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Planet am Scheideweg

Planet am Scheideweg

Titel: Planet am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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helfen. Hinter ihr schob sich massig und dunkel die Gestalt ihres Vaters aus der Luke. Er und seine Tochter wirkten, als wären sie sich fremder als zwei Menschen von verschiedenen Welten.
    »Sind wir willkommen?«
    Die Stimme des Energiedirektors war fest und laut. Er schien weder Skrupel zu haben noch die Außerordentlichkeit dieser Situation zu spüren. Diona und Ousmane blieben neben dem Wagen stehen.
    »Grundsätzlich sind Sie willkommen«, sagte Yebell und zog Diona an sich. »Wenn ich nur wüßte, was Sie wollen? Ausgerechnet jetzt!«
    Ousmane bekannte ruhig:
    »Ich möchte mit Ihnen und den Verantwortlichen der Megamikren oder Blacklanders sprechen. Über die Universität und die Bodenschätze, über den Generalvertrag und alle Fehler der Vergangenheit. Sie haben ein geeignetes Plätzchen hierfür?«
    Yebell sagte steif:
    »Meine Wohnung?«
    Ousmane wirkte völlig unbekümmert und gelassen.
    »Ich schätze, das ist eine vorzügliche Idee. Ist meine Tochter damit einverstanden?«
    »Sie ist, Energiedirektor!« sagte Diona.
    Le Monte, noch immer im Bann der ungewöhnlichen Stimmung, die sie alle drei ergriffen hatte, öffnete die Türen und sagte:
    »Bitte!«
    Er sprach kurz mit der Nachtschicht und bat, das Schiff wegzurollen, dann verließen sie das Hafengelände. Kurze Zeit später befanden sie sich im großen Arbeitsraum von Le Montes Wohnung. Die Küche stand neben dem Tisch und produzierte ein nahrhaftes Frühstück. Aus verborgenen Lautsprechern kam alte Musik. Die beiden Männer blickten sich an. Plötzlich sagte Ousmane:
    »Erstaunt, Le Monte?«
    »Nicht wenig!« gab Yebell zu. Bisher hatte Diona geschwiegen.
    »Ich habe hier ein Modell skizziert, nach dem wir vorgehen können. Zu diesem Text ist zu sagen, daß beide Seiten noch Kompromisse machen können und müssen. Bei einem guten Kognak sollten wir diesen Entwurf beraten. Niemand auf Dshina weiß, daß ich hier bin, außer den anderen Direktoren.«
    »Noch heute früh weiß es hier jeder!« erklärte Diona.
    »Was den Argwohn der Blacklanders, Diack würde den Dialog vermeiden wollen, beseitigen wird!« konterte Ousmane. »Lesen Sie, Le Monte.«
    »Haben Sie's so eilig?« erwiderte Yebell und griff nach dem Papier.
    Eine Viertelstunde später wischte er sich den Schweiß von der Stirn und sah Diack in die Augen.
    »Das ist Ihr Vorschlag?« fragte er heiser.
    »Ja. Sogar ohne Berater ausgearbeitet. Nur meine Sekretärin ließ ihn abschreiben.«
    Die erste Stufe dieses Planes sah vor, daß alle Megamikren, die etwas vom Planoformen oder einer der vielen Hilfswissenschaften dieser neuen Technik verstanden, nach Dshina umsiedelten. Sie sollten dort die einschlägigen Arbeiten koordinieren und die Gebiete, die regeneriert werden sollten, unter sich aufteilen. Sie mußten mit der ansässigen Industrie zusammenarbeiten und würden große Weisungsrechte besitzen.
    »Das alles umsonst?«
    Ousmane schüttelte den Kopf.
    »Nein. Ich dachte mir, daß wir etwa die Basis nehmen, die der Hälfte des Wertes eines Ihrer Planoformer entspricht. Wenn Toccani auf dem Planeten DAMIONA VIER den Faktor zehn verdient, bekommen Ihre Spitzenleute den Faktor fünf. Ist das ein fairer Preis?«
    Es war ein sehr guter Preis. Freie Wohnung und eine gehörige Menge Einfluß würden diesen Frauen und Männern die Arbeit verschönern. Aber es würde schwer sein, sie aus ihrem »Paradies« herauszubringen.
    Yebell sprach diesen Einwand aus.
    »Das ist Ihre Arbeit. Außerdem ... Punkt zwei, bitte.«
    Punkt zwei der Vorschläge bezog sich auf das Paradies der Blacklanders. Die Maschinen würden nicht schlagartig an allen Oberflächenpunkten der gesamten Wohnzone angesetzt werden. Man mußte bestimmte Gebiete evakuieren, den Baumbestand und den Humus und die zahlreichen Versorgungseinrichtungen vorübergehend deponieren, dann erst konnte man mit dem Abbau beginnen. Der Abraum selbst, das nutzlose Gesteinsmaterial, würde dann wieder zu einer neuen Landschaft umgeformt werden. Außerdem rechnete man damit, daß es vielleicht Auswanderer von Chiriana geben würde, andererseits Einwanderer von Dshina.
    Diona sagte:
    »Das dürfte eine akzeptable Lösung sein, Yebell. Wann kannst du mit deinen Leuten darüber verhandeln?«
    Le Monte sah sie lange und nachdenklich an und murmelte verblüfft:
    »Du kannst also noch sprechen. Ist der Familienstreit etwa beigelegt?«
    »Waffenstillstand!« erklärte Ousmane und goß sich einen mächtigen Schluck in sein Glas. »Das Alter wird weise, und die

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