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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Urteil einem Protokolldroiden überließen!
    Jetzt flog der Droide mit Ke Daiv in Sienars Privatraumer nach Zonama Sekot. Wenn Ke Daiv eines der wundersamen Raumschiffe des Planeten mitbrachte, würde Sienar mit sämtlichen chirurgischen Instrumenten und Werkzeugen für eine Gehirnwäsche zur Stelle sein, die erforderlich wären, um den Blutcarver in seinen Privatchauffeur zu verwandeln. Er würde das lebende sekotanische Raumschiff analysieren, seine Geheimnisse aufdecken und Tarkins Spiel so schnell gegen ihn selbst wenden, dass sich sein alter Freund nie wieder davon erholen würde.
    Und das konnte Sienar die Macht und den Einfluss verschaffen, die notwendig waren, um mit jeder beliebigen neuen politischen Kraft Geschäfte machen zu können.
    Köstlich, wirklich köstlich. Viel besser als der auserlesenste alderaanische Wein, der im feinsten mit Gold gesprenkeltem Kristall über brennendem Moschusholz erhitzt wurde.
    Sienar ließ einen neuerlichen schweren Seufzer hören. Jetzt war das Spiel wirklich interessant. Mein bester Captain Kett, dachte er, meine Ehre ist nicht makelloser als deine eigene. Aber ich bin wenigstens kein Heuchler.

Zweiunddreißig

    Wie sich herausstellte, war die Ankunft an dem Landesteg nur der Beginn eines weiteren Abschnitts ihrer Reise. Anakin, Obi-Wan, Jabitha und Gann stiegen über die in den Stein gemeißelten Stufen eines steil abfallenden vulkanischen Schachts hinab in eine Höhle mit niedriger Decke, die mit schwach glimmenden Laternen ausgestattet war.
    Sie konnten das Geräusch fließenden Wassers hören.
    »Ein unterirdischer Fluss«, bemerkte Anakin. Jabitha nickte, hob die Hand und berührte seinen Scheitel. Der Junge zuckte zurück und sie lächelte.
    »Das ist nur um dir zu versichern, wie klug du bist! Aber wir müssen noch eine ziemlich lange Strecke zurücklegen, ehe wir den Fluss erreichen.«
    Obi-Wan hatte es noch nie gemocht, sich tief unter der Erde zu befinden. Er zog den offenen Weltraum den unterirdischen Gefilden eines Planeten bei weitem vor, obwohl er dies noch nie jemand anderem gegenüber zugegeben hatte.
    Nach weiteren zwanzig Minuten Fußmarsch traten sie aus dem Ende des Schachts in eine große, runde Kammer, die in das Basaltgestein getrieben worden war. Eine Felsplatte ragte in das rasch fließende Wasser hinaus, das mit gutturalem Grollen um die Platte herumströmte. Regelmäßige, häufige Wellen färbten die raue Oberfläche des Felsen dunkel. Ein schlankes Boot trieb auf einer ruhigen Stelle im Schatten des Vorsprungs. Dahinter konnten sie undeutlich eine Mündung ausmachen, die offenbar noch tiefer in die Kruste des Planeten hinabführte.
    Sie stiegen in das Boot und zwei männliche Helfer stießen sie von der Anlegestelle ab. Dann lenkte Gann den Bug des Gefährts mit einer Stange aus dem ruhigen Wasser in den gurgelnden Strom und der Fluss trug sie rasch den breiten, dunklen Kanal hinunter.
    Die Saatpartner verhielten sich still. Anakin machte sich schon Sorgen, sie könnten krank oder sogar tot sein. Doch Jabitha versicherte ihnen, dass dies nicht der Fall sei. »Sie wissen, dass wir bald die Schmiede und die Gestalter treffen werden. Das ist ein ernster Augenblick für die Saatkugeln.«
    »Woher wissen sie das?«, fragte Anakin.
    »Der Fluss hier versorgt das Fabriktal. Sie erkennen ihn.«
    »Wer oder was sind die Jentari?«, wollte Obi-Wan wissen.
    »Mein Großvater hat die ersten Jentari selbst angelernt. Angelernt oder gemacht, oder beides! Sie sind sehr gute Gestalter, die für uns und mit uns arbeiten. Sie werden es bald selbst sehen.« Sie klang überaus stolz.
    Nachdem ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, entdeckten sie lange rote Linien, die ein gutes Stück über der Wasserlinie an der Tunneldecke glommen. Gann leuchtete mit einer Fackel über das Gestein und enthüllte ununterbrochene, dicht gebündelte rote und grüne Ranken. »Sekot lässt sie allen Gewässern, unterirdischen Gängen und Höhlen folgen«, erklärte er ehrfurchtsvoll. »Alle Teile des Planeten sind miteinander verbunden.«
    »Außer im Süden«, warf Jabitha leise ein.
    »Und weshalb nicht dort?«, erkundigte sich Obi-Wan.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete sie. »Vater meint, dort unten wäre alles zu Ende.«
    »Aber sein Haus ist auch dort«, wandte Anakin ein.
    Gann mischte sich ein. »Der Süden wurde erst vor wenigen Monaten von einer Seuche dahingerafft, die gesamte Hemisphäre«, murmelte er. Sein Gesicht wirkte aschfahl, die Züge flackerten im

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