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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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Zuversicht. Er hatte alle Trümpfe in der Hand. Er meinte, er könne sich leisten, Stark nachzugeben. Außerdem würde Ashton nicht weit kommen.
    Ashton zögerte und ging dann in die dunkle Heide hinaus.
    Penkawr-Che sagte: »Jetzt rede!«
    Stark behielt das helle Hemd Ashtons im Auge. »Wie ich schon sagte, ist ein großer Teil der Höhlenanlage seit Jahrhunderten verlassen. Ich habe tagelang in der Finsternis nach einem Ausgang gesucht.«
    »Und dann sahst du Licht.«
    »Ja. Es fiel durch eine Öffnung in der Felswand herein. Vor der Öffnung, hoch oben in der Gebirgswand, befand sich ein Balkon, ein Ausguck vermutlich. Auf meiner Flucht nützte er mir nichts, aber es ist ein längst vergessener, unbeachteter Zugang zu den Höhlen.«
    »Er ist unzugänglich?«
    »Als die Kinder ihn anlegten, war er es für jeden Feind. Du kannst jedoch mit den Hubschraubern Männer hinaufschaffen. Es wird dir vielleicht sogar gelingen, deine Laderäume zu füllen, ohne daß die Kinder etwas bemerken.«
    Penkawr-Che sah Stark aus zusammengekniffenen Augen an, als wolle er die Gedanken hinter der Stirn lesen.
    »Wie kann ich diesen Balkon finden?«
    »Bring mir ein Zeichengerät. Ich werde dir eine Karte machen.«
    Ashton auf der Heide draußen hatte ein Dorngestrüpp erreicht. Er blieb stehen und blickte sich um.
    Man gab Stark einen Plastikbogen und einen Stift. Er legte den Bogen auf die Kiste neben die Lampe. Penkawr-Che beugte sich vor, um zuzusehen. Die vier Männer mit ihren Betäubungswaffen waren nicht weit. Ashton war inzwischen in der Dunkelheit hinter dem Dornstrauch verschwunden.
    »Schau«, sagte Stark. »Hier ist die Nordwand der Hexenfeuer, hier die Ebene des Herzens der Welt, hier die Kette der Rauhen Berge, die heißen Quellen, die Reste der Zitadelle. Hier drüben im Westen die Straße, die zum Lager der Harsenyi-Nomaden führte. Das alles habe ich vom Balkon aus gesehen. Ich könnte dir die genaue Lage so bezeichnen, daß du mit den Hubschraubern kaum mehr als einen halben Tag brauchen würdest, um ihn zu finden.«
    »Im Augenblick hast du aber keine Lust dazu«, sagte Penkawr-Che.
    »Nein.«
    »Dann sage ich dir, was ich tun werde. In einer Minute werde ich Männer hinter Ashton herschicken. Die Betäubungswaffen werden dich niederstrecken, hier und jetzt, und dann fangen wir mit dem Ganzen noch einmal von vorne an.« Er zeigte auf ein paar Waffen, die in sicherer Entfernung am Boden lagen. »Ihr werdet ohne sie nicht lange leben. Zeichne die Karte fertig, nimm die Waffen und geh als freier Mann.«
    Stark senkte den Kopf und kniff die Augen zusammen.
    Penkawr-Che sagte: »Es ist Ashton, der leiden wird. Soll ich den Befehl geben?«
    Stark atmete heftig aus und beugte sich über die Karte. »Na gut, verdammt nochmal«, sagte er leise mit wütender Stimme. »Schau her.« Penkawr-Che sah auf die Stelle, auf die Stark mit dem Stift wies. »Die Zitadelle ist eine ausgebrannte Ruine, aber du kannst sie hinter den Nebeln, die aus den warmen Quellen aufsteigen, leicht finden. Von der Zitadelle aus so weiter …«
    Der Stift zog eine feste, gerade Linie.
    Starks linke Hand schlug gegen die Lampe, daß sie dem überraschten Penkawr-Che direkt in die Hände fiel. Der goldene Mann schrie vor Schmerz auf und ließ sie aus den versengten Händen fallen.
    Stark hatte sich schon so schnell in Bewegung gesetzt, daß ihm das Auge kaum zu folgen vermochte. Statt sich auf die Waffen zu stürzen, warf er sich auf den Mann, der ihm am nächsten stand. Der Mann hatte wie gebannt auf die Lampe gestarrt, die jetzt am Boden lag, und deren Licht von der Kiste halb verdeckt wurde. In dem Bruchteil einer Sekunde, in der sich seine Augen auf die neue Lage einstellen wollten, hatte ihn Stark schon umgerannt und sprang in wilden, ständig die Richtung wechselnden Sätzen in das Gras mit den Blumenaugen hinaus.
    Ein gewöhnlicher Mensch hätte dort kaum Deckung gefunden. Stark war jedoch rasch außer Sichtweite der Betäubungswaffen. Jetzt begannen die Waffen mit größter Reichweite zu knattern. Erde spritzte in kleinen Fontänen auf, manchmal so nahe, daß er von ihr getroffen wurde. Wieder andere waren so weit von ihm entfernt, daß ihm klar wurde, die Männer versuchten, die ganze Gegend unter Sperrfeuer zu nehmen. Sie feuerten auch in den Dornbusch, in dessen Nähe Ashton zuletzt gesehen worden war, aber Stark wußte, daß er nicht mehr dort sein würde.
    In den Feuerpausen konnte er wüstes Geschrei hören. Es wurde wie das Licht ferner,

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