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Playboy mit Herz

Playboy mit Herz

Titel: Playboy mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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will sie kaufen.“
    Dante starrte seinen Vater an. Cesare besaß mehrere Sanitärbetriebe. Ein Bauunternehmen. Immobilien. Was wollte er mit einer Ranch? „Wozu?“
    „Weil es, laut diesen Unterlagen, eine gute Investition ist.“
    „Das ist das Empire State Building auch.“
    Cesare ignorierte die Bemerkung. „Ich kenne den Eigentümer, Juan Viera. Vor Jahren hatten wir einmal geschäftlich miteinander zu tun.“
    Dante lachte trocken. „Kann ich mir vorstellen.“
    „Er wollte einen Kredit von mir. Ich habe abgelehnt.“
    „Und?“
    „Und er ist krank. Ich fühle mich schuldig. Ich hätte …“ Cesare unterbrach sich. „Du findest das amüsant?“
    „Du und Schuldgefühle? Komm schon, Vater. Ich bin es, der hier vor dir sitzt, nicht Isabella oder Anna. Das Wort ‚Schuld‘ hat keinerlei Bedeutung für dich.“
    „Viera stirbt. Sein einziger Sohn, Arturo, wird den Besitz erben. Der Junge ist ausschweifend. Seit über zweihundert Jahren ist die Ranch im Familienbesitz. Arturo wird sie ruinieren, noch bevor Viera kalt ist.“
    „Du erwartest ernsthaft von mir, dass ich dir glauben soll, deine Motive wären rein aus Mitgefühl? Du willst die Ranch kaufen, um sie zu retten?“
    „Mir ist klar, dass du keine sehr gute Meinung von mir hast …“
    Dante schnaubte nur.
    „… aber vielleicht habe ich tatsächlich ein paar Dinge getan, die ich bereue. Sieh mich nicht so schockiert an, mio figlio . Einem Mann, der sein Ende nahen fühlt, ist es erlaubt, sich Gedanken um seine Seele zu machen.“
    Dante legte den Ordner zur Seite. Dieser Tag wurde immer bizarrer.
    „Ich bitte dich, nach Brasilien zu fliegen und die Situation vor Ort zu überprüfen. Wenn es sich deiner Ansicht nach lohnt, mache ein Angebot für die Ranch.“
    „Der Aktienmarkt spielt verrückt, und du willst, dass ich alles stehen und liegen lasse, um für dich nach Südamerika zu fliegen und einem deiner Feinde ein Angebot zu machen, das er nicht ausschlagen kann?“
    „Sehr lustig. Und falsch. Viera ist nicht mein Feind.“
    „Und wenn schon. Ich habe andere Dinge zu tun, als durch Kuhmist zu waten, nur damit du dein schlechtes Gewissen beruhigen kannst.“
    „Es ist eine viel leichtere Aufgabe als die, die ich deinem Bruder übertragen habe.“
    „Wie immer seine Aufgabe aussieht, ich bin sicher, er hat dir genau das gesagt, was ich dir jetzt sagen werde.“ Dante stand auf. „Du kannst deine Gewissensbisse nehmen und sie dir …“
    „Warst du schon mal in Brasilien, Dante? Kennst du das Land?“
    Dantes Miene verdüsterte sich. Von Brasilien wusste er nur, dass Gabriella Reyes dort geboren worden war. Aber was, zum Teufel, hatte das jetzt hiermit zu tun? „Ich war geschäftlich in Sao Paulo.“
    „Geschäftlich also, für dieses Unternehmen, das dir gehört.“
    „Für Orsini Investments, die Privatbank deiner Söhne, ja“, stellte Dante kalt richtig.
    „Es heißt, du bist geschickt und gewieft am Verhandlungstisch. Warum also sollte ich einen Fremden fragen, wenn mein eigener Sohn als einer der besten gilt?“
    Noch ein Kompliment? Natürlich reiner Blödsinn, aber verdammt, es drückte den richtigen Knopf.
    „Aber“, jetzt seufzte Cesare dramatisch, „wenn du natürlich keine Zeit hast …“
    Dante studierte seinen Vater. „Zwei Tage kann ich erübrigen.“
    Cesare lächelte. „Mehr wird auch nicht nötig sein. Und wer weiß, vielleicht lernst du ja sogar noch etwas.“
    „Worüber?“
    Das Lächeln wurde breiter. „Über Verhandlungen, mio figlio . Über Verhandlungen.“
    In einer anderen Welt, über fünftausend Meilen südwestlich von New York, saß Gabriella Reyes auf der Veranda des Hauses, in dem sie aufgewachsen war.
    Früher war das Haus, die Veranda, die ganze fazenda beeindruckend gewesen. Jetzt nicht mehr. Alles hatte sich verändert.
    Sie auch.
    Als Kind auf der Ranch war sie dünn und mager gewesen, hatte nur aus Beinen und langen Zöpfen bestanden. War schüchtern gewesen bis zur Verschlossenheit. Ihr Vater hatte das an ihr gehasst. Eigentlich gab es nichts an ihr, was ihr Vater nicht gehasst hatte.
    Die Veranda war immer ihr Zufluchtsort gewesen. Für sie und ihren Bruder. Arturo war in den Augen des Vaters noch weniger wert gewesen als sie.
    Sobald Arturo achtzehn geworden war, hatte er die Ranch verlassen. Gabriella hatte ihn schrecklich vermisst, aber sie hatte ihn verstanden. Er musste weg von hier, wenn er überleben wollte.
    Mit achtzehn hatte Gabriella sich vom hässlichen Entlein in einen

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