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Poirots erste Fälle

Poirots erste Fälle

Titel: Poirots erste Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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sich die Mühe machten, Ihre Gedanken zu ordnen. Ohne M e thode…«
    »Ja, ja«, unterbrach ich ihn hastig, denn ich kannte seine Beredsa m keit, wenn es um sein Lieblingsthema ging, nur allzu gut. »Verraten Sie mir lieber, was wir als Nächstes tun. Wollen Sie das Verbrechen wirklich r e konstruieren?«
    »Das wohl kaum. Sagen wir mal so: Das Drama ist zwar zu Ende, aber ich würde vorschlagen, eine Posse anz u hängen.«
    (An diesem Punkt möchte der Leser vielleicht gern eine Pause einlegen und selbst nach einer Lösung des Verbr e chens suchen, um später vergleichen zu kö n nen, wie nahe er der Lösung der Autorin geko m men ist.)
     
    Poirot hatte bestimmt, dass seine geheimnisvolle Vorste l lung am nächsten Dienstag stattfinden sollte. Für mich waren die Vorbereitungen äußerst verwi r rend. Auf einer Seite des Wohnzimmers wurde eine weiße Leinwand au f gestellt, links und rechts eingerahmt von schweren Vo r hängen. Als nächstes erschien ein Mann mit einem B e leuchtungsscheinwerfer und zum Schluss eine Gruppe von Theaterleuten. Sie verschwanden in Poirots Schla f zimmer, das in eine provisorische Garderobe ve r wandelt worden war.
    Kurz vor acht kam Japp. Er war nicht gerade in be s ter Laune. Ich vermute, dass er als Vertreter der B e hörden Poirots Plan kaum billigte.
    »Ein bisschen melodramatisch, wie alle seine Einfä l le. Aber die Sache schadet niemand und erspart uns vie l leicht, wie er behauptet, eine Menge Schwierigke i ten. Er hat die Geschichte äußerst scharfsinnig angepackt. Natü r lich war ich auf derselben Fährte«, ich ha t te das Gefühl, dass Japp hier die Wahrheit ein bis s chen arg strapazierte, »aber ich versprach ihm ja, er könne die Sache auf seine Weise zu Ende spielen. Ah, und da sind sie alle!«
    Seine Lordschaft und Mrs Mallaby, die ich noch nicht kannte, trafen als erste ein. Sie war eine hübsche dunke l haarige Frau, die mir auffa l lend nervös zu sein schien. Die Davidsons kamen gleich nach ihnen. Chris Davidson sah ich ebenfalls zum ersten Mal. Er sah gut aus, auf eine ins Auge springende Art, groß und du n kel, und bewegte sich mit der lässigen Geschmeidi g keit des Schauspielers. Poirot hatte die Stü h le für die Gäste vor die Leinwand platziert, die von dem Schei n werfer angeleuchtet wurde. Poirot löschte alle anderen Lichter, sodass abgesehen von der Leinwand der ganze Raum im Dunkeln lag. Aus di e ser Dunkelheit ertönte die Stimme meines kleinen Freu n des.
    »Messieurs, Mesdames, ein Wort der Erklärung. Sechs Gestalten werden eine nach der anderen an der Leinwand vorüberg e hen. Sie kennen sie: Pierrot und seine Pierrette. Pulcinello, der Possenreißer, und die elegante Pulcinella. Die schöne leichtfüßige Colombina und Harlekin, der Geist, der für die Menschen unsich t bar ist.«
    Nach diesen einleitenden Worten begann die Vorfü h rung. Nacheinander, wie von Poirot angekündigt, e r schien jede Figur vor der Lei n wand, blieb kurz stehen und verschwand. Die Lichter gingen an und die Zuscha u er seufzten erleichtert auf. Alle waren nervös gewesen und hatten sich gefürchtet, wenn sie auch nicht wussten, wovor. Ich hatte das Gefühl, dass die Sache völlig wi r kungslos geblieben war. Wenn der T ä ter unter uns saß und Poirot erwartet hatte, er werde schon beim Anblick einer vertrauten Gestalt zusa m menbrechen, war der Plan kläglich gescheitert, was mir fast unvermeidlich geschi e nen hatte. Poirot war jedoch ganz und gar nicht aus der Fassung geraten. L ä chelnd trat er vor.
    »Nun, Messieurs, Mesdames, werden Sie so freun d lich sein, mir der Reihe nach zu sagen, was Sie eben gesehen haben. Beginnen Sie, bi t te, Milord.«
    Lord Cronshaw sah ihn ziemlich ratlos an. »Ich fürc h te, ich ve r stehe Sie nicht ganz.«
    »Sagen Sie mir einfach, was Sie gesehen haben.«
    »Ich – eh – nun ja, ich würde sagen, wir haben sechs kostümierte Gestalten an einer Leinwand vorüberg e hen gesehen, die Figuren aus der Commedia dell’arte darste l len sollten, oder – eh – uns selbst in der Bal l nacht…«
    »Vergessen Sie die Ballnacht, Milord«, fiel Poirot ihm ins Wort. »Im ersten Teil Ihrer Rede haben Sie gesagt, was ich hören wollte. Madame, stimmen Sie Lord Cron s haw zu?« Die Frage galt Mrs Ma l laby.
    »Ich – ja – ja, natürlich.«
    »Sie sind auch der Meinung, dass Sie sechs Figuren aus der italien i schen Komödie gesehen haben?«
    »Aber gewiss.«
    »Monsieur Davidson, Sie auch?«
    »Ja.«
    »Hastings? Japp? Ja? Sie

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