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Planet der Finsternis

Planet der Finsternis

Titel: Planet der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Grams
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wird ihm sonst genauso ergehen wie Jonny – und Pearcy! Gehen Sie, Jean, schnell! Dorley darf unmöglich die weitere Suche fortsetzen! Er wird niemals mehr Jonny und Pearcy finden.“
    Jean Meloir kniff nachdenklich die Augen zusammen. Kenneth Wilson mußte etwas erlebt haben, sonst würde er niemals in dieser Leidenschaft verlangen, daß Glenn Dorley sofort zurückkehren’ sollte. Er, Wilson, mußte etwas wissen, wovon sonst niemand eine Ahnung hatte. „So sagen Sie doch, Kenneth: was ist geschehen?“
    „Mensch, Jean, rufen Sie Dorley zurück! Sie retten damit sein Leben! Ich phantasiere nicht, ich weiß genau, was ich sage.“ Fast hart kamen die Worte über seine trockenen Lippen. „Mit jedem Schritt, den Dorley weitergeht, gelangt er in größere Gefahr. Vielleicht ist es schon jetzt zu spät, ihn zurückzurufen. Er kann Sie vielleicht schon gar nicht mehr hören.“
    „Ich gehe, ich werde es versuchen!“ Jean sprang mit einem Satz auf und verließ im Laufschritt den Raum. Mit wenigen Schritten hatte er die Funkkabine erreicht. Ohne sich niederzusetzen, stellte er das Gerät an und drehte die Wellenskala auf die Wellenlänge, auf die die Helmkopfhörer ansprachen. Mit zitternden Fingern zog er das stabförmige Mikrofon höher.
    Jean konnte sich seine eigene Nervosität nicht erklären.
    „Dorley – Dorley?“ Seine Stimme schallte klar und deutlich durch den Raum. „Hallo – ich muß Sie sprechen!“ Feine Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Franzosen. Sollte dem Gefährten tatsächlich etwas zugestoßen sein? „Dorley – wo sind Sie?“ Jean schaltete abermals auf Empfang.
    Aus den Lautsprechern kam ein feines Brummen – dann eine erstaunte, gedämpfte Stimme.
    „Was ist, Jean?“
    „Kehren Sie sofort um, Glenn!“ Meloir atmete erst einmal erleichtert auf und strich sich fahrig über die Stirn, um sich den Schweiß abzuwischen. „Ich weiß auch nicht genau, warum, aber Kenneth hat mich gewarnt! Sie dürfen nicht weitergehen!“
    „Ich darf nicht weitergehen?“ Jean hatte auf Empfang zurückgeschaltet, um die Bestätigung Dorleys zu hören.
    „Nein! – Hören Sie mich an, Glenn. Es gibt keinen Zweifel an den Worten Kenneth Wilsons! Dieser Mann muß etwas Ungewöhnliches erlebt haben! Ich habe seinen Blick gesehen, als er mich bat, Sie sofort zurückzurufen! Es wird Ihnen sonst genauso ergehen wie Jonny und Pearcy, hat er gesagt. Kommen Sie also sofort zurück!“ Der Franzose schaltete um. Und im gleichen Augenblick drang die Stimme Glenn Dorleys aus dem Lautsprecher.
    „Wilson hat im Fieber gesprochen, Jean. Wer sollte mir schon etwas tun? Aber gut, ich komme sofort zurück.“
    Geistesabwesend schaltete Jean Meloir ab. Mit schleppenden Schritten verließ er den Raum und ging zu Kenneth Wilson hinüber. Schon bei seinem Eintritt fragte ihn Wilson: „Haben Sie ihn zurückgerufen, Jean?“
    Der Gefragte nickte wortlos.
    „Hoffentlich schafft er es noch bis hierher“, fuhr Kenneth leise fort. „Selbst die letzten Meter bis nach hier können ihm noch zum Verhängnis werden.“
    Jean wollte ihn gerade weiter fragen, als der Kopf Kenneths langsam zur Seite fiel.
    Kenneth Wilson war eingeschlafen.
     
    *                     *
    *
     
    Erst fünf Stunden später erwachte Kenneth Wilson wieder. Neben seiner Liegestatt saßen Glenn Dorley und Jean Meloir. Ohne daß die beiden fragen mußten, klärte sie Kenneth darüber auf, was geschehen war. Mit jedem weiteren Wort, das aus seinem Munde kam, entsetzte er seine beiden Zuhörer mehr und mehr. Trotz allem verschwieg er ihnen nichts. Obwohl es ihm schwerfiel, versuchte er sich an jede Einzelheit zu erinnern und davon zu berichten. Er schloß mit den Worten: „Ja, so war das. Eine Erklärung für das furchtbare Phänomen habe ich nicht.“
     
3. Kapitel
     
    Die abgeblendeten Lampen der Stationskabinen erhellten sich allmählich wieder, als die acht Stunden währende, künstlich erzeugte Nacht vorbei war.
    Der Morgen des 26. März war angebrochen.
    Der Zustand Kenneth Wilsons hatte sich schon am vergangenen Tag zusehends gebessert, so daß er sich heute dazu entschlossen hatte, das Krankenlager zu verlassen. Es fiel ihm noch schwer, sich auf den Beinen zu halten, aber mit einiger Mühe gelang es ihm. Gemeinsam mit Glenn Dorley und Jean Meloir erwartete er die Ankunft des angekündigten Raumschiffes.
    Die Stimmung war trotz der freudigen Erwartung drückend. Es war nicht zu verkennen, daß jeder in seinen geheimsten

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