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Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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Vertrag machen. Das Leben im Chiemgau würde ihm schon gefallen, da war Cornelia ganz sicher. Mit Stefans Eltern hatte sie auch gesprochen, denen war es recht so.
    Sabine war tief befriedigt über die Entwicklung mit dem neuen, jungen Pferdepfleger. Sie mochte
    Stefan, und Cornelia hatte gesagt, daß Verlass auf ihn sei. Und das Wichtigste: Stefan mochte Pferde.
    Natürlich hatte Sabine Michaela zurückerwartet, aber dann gab es ihr doch einen Stich, als sie Wolkenmähne schon angebunden im Hof sah. Heute durfte sie sie nicht putzen, heute war Wolkenmähne wieder Michaelas Pferd. Sabine schluckte. Dann stellte sie ihr Fahrrad ab und ging auf Michaela zu. „Na, hast du schöne Ferien gehabt?“ Sie wollte sich ja Mühe geben, nett zu sein. Das hatte sie Cornelia versprochen.
    „Es ging so“, antwortete Michaela nur, ohne aufzusehen. Sie legte den Sattel auf Wolkenmähnes Rücken und zog den Gurt mit einem Ruck fest. Die Stute warf den Kopf hoch und schlug mit dem Hinterbein nach dem Gurt.
    „Du darfst nicht so ruckartig festgurten“, rief Sabine. „Das tut ihr doch weh!“
    „Ich darf nicht?“, gab Michaela schnippisch zurück. „Sie ist mein Pferd, und da brauchst du mir nicht zu sagen, was ich darf und was nicht!“ „Sei doch nicht gleich eingeschnappt! Ich wollte dir nur einen Tipp geben.“
    „Das kannst du dir sparen. Ich komme schon allein zurecht!“ Damit schob Michaela Wolkenmähne die Trense ins Maul und schwang sich dann in den Sattel.
    „Wo willst du hin?“, rief Sabine. „Cornelia ist doch gar nicht da!“
    „Ich reite aus“, erklärte Michaela kühl. „Und zwar allein!“ Sie trieb Wolkenmähne an und ritt vom Hof.
    Cornelia sah besorgt aus. Michaela war nun schon seit über zwei Stunden unterwegs, sie hatte offenbar nicht einmal ihre Reitkappe mitgenommen. Große schwarze Wolken ballten sich wie eine dunkle Wand bedrohlich über dem Wäldchen zusammen. In der Ferne grollte der Donner. Michaela wusste doch ganz genau, dass sie nicht allein ins Gelände durfte! Es half alles nichts, sie musste gesucht werden. Cornelia hatte Sabine und Stefan vorwurfsvoll angesehen, aber die beiden hatten nur die Schultern gehoben. Michaela ließ sich doch nichts sagen! Aber sie durfte nicht schutzlos draußen sein, wenn das Unwetter losging!
    Stefan nahm sein Fahrrad und fuhr los, Sabine hinterher. Cornelia startete ihren Volvo und nahm den Weg zum Bärensee. Der Wind pfiff Sabine ins Gesicht, er war warm und schwül. War Michaela wirklich in diese Richtung geritten? Auf einmal war Sabine sich nicht mehr sicher. Es war alles so schnell gegangen. Als sie Stefan fragte, schüttelte er den Kopf und antwortete nicht. Er fand Michaela zickig.
    Die Baumkronen bogen sich, ein Blitz flammte über den Himmel. Knatternd folgte ein Donnerschlag, und kurz darauf fielen die ersten Regen-tropfen. Sabine sah sich suchend um. Wo konnten Michaela und ihr Pferd sein? Und wo war vor allem Wolkenmähne? Wenn die Stute ihre Reiterin nun abgeworfen hatte und auf die Schnellstraße nach Rosenheim gelaufen war? Der Regen schlug Sabine ins Gesicht, der Wind riss an ihren Haaren, aber sie spürte es kaum.
    „Da!“, rief Stefan auf einmal. „Da vorn sind sie!“
    Und nun sah Sabine sie auch: Michaela, die gegen den Wind ankämpfte und Wolkenmähne am Zügel führte.
    „Michaela!“ Der Sturm riss Sabine die Worte von den Lippen. Hinter ihnen tauchten Scheinwerfer auf, und dann sprang Cornelia aus dem Auto.
    Michaela hob den Kopf, und Sabine sah, dass ihr Gesicht nass war. Vom Regen? Oder hatte sie etwa geweint? Entschlossen nahm Cornelia Michaela die Zügel aus der Hand.
    Michaela wehrte sich nicht, sie stand stumm und mit tief gesenktem Kopf im strömenden Regen und sah aus wie ein Häufchen Elend. Ein Donnerschlag krachte ganz in der Nähe, Wolkenmähne wieherte schrill und begann zu tänzeln. „Sabine, du nimmst Wolkenmähne!“ Cornelia gab ihr die Zügel und führte Michaela zum Auto. „Lass dein Fahrrad einfach hier!“, rief sie noch, ehe sie durch große Pfützen davonfuhr.
    „Nun aber ab die Post! Oder willst du hier im Gewitter Wurzeln schlagen?“ Stefan griff nach seinem Rad und starrte Sabine an.
    „Komm, Wolkenmähne, es ist nicht mehr weit!“ Sabine versuchte, die Stute zu beruhigen. Was war nur geschehen? War Michaela heruntergefallen? Oder war sie abgestiegen, als der Sturm begonnen hatte? Wolkenmähne trippelte nervös neben ihr her, immer wieder riss sie den Kopf hoch, und ihr angstvolles Wiehern

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