Ponyhof Kleines Hufeisen - 04 - Der Ritt zum Pferdefest
finde, du bist gut geritten und hast deinen zweiten Platz ehrlich verdient“, sagte Helga, die neben Cornelia stand. „Ich kenne die Richter, sie sind selbstverständlich gerecht! Und eure Isländer finde ich toll! Die Vorstellung war richtig beeindruckend! Eure Gruppe war noch besser als die anderen Isländer!“ Sie sah Cornelia an. „Darf ich einmal auf den Ponyhof zum Reiten kommen?“ fragte sie. „Ich habe immer nur Großpferde geritten und würde so gern einmal den Tölt ausprobieren!“
„Selbstverständlich bist du bei uns immer willkommen“, Cornelia lächelte dem rothaarigen Mädchen zu. „Ich freue mich, wenn sich jemand wirklich für meine Pferde interessiert. Hast du schon einmal andere Pferderassen geritten, die tölten?“
„Nein“, erwiderte Helga, „ich weiß aber, daß es töltende Traber gibt und die Pasos aus Nord-und Südamerika, die tölten können.“
„In Amerika gibt es leider Trainer, die brutale Ausbildungsmethoden bei ihren Töltern anwenden“, sagte Cornelia. „Da werden Gewichte und Ketten um die Fesseln geschnallt und Spezialbeschläge angefertigt, mit denen die Pferde wie auf Zehenspitzen gehen. Das ist Tierquälerei und sollte endlich verboten werden. Zum Glück gibt es das bei unseren Isländern nicht!“
„Ich werde einmal kommen“, versprach Helga. „Und zwar schon bald.“
Nachdem sie die Pferde versorgt hatten, sahen sie bei der Fahrvorführung zu. Die Mädchen fanden es toll, wie die Fahrer ihre Gespanne auf einem Hindernis-Parcours geschickt um enge Wendungen lenkten, die Wagen sogar anhielten und rückwärtsrichteten. Es gab verschiedene Prüfungen für Zwei- und Vierspänner. Die Zuschauer waren begeistert.
Zum Abschluß gab eine mit sechs großen Friesen bespannte Kutsche eine Vorstellung.
Das glatte Fell der schönen Rappen glänzte wie schwarzer Lack, die großen Pferde mit ihren roten Geschirren sahen hinreißend aus.
„Wenn das Großvater sehen könnte!“ sagte Stefan begeistert. „Er liebt Sechsspänner! Diese Friesen sind wirklich phantastisch! Schau dir die langen, gewellten Mähnen und Schweife an!“ Er stieß Sabine an. „Und ihre dichten Fesselbehänge! Schwarze Perlen werden die Friesen genannt!“
Alle klatschten wie wild Beifall, als die Schau vorbei war.
„Allmählich sollten wir uns auf den Heimweg machen“, sagte Cornelia. „Ich möchte mit den Pferden nicht in der Dunkelheit fahren. Volker will auch nicht zu spät nach München zurückkommen.“
Das Verladen ging diesmal einfacher. Vielleicht spürte auch Wolkenmähne, daß es nun nach Hause ging. Nach kurzem Zögern folgte die braune Stute Glofaxi auf die Laderampe. Als sie im Hänger stand, verabschiedeten sich Michaela und ihre Eltern.
„Ich möchte mich bei Ihnen bedanken!“ sagte Max Scherer zu Cornelia. „Sie haben wirklich ein zuverlässiges Reitpferd aus Wolkenmähne gemacht! Ich gebe zu, daß ich manchmal nicht mehr daran geglaubt habe, daß Sie es schaffen würden. Aber heute haben Sie es mit der Stute bewiesen!“
„Papa hat recht“, Michaela war etwas verlegen. „Jetzt haben wir alle gesehen, wie gut und sicher Wolkenmähne geht. Ich glaube, ich werde in Zukunft keine Angst mehr vor dem Reiten haben. Ich muß es nur noch besser lernen!“ „Das wirst du auch!“ sagte Cornelia zuversichtlich. „Wenn man etwas wirklich lernen will und fest dazu entschlossen ist, dann kann man es auch!“
Auf der Heimfahrt waren alle zwar müde, aber trotzdem aufgekratzt.
„Meine Mutter hat Fotos von unserer Quadrille gemacht“, sagte Sabine. „Ich bin unheimlich gespannt, sie zu sehen!“
„Warum bist du eigentlich mit Wolkenmähne keinen Rennpaß geritten?“ fragte Katrin und sah Cornelia an. „Das hätte doch richtig Eindruck gemacht!“
„Warum wohl nicht?“ erwiderte Cornelia nur. „Hätte sie sich zu sehr aufgeregt?“ fragte Sabine.
„Natürlich! Wolkenmähne soll lernen, ruhig und gelassen zu gehen. Rennpaß ist eine sehr heftige und schnelle Gangart. Damit wäre Wolkenmähne in ihrem jetzigen Ausbildungsstadium völlig überfordert. Noch dazu auf einem Turnier! Ihr wißt doch, daß ich niemals die Zuschauer auf Kosten eines Pferdes beeindrucken würde.“
„Cornelia hat ganz recht“, sagte nun Volker, der am Steuer saß. „Ihr habt eine super Vorstellung gegeben, mit der ihr ganz zufrieden sein könnt! Ihr wart echt gut! Alle!“
Am späten Nachmittag kamen sie wieder auf dem Ponyhof Kleines Hufeisen an. Janosch begrüßte sie wie wild, er
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