Ponyfreundinnen - 2 - Maja und die kleinen Katzen
ein spitzer Schrei. „Was war das?“
„Keine Ahnung.“ Ricki ging zu dem alten Futterwagen, hinter dem der Schatten verschwunden war.
Maja folgte ihr.
Als sie um die Ecke spähten, sahen sie, was gerade an ihnen vor-beigehuscht war: Eine kleine schwarze Katze mit einem weißen Fleck auf dem Kopf kauerte am Boden und schleckte Milch aus einer Schüssel.
„Ein Kätzchen!“, flüsterte Maja fassungslos. „Das also ist Jans Geheimnis!“
Kapitel 5
Schweigend beobachteten sie, wie das Kätzchen mit seiner kleinen rosa Zunge die Milch aufschleckte. So lange, bis kein Tropfen mehr in der Schüssel war.
„Pspsps“, machte Maja und streckte ihre Hand aus. Die Katze blickte auf.
„Pspsps“, lockte Maja wieder und da kam das Kätzchen zu ihr. Maja kraulte es hinter den Ohren.
„Dieser Schuppen ist doch kein Platz für ein Kätzchen“, meinte Ricki.
„Ja, wir müssen unbedingt herausfinden, warum Jan es hier versteckt hält“, sagte Maja. Sie warf einen Blick auf die Uhr. „Lass uns lieber gehen“, meinte sie. „Ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich ungefähr eine Stunde später heimkomme. Das wird knapp.“
„Meine Eltern arbeiten zum Glück beide“, sagte Ricki. „Sie kriegen gar nicht mit, dass ich weg bin.“
Die Mädchen verließen den Schuppen und achteten darauf, dass das Kätzchen nicht mit ihnen nach draußen huschte. Dann schoben sie den Riegel wieder vor, schwangen sich auf ihre Fahrräder und fuhren rasch nach Hause.
Als Ricki daheim ihren Rucksack im Flur abstellte, kam Franzi aus der Küche.
„Wo warst du denn?“, fragte sie. Sie klang ziemlich ärgerlich.
Ricki zögerte kurz. „Ich war noch mit Maja zusammen“, erklärte sie schließlich. Das war zumindest nicht gelogen.
„Du kannst doch nicht einfach wegbleiben, ohne was zu sagen!“, beschwerte sich Franzi.
„Was soll das denn jetzt?“, fragte Ricki verärgert. „Willst du dich hier als Mama aufspielen?“
„Quatsch“, erwiderte Franzi. „Mama wird dir noch was ganz anderes erzählen, wenn sie davon erfährt.
Wird für super Stimmung sorgen, und das an ihrem Geburtstag!“
Oh weh, der Geburtstag! Den hatte Ricki ja ganz vergessen! Sie hatte schon letzte Woche ein Geschenk gekauft und bis gestern auch noch an den Geburtstag gedacht. Aber heute hatte sie dann nur Jan und das Kätzchen im Kopf gehabt.
„Willst du mich etwa verpetzen?“, fragte Ricki.
„Was heißt hier verpetzen?“, entrüstete sich Franzi. „Du kommst über eine Stunde später heim und meinst, das kannst du dir einfach so erlauben? Du bist schließlich erst acht!“
„Und nur weil du drei Jahre älter bist, meinst du, ich muss mich bei dir abmelden?“ Ricki war jetzt wirklich wütend. Ältere Schwestern konnten einem total auf die Nerven gehen!
Als Frau Foss wenig später von der Arbeit nach Hause kam, stürmte Ricki ihr sofort entgegen.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“, rief sie.
Ihre Mutter nahm sie in den Arm und lachte. „Danke, mein Schatz!“ Frau Foss war morgens so früh gegangen, dass Ricki sie gar nicht mehr gesehen hatte.
Ricki überreichte ihr Geschenk, ein kleines Buch über Rosenpflege. Ihre Mutter hatte nämlich neue Rosen im Garten gepflanzt.
„Das fühlt sich an wie ein Buch“, meinte Frau Foss. „Ist es in Ordnung,
wenn ich es nachher mit den anderen Geschenken auspacke?“
Ricki nickte.
In diesem Moment kam Franzi die Treppe herunter. Rickis Herz begann schneller zu klopfen. Würde die große Schwester sie nun verpetzen? Doch Franzi wünschte ihrer Mutter nur alles Gute und überreichte ebenfalls ein Geschenk. Sie würdigte Ricki keines Blickes.
Ricki war erleichtert, denn sie wusste, dass ihre Mutter ganz schön sauer gewesen wäre. Sie folgte Franzi in ihr Zimmer. „Danke, dass du nichts gesagt hast“, murmelte sie.
„Ich wollte Mama den Geburtstag nicht verderben“, erklärte Franzi. Sie wandte sich ab und fing an, T-Shirts in den Schrank zu räumen. „Ich war nicht sauer, weil ich Mama spielen wollte, sondern weil ich mir Sorgen gemacht habe“, fügte sie leise hinzu.
Franzi hatte sich Sorgen gemacht? Das wäre Ricki überhaupt nicht in den Sinn gekommen! Nun verstand sie, warum Franzi so sauer reagiert hatte.
„Okay, das nächste Mal sag ich Bescheid“, meinte Ricki kleinlaut.
„Gut“, sagte Franzi nur, ohne sich umzudrehen. „Übrigens hat vorhin eine Tina Krause angerufen“, fuhr sie fort. „Ich soll dir ausrichten, dass die Katze ihre Jungen bekommen hat. Sie hat
Weitere Kostenlose Bücher