Playing with Fire - Verbotene Gefühle
wankte und bebte. Geriet ins Bröckeln. Und stürzte schließlich ein.
Irgendwie schien Alexandria bereit, über all seine Macken hinwegzusehen, weil sie ihn liebte.
Zitternd griff er nach Marias Hand und drückte sie. «Ich muss mit ihr reden.»
Maria nickte. «Ja. Kläre alles und versöhne dich mit ihr.»
Er atmete tief durch und wandte sich dann seinem Schwiegervater zu. «Auch ich habe einen schlimmen Fehler gemacht. Ich kann nur hoffen, dass sie mir verzeiht. Aber ich will es versuchen.»
«Tu das, mein Sohn», antwortete Jim lächelnd.
Nick senkte den Blick auf den hässlichen Jagdhund, der ihm in letzter Zeit immer mehr ans Herz gewachsen war. «Ich glaube, ich weiß auch schon, wie.»
***
Maggie stellte ihrer Freundin einen Becher frischgebrauten Kräutertee hin und räumte eilig den Cappuccino vom Tisch, den Alexa seit Minuten sehnsüchtig anstarrte. «Kein Koffein für dich. Tee enthält Antioxidantien.»
Sie lachte matt. «Ja, Mama. Aber ich bin hundemüde, und ein Tässchen Mokka kann bestimmt nicht schaden.»
«Koffein wirkt sich hemmend auf das Wachstum des Babys aus.»
«Stress und die Sorge, nicht genug Geld für ein Baby zu verdienen, aber auch.»
«Hm, müssen wohl die Hormone sein. Du bist ganz schön mies drauf heute.»
«Maggs!»
Ihre Freundin grinste nur breit und nahm den Deckel vom Teebecher. «Ich will dich ja nur aufziehen, um sicherzugehen, dass du dich nicht in eine dieser tragischen, leidenden Heldinnen aus deinen Romanen verwandelst.»
«Leck mich doch.»
«Danke, gleichfalls.»
Alexa blickte ihre Freundin an und lächelte. Irgendwie würde sich schon alles finden. Auch zwei Wochen nach ihrer Trennung von Nicholas war jeder Tag eine Kraftprobe, der sie sich stur und mit zäher Verbissenheit stellte. Noch hatte sie sich nicht getraut, ihrer Familie die Wahrheit zu erzählen. Aber am Wochenende, das hatte sie sich fest vorgenommen, wollte sie endlich reinen Tisch machen. Maggie würde ihr helfen. Und obwohl sie das Darlehen für das Café nicht bekommen hatte, verdiente sie mit BookCrazy immerhin etwas Geld. Sie würde schon überleben.
Mit diesem Mantra rettete Alexa sich über jeden Tag, den sie getrennt von dem Mann verbrachte, den sie liebte und dessen Kind in ihr heranwuchs. Er hatte seine Entscheidung getroffen, und sie musste den Tatsachen ins Auge blicken.
«Der Graf hat mich neulich zum Abendessen eingeladen.»
Alexa musterte ihre Freundin erfreut. Das waren doch endlich mal gute Neuigkeiten. «Und du hast mir nichts davon erzählt?»
Maggie zuckte mit den Schultern. «Weil wir uns gezofft haben. Er hat die ganze Zeit nur über dich geredet. Er ist total verknallt in dich, Al.»
«Da funkt nichts, und das wird es auch nie, verlass dich drauf», gab Alexa lachend zurück und schnalzte interessiert mit der Zunge. «Ihr habt euch also gestritten? Vielleicht hast du endlich deinen Meister gefunden.»
«So ein Quatsch.» Maggie schnaubte verächtlich.
Doch Alexa spitzte vielsagend die Lippen. «Ernsthaft. Ich habe das Gefühl, er könnte der Richtige für dich sein. Er kann es mit dir aufnehmen, Maggs.»
«Die Schwangerschaft hat dir dein Hirn vernebelt.»
Trotzdem blieb Alexa nicht verborgen, wie ein Ausdruck des Bedauerns über Maggies Gesicht huschte. Sie wollte zu einer Antwort ansetzen, aber alle Dichter hatten schon Platz genommen, und sie musste auf die Bühne, um den Abend wie üblich mit ein paar einleitenden Worten zu eröffnen.
Leise Musik und gedämpfte Beleuchtung sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre, zumal es draußen bereits dunkel war. Die kreative Energie im Raum war mit Händen zu greifen, während ein Dichter nach dem anderen ans Mikro trat und dem Publikum seine Gedanken und Träume vortrug. Alexa stand etwas abseits und drückte ihr Notizbuch an sich, während sie sich ganz der suggestiven Kraft der Worte hingab. Sie schloss die Augen und sah deutlich die Bilder vor ihrem geistigen Auge erstehen, wie Ölfarben, die auf der Leinwand zu einem Gesamtbild verschmolzen.
Eine kurze Pause trat ein, während ein neuer Poet die Bühne betrat.
Dann hörte sie die Stimme.
Zunächst öffnete sie sich vollkommen dem tiefen, rauen Bariton des Mannes, der nun sprach. Dann stellte ihr Herz die Verbindung her, und eine namenlose Furcht stieg in ihr auf. Ihr stockte der Atem. Ganz langsam schlug sie die Augen auf und zwang sich, den Dichter auf der Bühne anzusehen.
Ihren Mann.
Einen Augenblick dachte sie, sie hätte Halluzinationen. Der Mann
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