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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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werden können. Obwohl der Fuß ganz schön wehtat. „Du, wenn ich Turnschuhe angehabt hätte, wäre ich dran gewesen, Julia!“, sagte sie. „Das hätte mein Fuß garantiert nicht überlebt ...“ Sie schnitt eine Grimasse und rieb den schmerzenden Fußknochen. „Hab bestimmt ’ne Prellung“, murmelte sie. „Du, das Ding ist echt gefährlich, Julia. Das muss verschwinden. Die sind doch heute verboten, oder? Es gibt ja immer noch so hirnrissige Jäger, die diese Fallen angeblich aufstellen!“
    „Hier bei uns nicht“, protestierte Julia. „Wer denn wohl? Der Förster Sichelschmidt ist ein ganz netter Mann, der tut keinem Tier etwas.“
    „Na, diese Falle ist eben noch von früher hier. Aber wer hat sie gespannt? Darum geht’s doch!“ „Auf jeden Fall ist niemand hier, und dort oben auch nicht!“, sagte Julia. „Warte, ich mache die Tür wieder zu.“
    „Was machen wir jetzt mit der Falle?“, Sabine drehte sie unschlüssig in den Händen. „Wenn deine Mutter sie sieht, will sie wissen, woher wir sie haben!“ „Wir bringen sie wieder zurück“, schlug Julia vor. „Aber zugeklappt!“
    Gemeinsam brachten sie die Falle zurück und versteckten sie unter einem alten Reifen. Noch einmal sah Sabine die Decke an. Es gab keinen Weg hinauf in den oberen Stock. An der Rückseite gab es eine Luke, zu der einst vielleicht einmal eine Stiege hinaufgeführt hatte - jetzt aber war von oben ein schweres Brett darüber gelegt und man musste fliegen oder schweben können um dort rauf zu gelangen. Aber was hatte es mit der dunklen Gestalt auf sich, die Sabine hier hatte verschwinden sehen? Oder hatte sie sich doch geirrt?
    „Du, Julia“, sagte sie leise, „vielleicht hat diese unbekannte Gestalt die Falle aufgestellt um uns oder andere am Herumschnüffeln zu hindern. Vielleicht wollte derjenige nicht von deinem Vater entdeckt werden!“
    „Aber es ist keiner hier“, sagte Julia und sah sich gleichzeitig misstrauisch um. „Du siehst doch auch niemanden? Oder hörst du was?“
    Sie lauschten, aber da war kein Geräusch. Als sie wieder nach draußen gingen, fiel Sabines Blick auf ein kleines Stück zusammengeknülltes Silberpapier. Sie bückte sich, hob es auf und zeigte es Julia.
    „Was ist das?“
    „Ach, nur ein Kaugummipapier“, meinte Sabine. „Es lag da!“
    „Zeig doch mal!“ Julia streckte die Hand aus. Langsam drehte sie das Papier hin und her. „Erd-beerkaugummi“, sagte sie angewidert. „Wer hat das denn hier liegen gelassen?“
    „Du nicht? Oder David?“
    „Nie im Leben! Wir mögen nur Pfefferminzkaugummi und selbst die kriegen wir nur selten.“
    „Deine Eltern haben das Papier hier wohl auch nicht liegen gelassen?“, fragte Sabine.
    „Die finden jede Art von Kaugummi widerlich“, sagte Julia mit Nachdruck.
    „Habt ihr jemand zu Besuch gehabt, der es vielleicht hier hingeworfen hat?“, wollte Sabine wissen.
    „Ich nicht, und ich glaube auch nicht, dass David mit einem seiner Freunde hier drin war.“ Julia nagte an ihrer Unterlippe. „Gespenster essen kein Erd-beerkaugummi“, sagte sie energisch und strich das Papier glatt.
    Nachdenklich radelte Sabine zum Ponyhof zurück. Ihr Fuß tat weh. Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf. Was für ein Licht hatte Julia gesehen? Ob sie sich einfach getäuscht hatte? Wie sollte jemand in das Obergeschoss gekommen sein? In der Nähe stand eine alte Eiche, deren Zweige fast bis an das vernagelte Fenster reichten. Aber wie sollte jemand auf den dünnen Ästen bis nach oben klettern und dann durch das Fenster kommen? Das war nicht möglich. Hatte der Unbekannte das Kaugummipapier liegen gelassen und die gemeine Falle aufgestellt? Aber warum? Gab es ein Geheimnis in dem verfallenen Haus, von dem sie nichts ahnten?
    Tief in Gedanken stellte sie ihr Rad auf dem Ponyhof ab. Vor der Sattelkammer stieß sie beinahe mit Stefan zusammen, der mit zwei vollen Futtereimern aus der Tür kam. Er konnte gerade noch ausweichen ohne das Mash zu verschütten. „Gut, dass du kommst!“, sagte er. „Ich wollte gerade bei dir zu Hause anrufen, aber deine Mutter sagte, dass du unterwegs wärst!“
    Stumm griff Sabine nach einem der Eimer und ging neben Stefan zur Weide.
    Wolkenmähne hatte sie bereits gesehen und begrüßte sie mit dem leise brummenden freundlichen Wiehern, das Sabine so liebte.
    „Ich wollte dich fragen, ob du morgen Abend schon was vorhast“, sagte Stefan plötzlich.
    „Morgen Abend?“, Sabine wiederholte seine Frage. Da wollte sie eigentlich

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