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Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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mischte sich mit dem Pfeifen des Sturms. Ein paar Mal hatte Sabine Mühe, die Stute zu halten. Endlich kam der Ponyhof in Sicht. Stefan machte die Stalltür auf, und Sabine führte Wolkenmähne hinein. In diesem Moment zuckte ein greller Blitz über ihnen, gefolgt von einem krachenden Donnerschlag. „Da haben wir noch mal Glück gehabt!“, keuchte Stefan. „Das hat eingeschlagen, ich schwör’s dir! Und zwar ganz in der Nähe.“
    Die Pferde! Sabine machte sich große Sorgen. Alle waren draußen auf den Koppeln. Sie mussten sie hereinholen! Sabine sah aus dem Stallfenster. Der Regen prasselte herab, jetzt flammte ein Blitz nach dem anderen auf. Es war zu gefährlich, jetzt nach draußen zu gehen. Und die Pferde waren ja nicht schutzlos auf der Weide. Sicher standen sie in ihren Unterständen, geschützt vor dem stärksten Wind und dem Regen.
    Sabine nahm Wolkenmähne den Sattel ab, und gemeinsam mit Stefan rieb sie die Stute trocken. Dann brachte sie sie in eine der Boxen, füllte die Wassertränke und gab Heu in ihre Krippe. Erst als Wolkenmähne sich beruhigt hatte und langsam zu fressen begann, ging Sabine ins Haus. Stefan war in der Sattelkammer verschwunden.
    In eine Decke gewickelt saß Michaela am Küchentisch. Vor ihr stand eine Tasse mit heißem Tee und eine Schale voller Kekse.
    Cornelia telefonierte. „Nein, sie ist nicht verletzt“, sagte sie gerade. „Keine Sorge, es eilt wirklich nicht. Wenn Sie erst in einer Stunde kommen können, macht das gar nichts!“ Sie legte den Hörer auf und drehte sich um. „Du bist ja tropfnass!“, rief sie.
    Da erst merkte Sabine, dass sie wirklich klitschnass war. Auf dem Boden bildeten sich langsam zwei Pfützen um ihre Füße. Cornelia ging noch oben, um etwas zum Anziehen zu holen. Michaela starrte in ihre Tasse, keines der Mädchen sagte etwas. Endlich kam Cornelia mit einem Arm voll Pullovern und Jeans zurück. Schwungvoll landete der Kleiderberg auf dem Küchentisch.
    Sabine verschwand im Badezimmer und kam kurz darauf in einem geringelten Pullover und alten großen Jeans wieder in die Küche. Erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. Sie sah Michaela an, die aber starrte noch immer in ihre Teetasse und sagte nichts. „Was ist eigentlich passiert?“, fragte Sabine. „Ist Wolkenmähne dir durchgegangen?“
    „Nein“, das kam ganz leise. Michaela blickte auf, und Sabine sah, dass ihr Gesicht vom Weinen verschwollen war. Sie erzählte, dass Wolkenmähne plötzlich gescheut hatte - vor was, das wusste Michaela nicht einmal, aber sie war ganz plötzlich auf dem Boden gelandet.
    „Und dann?“ Sabine starrte sie vorwurfsvoll an.
    „Dann wollte sie sich nicht mehr einfangen lassen“, sagte Michaela kleinlaut. „Als ich sie endlich hatte, ging das Gewitter los...“
    „Warum bist du dann nicht schnell zurück zum Hof geritten?“, fragte Stefan, der hereingekommen war.
    Michaela schluchzte auf: „Weil ich mich nicht getraut habe! Ich hab doch solche Angst vor Pferden!“ Endlich war es heraus.
    „Wirklich?“ Sabine warf Cornelia einen Blick zu. Sie hatte mit ihrem Verdacht also Recht gehabt.
    „Und wie“, schniefte Michaela. „Ich würde ja sowieso viel lieber mit Wolkenmähne nur spazieren gehen, aber ich darf ja nicht. Reiten soll ich, immer nur reiten, sagt mein Vater!“
    „Sag mal, wieso bist du denn dann allein ins Gelände gegangen, wenn du Angst hast?“ Cornelia sah sie ernst an.
    „Ich dachte, das würde mir mehr Spaß machen. Einfach so spazieren reiten. Ohne jemanden, der ständig an mir rumnörgelt, wegen richtigem Sitz und so. Ohne meinen Vater, der zuschaut.“
    „Du wolltest einfach mal nur so zum Spaß reiten?“, fragte Cornelia.
    Michaela nickte heftig. „Ja, zum Spaß, nicht wegen meines blöden Rückens!“
    „Wegen deines Rückens?“, fragte Sabine verdutzt.
    „Ja. weil ich schief bin! Ich hab doch eine Skoliose. Eine Rückgratverkrümmung. Deshalb muss ich dauernd zur Krankengymnastin und zum Arzt. Deshalb sagt mir mein Vater tausendmal am Tag, ich müsste gerade sitzen!“ Michaela holte Luft. „Und deshalb soll ich reiten. Die Therapeutin hat dazu geraten. Wie ich das leid bin!“ Sie sah Sabine an. „Und ich wollte eben nicht, dass es jemand merkt. Ich wollte nicht, dass ihr von meinem kranken Rücken erfahrt, oder merkt, dass ich Angst habe vor Pferden. Ihr seid alle so erfahren mit Pferden und habt keine Angst...“ Sie brach ab.
    Sabine war sprachlos. Nie wäre sie darauf gekommen, dass sich Michaela nur

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