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Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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reisen.
    Binnen zwei Stunden war Delta Karpis verschwunden, und das Licht in dem Sonnensystem war erloschen. Nur die Glut leuchtender Gase und der helle goldene Ring des Zwergs waren noch da. Und sie sahen zu, wie der Neutronenstern lautlos seinen Weg fortsetzte.

 
II.
     
     
    Rondel (Rondo) Karpik war Leiter der Kommunikationsabteilung auf der Indigo Station nahe der Außengrenze des Konföderierten Raums. Sein Titel, Chief, war, abgesehen von größeren Operationen, vorwiegend nominell, denn er war die einzige Person in der Kommunikationszentrale. Die Delta-Kay-Mission war nun keine große Operation mehr. Sensorpakete waren an strategisch wichtigen Punkten positioniert worden; Daten dreier Schiffe waren weitergeleitet und gespeichert worden, und die Experten auf der Station hatten ihre Anerkennung für die Effizienz zum Ausdruck gebracht, mit der die Forscher die ihnen übertragene Aufgabe erledigt hatten, wenngleich sie schon vorhergesagt hatten, dass es Monate dauern würde, bis sie wissen würden, was sie dort hatten erfahren dürfen. An Bord der Sentinel befand sich auch ein Journalist, der seine Berichte einer Arbeitsgemeinschaft übermittelte, die sogleich begonnen hatten, Berichte über die Herrlichkeit all dessen zu verfassen, bis Rondo sich am liebsten übergeben hätte. Dann hatte die Flotte ihre Heimkehr angekündigt, und die Experten und Journalisten hatten sich in Cappy’s Gumposhop zurückgezogen. Seither hatte er sie nicht mehr gesehen.
    Noch immer kamen Daten herein, Kleinigkeiten über dies und das, aber die Aufregung war unzweifelhaft vorüber. Und schließlich musste Rondo zugeben, dass auch er noch nie zuvor einen Stern hatte explodieren sehen, jedenfalls nicht aus nächster Nähe.
    »Indigo, wir sind sprungbereit.« Bill Trasks Gesicht sah ihn aus der Mitte des Raums an. Bill war der Captain der Rensilaer und, aus Rondos Blickwinkel, der schlimmste Pferdearsch unter all den Skippern, die Indigo aufsuchten. Trask hatte keine Zeit für Belanglosigkeiten, und er ließ jedermann unzweifelhaft spüren, welche Wertschätzung er ihm zukommen ließ. Er war groß, massig, hatte weißes Haar und eine tiefe Grabesstimme, und jeder hatte Angst vor ihm. Zumindest unter den Kommunikationsangehörigen. »Wir rechnen mit einer pünktlichen Ankunft bei Indigo. Halten Sie das Essen warm.«
    Die Botschaft war vor fünfzehn Minuten abgeschickt worden. Trask meldete sich ab, und sein Bild verschwand.
    Rondo öffnete einen Kanal, nur Audio. »Bestätigt, Rensilaer«, sagte er. »Wir werden nach Ihnen Ausschau halten.«
    Natürlich würden alle drei Schiffe hier Station machen, ehe sie ihren Weg nach Rimway fortsetzten. Indigo war eine Zylinderwelt im Orbit von Planter’s Delight, der erst vor dreißig Jahren besiedelt worden war, aber schon jetzt siebzehn Millionen Bewohner hatte. Indigo selbst hatte beinahe eine halbe Million mehr.
    Die letzten paar Tage waren von historischer Bedeutung gewesen, aber es fiel schwer, der Aufregung zu verfallen. Rondo wollte zum Department Manager aufsteigen, und das war augenblicklich alles, was ihn wirklich kümmerte. Ereignisse wie dieses stellten stets ein Risiko dar, bei dem er nichts zu gewinnen hatte. Erledigte er seine Arbeit ordnungsgemäß, würde niemand es bemerken. Beging er einen Fehler, sagte er im Beisein eines Journalisten ein falsches Wort, dann hieße es auf Wiedersehen. Also konzentrierte er sich darauf, eine professionelle Haltung beizubehalten; die Spezialisten bei Laune zu halten, und dafür zu sorgen, dass die diversen Hyperlichttransmissionen alle ordnungsgemäß empfangen und an Rimway weitergeleitet wurden. Das war keine große Sache. Im Grunde genommen konnte er die Details der KI überlassen und sich darauf konzentrieren, einen guten Eindruck zu hinterlassen, Nettigkeiten über jedermann zu verbreiten und die Stellung zu halten, für den Fall, dass doch Probleme auftreten sollten.
    Er beobachtete die Statuslampen der Rensilaer, und als sie sich blau färbten, informierte er die Operationsleitung darüber, dass das Schiff seinen Sprung durchgeführt hatte, und gab die geschätzte Ankunftszeit durch.
    Zehn Minuten später meldete sich der Captain der Sentinel, Eddie Korby, jung, still, fleißig. Auf den ersten Blick wirkte er recht zaghaft. Er war die letzte Person auf der Welt, der man zugetraut hätte, Pilot eines Sternenschiffs zu sein; aber er war stets in Begleitung einer attraktiven Frau. Manchmal waren es auch zwei oder drei.
    »Indigo«, sagte

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