Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
selten gesehen, einmal in England auf einer meiner Reisen, und das einzige Mal, als sie in den Staaten waren und ich zur rechten Zeit auch da war.
Aber außer meinen Eltern und meiner Horde von Brüdern und Schwestern kenne ich keine zwei Menschen, die mehr Einfluss auf mein Leben hatten.
Tante Joan war, ehe sie geheiratet hatte, eine von den Typen gewesen, wie man sie heutzutage nur in einem Agatha-Christie-Roman findet. Sie hatte sich auf ein Leben als Barfrau und Bedienung eingelassen und schien keine Probleme damit zu haben. Ebenso wenig wie sie damit Probleme hatte, in einer kosmopolitischen Stadt mit Akademikern zusammen zu sein. Sie nahm das Leben so wie es kam, und ob sie oben oder unten war, schien
ihr nie etwas auszumachen. Von allen Romanfiguren, über die ich gelesen habe, scheint mir Nanny Ogg, die »Mutter« der drei Hexen in Pratchetts »Scheibenwelt«, Tante Joan am ähnlichsten zu sein. Sie besaß dieselbe ständig gelebte Lebensfreude: »Und schenk mir nach, sei so nett!« Wenn ich an Tante Joan denke, kann ich mich an kein einziges Mal erinnern, wo sie bedrückt oder deprimiert gewesen wäre, nur immer kurz davor, zu lachen.
Was ich von Tante Joan gelernt habe:
Serviere von links, räume von rechts ab. Mit Ausnahme von Getränken, die werden immer von rechts serviert und abgeräumt.
Wie man sein Essen auf die umgedrehte Gabel bringt, wenn man sie in der linken Hand hält. »Und die Erbsen immer zerdrücken!«
Wie man richtig mit Löffel und Gabel Salat serviert. (Ein wenig ist das so, als wenn man Essstäbchen benutzen würde. Nämlich umgekehrt.)
Wie man richtig Bier eingießt. (»Nee! Das Glas kippen, sonst bekommst du nur Schaum!«)
Eis, Scotch, Soda. Die Reihenfolge ist wichtig.
Wie man einen Teppichverkäufer herunterhandelt.
Wie man mit einem iranischen Taxifahrer spricht.
Wie man knickst.
Wie man sein Bett macht. (Das half mir, als ich zum Militär kam.)
Ma’am wird Mum ausgesprochen.
Und am allermeisten, und das, was ich ständig vergesse:
Das Leben ist kurz, du musst jede Sekunde genießen.
Ich trinke selten, aber bei meiner nächsten Veranstaltung habe ich vor, ein Glas Guinness auf Tante Joan zu heben. Du fehlst mir seit Jahren, Tante Joan, aber ich glaube, ich werde damit leben müssen, dass du mir weiterhin fehlst.
John Ringo
Chattanooga, TN
August 2009
– ENDE –
DANKSAGUNG
Zuallererst gestehe ich, dass dieses Buch ein totales Plagiat ist.
Ich bin schon seit vielen Jahren ein Fan von Webcomics. Leser meiner früheren Bücher, die Bun-Bun gegoogelt haben, wissen, wie sehr ich Sluggy Freelance mag.
Und jetzt sehen Sie sich mal Schlock Mercenary an: www.schlockmercenary.com . Nur zu. Ich warte so lange.
Ganz laaaange. Weil Schlock seit dem Juli 2000 friedlich unter der Feder eines gewissen Howard Tayler, bon vivant und eine wichtige Persönlichkeit von Salt Lake City (nicht) dahingezockelt ist. Und im Gegensatz zu manchen Webcomics (und manchen Autoren, die hier ungenannt bleiben sollen) hat Howard es geschafft, fokussiert zu bleiben und regelmäßig erstaunliche Geschichten zu liefern. Jeden. Einzelnen. Tag. Die Leute sagen immer, ich würde viel schreiben, aber ich habe echt keine Ahnung, wie er das schafft. Es ist wie Voodoo. Eine Krankheit? Eine Verletzung? Nichts hat Howard aufhalten können, und ich kann nur hoffen, dass das auch weiterhin so bleibt. Möge ihm ewiges Leben beschert sein.
Nun mag ich zwar Schlock und Tagons Toughs, aber was mich als Schriftsteller wirklich fasziniert hat, war die Zeit des ersten Kontakts, worauf er nur oberflächlich eingeht. Was würde passieren, wenn plötzlich eine Rasse
von Aliens ein Tor zu anderen Welten in unser Sonnensystem schieben würde? Und Howard hat sich auch nicht ganz klar darüber ausgelassen, was unmittelbar danach passiert ist. »Eine Welt« auf einen Schlag ist nach meiner Ansicht recht unwahrscheinlich.
Und noch etwas mag ich an Schlock: In den goldenen Tagen der Science-Fiction waren die Leute bereit, groß zu denken. Seit wir Probleme dabei bekommen haben, von diesem Brocken Lehm wegzukommen, sind die Schriftsteller anscheinend der Ansicht, dass wir klein denken müssen. Howard (und ich) sind da anderer Ansicht. Der Weltraum ist so riesig, dass es einem den Verstand raubt, und dann ist er auch noch gewaltig und ordentlich und beängstigend und sauber und riesengroß. Die Hauptperson in seinem Buch ist jemand, der vielleicht wegen seiner Kleinwüchsigkeit der Ansicht ist,
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