Planeten, Sterne, Universum
63°18’O
Russland
4. November 1957
Cape Canaveral
Florida
28°28’N u. 80°32’W
USA
24. Juli 1950
Kourou
Franz.-Guayana
5°13’N u. 53°45’W
Frankreich
10. März 1970
Xichang
China
27°53’N u. 102°16’O
China
29. Januar 1984
Ist der Ort auch noch ein Raumfahrtzentrum, werden hier also auch die Raketen und Nutzlasten entwickelt, was logistisch und damit wirtschaftlich gesehen am günstigsten wäre, kommen noch Prüfstände für die Raketentriebwerke hinzu, ferner Laboratorien und nicht zuletzt Büros sowie Unterkünfte für das an diesem Ort arbeitende Personal.
Bei allen großen Raumfahrtnationen sind jedoch die Raketenstartplätze von den Entwicklungszentren sehr weit entfernt. So wurden die US-Saturn-Raketen zwar in Cape Canaveral gestartet, aber im Marshall Space Flight Center Huntsville/Alabama geplant, gebaut und getestet und dann per Schiff oder Spezialflugzeug nach Florida transportiert.
Standortkriterien
Bei der Lage des Startplatzes spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle. Zunächst muss er weit entfernt von bewohnten Gebieten sein, zeigten doch schreckliche Unfälle der ersten 40 Jahre Raumfahrt, wie wichtig eine derartige Maßnahme ist. So liegen Cape Canaveral und Kourou in einem tropischen Sumpf- und Dschungelgebiet sowie an der Atlantikküste. Das offene Meer stellt auch die Schussrichtung dar, sodass bei einem Absturz oder einer Notsprengung niemand gefährdet wird. Andererseits müssen die Plätze wegen der benötigten Ausrüstung leicht zugänglich sein. Auch die geografische Lage ist wichtig: Starts in östliche Richtung sind günstig, weil sie von der Erddrehung nach Osten profitieren, also sozusagen „mit dem Wind segeln“; und wenn der Startplatz nahe genug am Äquator liegt, bekommt die Rakete noch einen größeren „Schwung“ mit, weil hier die Rotationsgeschwindigkeit der Erde am höchsten ist.
Der Weltraumbahnhof Cape Canaveral und das Kennedy Space Center in Florida. Deutlich sind auf diesem Satellitenfoto die direkt an der Küste gelegenen Startrampen mit den Zufahrtsstraßen zu erkennen
.
(c) NASA (GSFC/METI/ERSDAC/JAROS and U.S./Japan ASTER Science Team)
A4/V2: der Schuss ins Weltall
Die erste Großrakete entstand in Deutschland
Ob man es nun will oder nicht: Es war die deutsche ballistische Kriegsrakete V2, die die Grenze zum Weltraum zuerst erreichte. Diese unter der Leitung von Wernher von Braun in den Jahren 1936–42 in Peenemünde auf der Halbinsel Usedom entwickelte Rakete hatte alles, was auch heutige Großraketen ausmacht. Nicht umsonst wird die A4/V2 die „Großmutter“ aller modernen Raketen genannt.
Eine Verlegenheitslösung
Die Grundlagen der Raketentechnik waren von dem Russen Konstantin Ziolkowski und dem Deutschen Hermann Oberth im frühen 20. Jh. gelegt worden. Während Ziolkowskis Arbeiten („Erforschung des Weltraums mittels Reaktionsapparaten“, 1903) relativ unbekannt blieben, fand Oberths Werk „Die Rakete zu den Planetenräumen“ (1923) weite Verbreitung und führte in Deutschland zu lebhaften Diskussionen. Sichtbarer Ausdruck war Fritz Langs Film „Frau im Mond“ (1929) sowie der Zusammenschluss junger Ingenieure im Verein für Raumschifffahrt (VfR), der auch erste Raketenexperimente durchführte. Viel weiter auf diesem Gebiet war aber der US-Amerikaner Robert H. Goddard, der 1926 mit dem Start einer flüssigkeitsgetriebenen Rakete eine Revolution einleitete.
In Deutschland interessierte sich ab 1932 auch die Reichswehr für den Raketenbau. Der Grund: Sie wollte aus der Not eine Tugend machen. Der Versailler Vertrag hatte die Deutschen nach dem Ersten Weltkrieg nicht nur zu einer umfangreichen Abrüstung gezwungen, sondern ihnen auch die Entwicklung neuer weitreichender Waffen verboten. Von Raketen stand in diesem Vertrag aber nichts, und hier sahen die Militärs ihre Chance.
Peenemünde und Nordhausen
Generalmajor Dornberger bot den VfR-Mitgliedern großzügige Unterstützung an, allerdings um den Preis absoluter Geheimhaltung. Darauf wollten sich nur wenige einlassen. Diejenigen, die das wie Wernher von Braun taten, arbeiteten an der Entwicklung der ersten Großrakete unter der Bezeichnung A, ab 1933 zuerst in Kummersdorf bei Berlin, später in Peenemünde auf der Halbinsel Usedom, wo das modernste Raketenforschungszentrum der damaligen Zeit mit Laboratorien, Prüfständen und Startrampen errichtet wurde.
Das Ergebnis war das 14 m hohe Aggregat 4. Diese Rakete wurde erstmals im März 1942 getestet, aber erst am 3. Oktober
Weitere Kostenlose Bücher