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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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ihrer Mutter das Gemüse für die Suppe zu schneiden. Sie setzte sich auf einen Stuhl und plötzlich spürte sie, wie müde sie war. Todmüde. „Mama, ich leg mich nur einen Augenblick auf das Sofa“, sagte sie gähnend. Kaum hatte sie sich unter
    Cornelias karierte irische Wolldecke gekuschelt, da kam Grauchen mit einem großen Satz zu ihr gesprungen. Leise schnurrend legte sich die graue Katze in Sabines Arme. Das Holz knisterte im Ofen, es begann gut nach kräftiger Brühe zu duften. Alle waren in Sicherheit. Jetzt war alles gut. Sabine bemühte sich zwar noch wach zu bleiben, aber trotzdem schlief sie bald fest.
    „Sabine! Das Essen ist fertig!“
    Sabine hörte die Stimme ihrer Mutter wie aus weiter Ferne. Träumte sie? Wo war sie?
    Jemand strich ihr über die Haare. „Komm, wach auf, Cornelia und Volker sind wieder da!“, hörte sie Stefan sagen. Am liebsten wäre sie weiter so liegen geblieben, aber dann gab sie sich einen Ruck und setzte sich auf.
    Stefan stand neben ihr und sah sie forschend an. „Bist du okay? Ich dachte, wir kriegen dich gar nicht mehr wach“, sagte er.
    Sabine gähnte und lehnte sich einen Augenblick an seine Schulter. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme gedrückt, aber das ging ja nicht. Der Tisch war gedeckt, Volker goss sich gerade ein Bier ein und Cornelia teilte bereits die Suppe aus. Schnell ging Sabine zu den beiden und dann umarmte sie Cornelia schnell.
    Während des Essens erzählten Volker und Cornelia die Rettung des Senns noch einmal ganz ausführlich. Janosch hatte ihn im Schnee gefunden!
    „Er hat sich seinen Knochen heute wirklich verdient, nicht wahr, mein Guter?“ Cornelia sah den Hund an, der genüsslich an einem frischen Rinderknochen kauend auf seinem Hundekissen lag. Janosch sah kurz auf und wedelte mit dem Schwanz, als Cornelia ihn den „allerbesten, feinsten Hund des Ponyhofes“ nannte und Volker einen Knuff versetzte, als er sich darüber lustig machen wollte. „Du darfst ihn jetzt nicht auslachen, Volker! Janosch hat Lob verdient!“
    Sabine hörte nur mit halbem Ohr zu. Sie dachte daran, wie es sein würde, mit Stefan ins Kino zu gehen, und was sie über die Hubermühle herausfinden würde. Jetzt aber wollte sie nur ins Bett, wo es warm und gemütlich war, wo es weder Eisplatten noch Schneestürme, weder spukende Müllerinnen mit Laternen noch tückische Moortümpel gab. Schlafen! Alles andere hatte bis morgen Zeit.
    „Julia, hast du mal irgendwann beim Mühlrad eine unheimliche Gestalt gesehen?“, fragte Sabine am Telefon.
    „Nein, nicht das ich wüsste“, Julias Stimme am anderen Ende der Leitung klang so fröhlich wie immer. „Warum? Wer soll das sein?“, fragte sie.
    „Ach, nur so“, antwortete Sabine ausweichend. „Ich komme vielleicht heute Nachmittag mal vorbei, dann kann ich dir mehr erzählen. Das ist keine Geschichte fürs Telefon“, fügte sie hinzu. „Zuerst müssen wir die Pferde holen. Wir reiten zwar bei der Mühle vorbei, aber ich glaube nicht, dass Cornelia Lust zum Halten hat. Also, bis dann, Julia!“
    Dass Stefan nichts von ihren Gedanken wissen sollte, verschwieg sie. Ob sie vielleicht Katrin in die Sache einweihen sollte? Noch nicht. Sabine entschloss sich dem Spuk in der Mühle erst einmal selbst auf den Grund zu gehen. Sie wollte nachsehen, wohin der Unbekannte verschwunden war. Es war keine junge Frau mit einem Licht gewesen, das stand fest. Und die Gestalt hatte auch nicht versucht sie vom Weg abzubringen und ins Moor zu locken. Vielleicht war es ein Einbrecher gewesen? Nachdenklich machte sie sich mit Stefan auf den Weg.
    Als sie beim Haimerl-Hof ankamen, hatten die meisten Bauern ihre Fohlen bereits abgeholt. Ein großer Transporter fuhr gerade vom Hof. Die Fohlen wieherten schrill, als sie sich von ihren Freunden verabschieden mussten. Das Wetter war heute etwas besser; zwar war der Himmel noch immer grau und voll schwerer Wolken, aber es schneite nicht mehr. Auch der eisige Wind hatte nachgelassen.
    Zu einem Ausritt hatte heute niemand Lust, aber die Pferde sollten nach Hause gebracht werden und Reiten ging schneller als mit dem Doppeltransporter mehrmals hin und her zu fahren. „Außerdem ist es besser für die Umwelt“, sagte Stefan grinsend, während er Lauser sattelte. „Kein Benzin verbraucht und die Luft nicht verpestet. Wer wird denn mit dem Auto fahren, wenn man reiten kann? Und so weit ist es ja nicht.“
    Das stimmte natürlich. Sabine sattelte Sternchen und nach einem herzlichen Dank an die

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