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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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und versengtem Boden vorbei weiter vom Schiff. Am Himmel war kein Motorenlärm mehr zu hören. Die Jäger hatten die Erde verbrannt und konnten annehmen, ihre Beute sei in einem der Dorngebüsche umgekommen.
    Sie hatten das brennende Gelände verlassen und liefen weiter, bis deutlich wurde, daß Ashton, der einen schweren Tag hinter sich hatte, erschöpft war. Stark fand ein Dickicht, vergewisserte sich, daß sich in ihm nichts verborgen hielt, und setzte sich im Schutz der Pflanzen nieder. Penkawr-Ches Gift kreiste noch in seinen Adern, und die Rast tat ihm gut.
    Die Blumen hatten ihr Kommen bemerkt. Wellen fuhren über sie hin, die in eine ganz bestimmte Richtung liefen, erstaunlicherweise quer zur Windrichtung.
    Ashton sagte: »Ich spüre hier so etwas wie Bewußtsein. Glaubst du, daß die Blumen eine Botschaft übermitteln? Wenn ja, dann wem?«
    Die Heide erstreckte sich nach allen Seiten bis zum Horizont. Sie war mit Dorngestrüpp und kahlen Bäumen durchsetzt. In der Weite zeigte sich nichts, das den Blick auf sich gezogen hätte, und doch fühlte Stark, daß wache und bewußte Wesen in der Nähe waren. Er wußte nicht, ob sie den Menschen, den Tieren oder etwas ganz anderem zuzurechnen waren.
    »Ich bin froh, wenn wir dieses Hochland hinter uns haben«, sagte er, »und zwar so schnell wie möglich.«
    »Penkawr-Che ist hier gelandet, weil er von hier aus leicht die umliegenden Dschungel erreichen kann«, sagte Ashton. »Sie sind in jeder Richtung kaum mehr als hundert Kilometer entfernt. Irgendwann werden sich die beiden anderen Schiffe, die jetzt auf eigene Faust plündern, hier mit ihm treffen, und dann wollen sie in den Norden hinauf und versuchen, in das Schatzhaus unter den Hexenfeuern einzubrechen. Wieviel hast du ihm sagen müssen?«
    »Nicht sehr viel. Er hätte gern mehr gehört. Wenn er Glück hat, braucht er nur ein halbes Jahr, um den Balkon zu finden.« Stark runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht … die Wahrsager meinten, ich würde weiteres Blutvergießen im Haus der Mutter verursachen. Deshalb waren sie so versessen darauf, mich zu töten. Nun, sie müssen ihre Kämpfe ausfechten. Wir haben andere Sorgen. Wegen Penkawr-Che können wir nicht nach Osten. Was meinst du, in welche Richtung wir ziehen sollen?«
    »Zu Pedrallon. Er ist ein Fürst in seinem Land. Seine Leute haben ihn von Penkawr-Che losgekauft. Er hat Macht und Einfluß …«
    »Wenn seine Leute nicht beschlossen haben, ihn der alten Sonne zu opfern, um ihn für seine Verfehlungen zu bestrafen.«
    »Das ist möglich, aber er ist der einzige, der uns helfen könnte, und zu dem es von hier aus auch nicht allzu weit ist. Andapell liegt an der Küste, von hier ungefähr in südwestlicher Richtung.«
    »Wie weit?«
    »Ich weiß nicht. Wir könnten uns aber zur Küste durchschlagen und vielleicht von einem Schiff mitgenommen werden. Oder wir stehlen uns ein Boot.«
    »Als ich Pedrallon zum letzten Mal sah«, meinte Stark, »wollte er von den Außerirdischen nicht viel wissen, obwohl er heimlich mit ihnen paktierte, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Jetzt wird er von ihnen noch weniger wissen wollen.«
    »Ich habe ihn recht gut kennengelernt, Eric. Wir hatten viel Zeit an Bord des Schiffes, während Penkawr-Che sich überlegte, ob er uns nach Pax bringen oder lieber einen Planeten plündern solle. Ich glaube, ich habe Pedrallon einiges darüber klar machen können, wie die Galaktische Union funktioniert. Vielleicht findet er uns nützlich für seinen Kampf gegen die Stabträger, den er nicht aufzugeben gedachte.«
    Stark dachte mit finsterem Gesicht nach. »Irnan kann nicht mehr kämpfen, und Tregad und die anderen Stadtstaaten sind unbekannte Größen. Wir wissen nicht, für wen sie sich entscheiden werden. Auf jeden Fall sind sie für uns unerreichbar. Warum also nicht nach Andapell?«
    Stark ließ Ashton eine Stunde schlafen. Unterdessen beschaffte er sich mühsam zwei Knüppel aus dem Holz des Dornengestrüpps. Als er Ashton geweckt hatte, entfernten sich die beiden in südwestlicher Richtung weiter von der Arkeshti. Sie hofften bald den Rand des Hochlands zu erreichen, der zum Dschungel abfiel, hinter dem irgendwo das Meer liegen mußte. Beide wußten nicht, wie weit es bis zu diesem Rand war.
    Stark dachte jetzt daran, wie er und Ashton vor Monaten aus der Zitadelle aufgebrochen waren, weit oben im bitterkalten Norden, zwei Männer allein auf einem feindlichen Planeten. Damals hatten sie Waffen, Vorräte und Tragtiere gehabt und

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