde er sie nie richtig berühren. »Also wirst du es tun? Du meinst es ernst?« Sie warf einen kurzen Blick zur Seite. »Watts Construction ... klingt nach Mehrzahl!« Sie lachte. »Das hat es schon immer getan.«
    Sogar mitten in diesem Albtraum musste Bill schmunzeln, da er sich an diese Worte so genau erinnern konnte. Mehrzahl. Die Watts, die beide zusammenarbeiteten. Bill und Seyha.
    Die Dämonenstimme zischte. »Und vielleicht – kicher«, sie sprach das Wort ›kicher‹ aus, so als wolle die Stimme ihre Spöttelei noch weiter vorantreiben. »Watts ... die Mehrzahl natürlich ... mit einem Sohn. Oder einer Tochter!«
    Seyhas

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