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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Mackowiak
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mit drei Experimenten die entnommenen Bodenproben nach Beweisen für Fotosynthese und Bakterien oder sonstiges (auf Kohlenstoff basierendes) organisches Material untersuchte. Bei den Untersuchungen wurden zwar keine Anzeichen für Fotosynthese und organisches Material gefunden, doch der Boden schien zu reagieren, wenn ihm Nährstoffe zugeführt wurden. Die meisten Wissenschaftler sahen das eher als Zeichen für ungewöhnliche chemische Vorgänge an als für Leben. Doch ließen die Ergebnisse bis heute keine Entscheidung zu
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Mars macht mobil
    Doch das Wann und Wohin wurde durch den Kalender diktiert. Da Venus, Erde und Mars die Sonne mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten umkreisen, ändert sich die Entfernung zwischen ihnen ständig. Der einzig mögliche Zeitraum für den Flug einer Raumsonde ist danach derjenige, in dem der Zielplanet den kürzesten Abstand zur Erde hat. In der Regel ergibt sich daraus ein „Startfenster“ von nur wenigen Wochen. Das zu nutzen und dabei die Systemtechnik ebenfalls erfolgreich arbeiten zu lassen, mussten beide Nationen erst lernen – und das aus Fehlschlägen.
    Beim Mars sah die Bilanz bis zur neuesten erfolgreich gelandeten Raumsonde Phoenix so aus: Von den 1960 bis Ende 2005 zum Mars entsandten 37 Raumsonden waren nur 13 erfolgreich – elf amerikanische, eine sowjetische und eine europäische.
Suche nach Lebensspuren
    Doch die geglückten Mars-Missionen waren wegen ihrer spektakulären Ergebnisse umso beeindruckender. Zwar ließen 1965 die wenigen (21) von der Raumsonde Mariner 4 übermittelten Bilder zunächst auf einen vollständig wüstenhaften, mondähnlichen Planeten schließen. Doch Mariner 9 zeigte mit ihren Fotos 1971–1972, dass unser roter Nachbar nicht nur eine mit Kratern übersäte Welt war, sondern auch mit sanften Ebenen sowie einem gigantischen Canyon und hohen Vulkanen aufwarten konnte. Und so wuchs die Hoffnung, dass es auf diesem Planeten in der Vergangenheit möglicherweise Wasser und sogar Leben gegeben hatte.
    Das spornte zu weiteren Missionen an, und so landeten im Juni und August 1976 die Sonden Viking 1 und 2, um mit einem Greifarm nach Lebensspuren zu suchen und die Proben im bordeigenen Minilabor zu analysieren.
    Eindrucksvollen Erfolg zeigten auch die Marssatelliten/Raumsonden Mars Global Surveyor (Start: 1999), Mars Odyssee (2001) und Mars Express (2004). Ihre Kameras übermittelten eine Fülle bis dahin nie gekannter Detailbilder und -daten über den Mars. Auf seiner Oberfläche kurvten erfolgreich Rover, die mit speziellen Landern abgesetzt worden waren, um ihr Gestein zu analysieren und die Landschaft zu fotografieren: Mars Pathfinder (1997) mit Sojourner, sowie Spirit und Opportunity (2004). Die einzige Sonde, die zur Zeit direkt nach Lebensspuren auf dem Mars sucht, ist die am 25. Mai 2008 in der marsianischen Nordpolarregion erfolgreich gelandete Raumsonde Phoenix.

Die am 25. Mai 2008 erfolgreich in der Nordpolarregion des Mars gelandete US-Raumsonde Phoenix konnte Ende Juli 2008 erstmalig direkt die Existenz von Wassereis auf dem Mars nachweisen
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    (c) NASA

Kombi-Taxi ins Weltall
Das Space Transportation System
    Schon einigen Raumfahrtpionieren wie Eugen Sänger in den 1930er-Jahren war klar, dass Feststoff- und Flüssigkeitsraketen für einen ständigen Raumflugbetrieb keine Ideallösung bildeten, da sie nur einmal verwendet werden konnten. Er schlug deshalb ein geflügeltes, raketengetriebenes Raumfahrzeug vor. Auch die NASA entschied sich nach dem Ende des Apollo-Mondlandeprogramms im Hinblick auf den Bau einer bemannten Raumstation für ein solches Raumtransporter-Konzept.
Nur teilweise recyclebar
    Nachdem dieses Projekt 1975 offiziell verkündet worden war, erhielt die NASA eine Flut von Vorschlägen. Der populärste sah ein Trägerflugzeug vor, das einen Raumgleiter an den Rand des Weltraums brachte, dort ausklinkte und selbst zur Erde zurückkehrte, wo es normal landete. Aus Kostengründen wurde das Projekt eines komplett wiederverwendbaren Raumtransportsystems aber nicht weiter verfolgt. Gewisse Ansätze waren die Flüge des Raketenflugzeugs X-15, das für seinen Flug von einem strategischen B-52-Bomber auf die entsprechende Höhe gebracht wurde, oder der Transport der Spaceshuttles huckepack auf einer umgebauten Boeing 747 zu Test- und Rücktransportzwecken.
    Finanzielle Engpässe ließen die Konstrukteure bald auf eine wiederverwendbare Aufstiegsstufe in Form eines strahlgetriebenen Riesenflugzeugs verzichten. Und so wurde nur

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