Ponyhof kleines Hufeisen - 07 - Babuschka bleibt bei uns
auch ein Schaden, aber immerhin hätte er ja auch den Stall anzünden können - das wäre viel schlimmer gewesen und hätte uns wirklich getroffen!“
„Sei nur froh, dass niemand im Stall Feuer gelegt hat!“ Stefans Stimme war aufgeregt. „Stell dir vor, wenn den Pferden etwas passiert wäre! Nicht auszudenken! Babuschka war in der Box und Rasputin ...“ Er verstummte.
Endlich hatten die Polizisten ihre Arbeit beendet und auch die Feuerwehrleute verabschiedeten sich.
Cornelia sah erschöpft aus; sie wollte Volker anrufen.
Plötzlich ging die Tür auf und Paula Witt kam mit Minna herein. „Was um Himmels willen ist passiert?“ rief sie außer sich. Cornelia hatte ihr eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und Paula war sofort gekommen.
Hastig erzählte Cornelia, was passiert war.
„Ich werde Rasputin sofort suchen gehen“, sagte Paula entschlossen. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er freiwillig von Babuschka weggelaufen ist. Das hat er niemals getan. Vielleicht ist er ja schon wieder bei ihr auf der Weide.“
Dann kamen die ersten Reitschüler. Sabine und Katrin hatten den verbrannten Schuppen schon von weitem gesehen. Aufgeregt stürzten sie in die
Küche. „Mama, was ist los?“ schrie Sabine und hastete zu ihrer Mutter.
Auch Iris Kleine hatte in der Aufregung nicht daran gedacht, den Schülern abzusagen. An Unterricht war jetzt natürlich nicht zu denken. Sie erklärte den Mädchen schnell, was geschehen war.
„Wir holen die Stunde nach, das verspreche ich euch“, sagte Cornelia.
„Das Wichtigste ist, dass niemandem etwas passiert ist“, sagte Katrin. „Kommt mit, wir helfen Paula, Rasputin zu suchen!“
„Ist den Pferden wirklich nichts passiert?“ fragte Sabine. Sie machte sich vor allem Sorgen um die Fohlen.
„Nein, sie waren weit weg vom Feuer“, versicherte Cornelia ihr. „Du kannst dich selbst überzeugen, dass sie ganz gesund sind. Aber nimm dich in Acht, die Pferde sind noch sehr verstört.“ Dann erzählte sie den Kindern und Paula, wie eigenartig sich die Pferde verhalten hatten, als sie und Stefan Babuschka auf die Koppel gebracht hatten.
„Seid also bitte auf ungewöhnliche Reaktionen gefasst“, warnte sie noch einmal. „Ich werde inzwischen die Nachbarn anrufen“, meinte sie dann. „Vielleicht hat sich Rasputin auf einen der umliegenden Höfe verirrt. Könnte ja sein.“
„Kann ich mir nicht vorstellen“, meinte Paula. „Aber es kann nicht schaden, überall zu fragen.“
„Ich muss zuerst zu Wolkenmähne!“ rief Sabine. Sie konnte die Suche nicht beginnen, ohne bei der geliebten Stute und ihrem Fohlen gewesen zu sein. So schnell sie konnte, rannte sie zur Koppel hinunter. „Wolkenmähne! Mädchen!“ rief sie schon von weitem.
Die erdfarbene Islandstute mit der silberweißen Mähne hob den Kopf und sah dem Mädchen entgegen. Stella war mit Moritz am anderen Ende der Koppel und dicht bei Wolkenmähne graste Babuschka.
„Na so was!“ entfuhr es Sabine. Sie öffnete das Koppeltor und ging auf Wolkenmähne zu. „Seit wann verstehst du dich denn mit Babuschka?“ fragte sie und strich Wolkenmähne liebevoll durch den dichten Stirnschopf.
Die Islandstute hatte bisher alle Annäherungsversuche der schwarzen Babuschka unwirsch und mit deutlichen Drohgebärden beantwortet. Sie war sehr um Stella besorgt und hatte die Rappstute noch nie so nahe an sich herangelassen wie jetzt. Nun grasten die beiden plötzlich einträchtig nebeneinander.
Sabine fuhr mit den Händen über Wolkenmäh-nes Körper. Waren vielleicht Funken bis zu den Pferden geflogen und hatten sie verletzt? Aber Wolkenmähne wies keinerlei Verletzungen auf. Auch Stella und Moritz schienen gesund und zufrieden.
Die Pferde hatten sich beruhigt - auch Babuschka. Sie graste ganz friedlich und rief nicht nach Rasputin, so wie sonst immer. Noch vor einer Woche war sie wie wild am Zaun auf und ab gelaufen und hatte immer wieder nach Rasputin gerufen, als der Ziegenbock nicht gleich mitgekommen war. Aber nun schien er ihr gar nicht zu fehlen. Sabine staunte, auch das war neu.
„Sabine!“ Stefan rief nach ihr.
„Bis gleich, Wolkenmähne!“ Sabine legte der Stute zum Abschied die Arme um den Hals. Sie strich auch Babuschka über die Mähne, aber die Rappstute wich vor ihr zurück. Sabine lief zum Hof hinauf, sie und Stefan machten sich mit den beiden Hunden auf die Suche nach Rasputin.
Sie begannen bei Babuschkas Box. „Such Rasputin!“ riefen sie Janosch zu, aber der
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