Ponyfreundinnen - 2 - Maja und die kleinen Katzen
Ausmisten und war mit Feuereifer bei der Sache.
„Willst du nicht öfter kommen?“, fragte Ricki.
„Ja, gerne“, meinte Jan. „Mir macht alles Spaß, was mit Tieren zu tun hat.“ „Hast du denn auch ein Haustier?“, wollte Maja wissen.
„Nein, meine Mutter sagt, das geht in unserer Wohnung nicht“, antwortete Jan und verdrehte die Augen. „So ein Quatsch!“
„Tröste dich, meine Mutter ist auch total gegen Haustiere“, sagte Ricki und seufzte. „Sie sagt, die machen nur Dreck. Du hast es echt gut, dass deine Mutter so tierlieb ist, Maja. Sie arbeitet sogar ehrenamtlich für das Tierheim“, fügte sie an Jan gewandt hinzu.
„Wirklich?“, fragte Jan und staunte. „Was macht sie denn da?“
„Ach, am meisten hat sie sich in letzter Zeit um das neue Katzenhaus gekümmert. Es ist vor Kurzem fertig geworden“, erklärte Maja. „Hier auf dem Hof gibt es übrigens auch eine Katze. Sie heißt Mimi und bekommt bald Junge. Kommt, schauen wir, ob sie in ihrer Box ist.“
Sie fanden Mimi tatsächlich in ihrer Box. Die braun getigerte Katze lag auf einer alten Decke gemütlich im Stroh und schlief. Ihr Bauch war schon ganz dick.
Die Mädchen ließen Mimi schlafen und zeigten Jan die große Reithalle, die Sattelkammer und was es sonst noch auf dem Reiterhof zu sehen gab. Jan war begeistert und kam gleich am nächsten Tag wieder, um den Mädchen bei der Reitstunde zuzuschauen.
„Ich glaube, das Reiten könnte mir auch Spaß machen“, meinte er am Schluss der Stunde.
„Dann komm doch übermorgen gleich nach der Reitstunde vorbei“, schlug Maja vor. „Da ist die Halle meistens leer und ich kann dich auf Minu ein bisschen herumführen.“
„Super“, freute sich Jan.
Doch zwei Tage später warteten die Mädchen vergeblich auf ihn. Als sie Jan am nächsten Tag in der Schule fragten, wo er gewesen sei, nuschelte er nur: „Keine Zeit gehabt.“ Dann ging er schnell zu seinem Platz.
In der großen Pause tauchte er nicht auf. Und nach der letzten Stunde verließ er als Erster das Klassenzimmer.
„Was hat er denn?“, fragte Maja kopfschüttelnd. „Er wollte doch auf jeden Fall kommen. Und nun geht er uns dauernd aus dem Weg.“
„Das verstehe Ich auch überhaupt nicht“, sagte Ricki. „Vielleicht hat seine Mutter ihm verboten zu kommen und er traut sich nicht, uns das zu sagen.“
„Warten wir’s ab, vielleicht können wir morgen mit ihm reden“, meinte Maja.
Doch auch am nächsten Tag ging Jan den Mädchen aus dem Weg.
„Irgendwas hat er“, flüsterte Ricki Maja im Unterricht zu.
Frau Grünvogel rief Jan ab und zu auf, aber er schien mit den Gedanken immer woanders zu sein. Das änderte sich auch in den nächsten Tage nicht.
Er gab den Mädchen keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen.
„Ich finde das echt doof, wie Jan sich verhält“, meinte Ricki zu Maja.
„Ja, erst ist er Feuer und Flamme und dann spricht er kein Wort mehr mit uns“, gab Maja ihr recht.
„Dann soll er es eben lassen“, sagte Ricki. „Wir laufen ihm auf jeden Fall nicht hinterher.“
Maja nickte.
Dienstags hatten sie Sport. Als sie gerade nach Hause radeln wollten, fiel Ricki auf, dass sie ihre Sporttasche im Klassenzimmer vergessen hatte.
„Ich laufe kurz zurück und hole sie“, sagte sie zu Maja.
„Gut, ich warte“, antwortete Maja.
Als Ricki sich dem Klassenzimmer näherte, vernahm sie Stimmen.
„Jan war in den letzten Tagen ziemlich unaufmerksam“, hörte sie Frau Grünvogel sagen.
„Ich mache mir allmählich wirklich Sorgen“, erwiderte eine andere Stimme, die Ricki nicht kannte. „Nachmittags verschwindet er oft.
Wenn ich ihn frage, wo er war, kriege ich keine richtige Antwort. Und dann kommt er in letzter Zeit immer so spät von der Schule heim.
Er sagt, er müsste Ihnen noch helfen.“ „Mir? Das stimmt nicht“, sagte Frau Grünvogel. „Im Gegenteil. Er verlässt meist als Erster die Klasse.“
Ricki bekam immer größere Ohren. Wo trieb Jan sich herum? Was hatte er zu verbergen?
Kapitel 4
„Was macht Jan denn dann, wenn er über eine halbe Stunde später von der Schule nach Hause kommt?“, fragte Frau Lieners voller Sorge.
„Kann es sein, dass er auf dem Heimweg einfach trödelt?“, überlegte Frau Grünvogel.
„Ja, vielleicht“, meinte Jans Mutter. „Aber das erklärt noch nicht, wo er sich nachmittags herumtreibt.“
„Das stimmt“, gab Frau Grünvogel ihr recht. „Aber Sie können keine Antwort von ihm erzwingen. Vielleicht sollten wir einfach noch ein
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