Ponyfreundinnen - 2 - Maja und die kleinen Katzen
will.“
Das also hatte Tina gemeint, als sie vorhin so geheimnisvoll getan hatte. Ricki beobachtete heimlich Jans Gesicht. Besonders glücklich wirkte er nicht.
„Na, wie findest du das?“, fragte seine Mutter.
Jan straffte die Schultern. „Das ist sehr nett von Ihnen“, sagte er zu Tina.
„So richtig zu freuen scheinst du dich allerdings nicht“, meinte Tina.
„Na ja“, druckste Jan ein bisschen herum. „Am allermeisten würde ich mich freuen, wenn Stups bei mir bleiben könnte. Wenn er hier aufwächst, dann ist er eben eine Hofkatze. Aber er ist nicht meine Katze.“
„Das ist trotzdem die beste Lösung, fürchte ich“, sagte Frau Lieners und reichte Stups an Tina weiter. „Ich danke Ihnen für das Angebot. Das ist sehr nett! Ich bin sicher, dass es Stups hier gut gefallen wird.“
„Du kannst doch morgen gleich wiederkommen und Stups besuchen“, versuchte Ricki ihn aufzumuntern. Jan nickte nur stumm.
„Dann lass uns jetzt nach Hause fahren“, bat Frau Lieners ihren Sohn.
„Stups ist hier wirklich bestens aufgehoben.“
Sie verabschiedete sich von Tina und den Mädchen. Jan sagte gar nichts. Als er Stups zum Abschied noch einmal streichelte, sah Ricki, wie er mit den Tränen kämpfte. Wortlos setzte er sich in den Wagen und Frau Lieners startete den Motor. Bekümmert blickten Ricki und Maja dem davonfahrenden Auto hinterher.
In den nächsten Tagen kam Jan jeden Nachmittag zum Reiterhof, um mit Stups zu spielen. Ricki und Maja sahen, wie schwer es ihm jedes Mal fiel, wieder zu gehen. Doch dann, eines Nachmittags, erschien wieder das kleine graue Auto von Frau Lieners. Ricki und Maja hatten gerade Mücke und Minu von der Koppel geholt. Sie standen im Hof und unterhielten sich mit Tina. Voller Staunen sahen sie, wie Jan mit einem riesigen Katzen korb vom Rücksitz kletterte.
„Ich darf Stups zu mir holen!“, jubelte er ihnen schon von Weitem entgegen. Mit strahlendem Gesicht kam er auf sie zugelaufen. Seine Mutter folgte ihm lächelnd.
„Stellt euch vor, meine Mutter hat mir heute nach der Schule gesagt, dass der Hausbesitzer eine Katzenklappe in die Haustür einbaut. Und noch eine in unsere Wohnungstür. So kann Stups problemlos raus und rein. Und damit ist er endlich mein Kätzchen!“
„Dann wird dein größter Wunsch doch noch wahr“, freute sich Ricki. Sie und Maja strahlten mit Jan um die Wette.
„Vielleicht überlegt es sich meine Mutter ja auch noch anders mit einem Haustier", fuhr Ricki fort.
Da schnappte Mücke nach ihrem T-Shirt und versuchte, sie wegzuziehen.
„Ich glaube, Mücke will gern dein Haustier sein“, sagte Maja und alle lachten.
„Mücke als Haustier?“, fragte Ricki und grinste. „Da würde meine Mutter wahrscheinlich noch eher eine Familie Mäuse aufnehmen.“
Mücke wieherte entrüstet. So laut, dass sich alle die Ohren zuhielten.
„Die Mäuse wären auf jeden Fall leiser“, bemerkte Jan.
„Aber lange nicht so lustig“, erwiderte Ricki und schlang die Arme um Mückes Hals. „Du bist wirklich der Beste!“, flüsterte sie.
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