Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
Vom Netzwerk:
nicht.
    „Wenn wir es richtig machen, kriegt Mama nichts mit. David ist bei einem Freund und Paula ist noch zu klein um zu verstehen, worum es geht. Wir sagen Mama einfach, dass wir ein bisschen spazieren gehen“, schlug Julia vor.
    Hanna, ihre Mutter, blickte auch kaum von dem Brotteig auf, den sie gerade knetete.
    Die kleine Paula spielte in ihrem Laufstall und kreischte vergnügt, als sie ihre große Schwester entdeckte.
    „Geht nur“, sagte Hanna. „Ihr könnt auch mal nachsehen, ob die Schafe noch Wasser haben.“
    „Machen wir!“ Die Mädchen gingen hinaus. Vorsichtshalber sah Julia sich noch einmal um. Von der Küche aus konnte ihre Mutter den alten Stall nicht sehen. Langsam gingen die beiden auf die Tür zu, die ihnen irgendwie drohend vorkam.
    Plötzlich zögerte Sabine. Was mochte dort drinnen sein? Wirklich nur ein Haufen Gerümpel? Wenn dort nun jemand war? Was für ein Licht hatte Julia gesehen? Sie wollte der Freundin keine Angst machen und tat so, als ob nichts dabei wäre, durch die alte Holztür zu treten, die klemmte und total verzogen war. Sabine gab der Tür einen Stoß, quietschend und knarrend gab sie den Blick ins Innere frei. Mit angehaltenem Atem spähten die Mädchen in das dunkle Innere. Durch eines der zugenagelten Fenster fiel graues Licht herein. Nach einigen Minuten gewöhnten sich ihre Augen an das Dämmerlicht.
    „Siehst du, es ist wirklich nur ein Haufen altes Zeug hier drin“, sagte Julia. „Nichts Unheimliches!“
    Vor ihnen lagen einige uralte Autoreifen, in der Ecke stand eine verrostete Egge, daneben lagen zerschlissene Mehlsäcke, auf denen Heureste und Reisig lagen. Eine Menge zerbrochener Blumentöpfe, ein altes Bettgestell und ein Lehnstuhl, dessen Polster Motten und Mäuse zerfressen hatten, standen in der dunkelsten Ecke. Es roch muffig nach Moder, Schimmel, Staub und Mäusen.
    Sabine sah zur Decke hinauf. Es stimmte, sie sah nicht sehr zuverlässig aus. Der Putz war abgeblättert, ein großer Wasserfleck prangte in der Mitte und ein morscher Balken hing bereits verdächtig nach unten. Ob die Decke sie überhaupt noch tragen würde? „Wie kommt man denn da rauf?“, fragte sie ihre Freundin.
    „Dort hast du doch das Licht gesehen, nicht hier unten, oder?“
    „Ja, ganz bestimmt da oben“, flüsterte Julia. „Aber wie man dort raufkommt, weiß ich auch nicht. Wir sind nie oben gewesen.“
    Langsam tasteten sich die Mädchen in dem düsteren Raum voran. Sabine suchte vergeblich eine Stiege, die nach oben führte. Falls es hier je so etwas gegeben hatte, die Stiege war eingestürzt und scheinbar nicht mehr da. Sie suchte mit den Augen die Decke nach einer Öffnung ab und setzte langsam einen Fuß vor den anderen.
    Plötzlich gab es einen Knall und ein metallisches Klicken. Mit einem schrillen Schrei sprang Sabine zurück, direkt auf Julia zu, und riss die Freundin mit zu Boden.
    „Hilfe, mein Fuß, mein Fuß!“, kreischte Sabine und schlug wild um sich. „Etwas hat mich gebissen! Es tut sauweh!“ Sie griff nach ihrem Fuß und spürte nun, dass es nicht etwa ein Tier war, das Krallen oder Zähne in ihren Fuß gegraben hatte, sondern die Metallzähne eines alten Tellereisens.
    Sie versuchte die rostigen Bügel auseinander zu biegen, aber nachdem die Falle zugeschnappt war, hielt sie Sabines Fuß mit eisernem Griff umklammert.
    Julia sprang auf und starrte fassungslos auf Sabines Fuß. Mit großer Anstrengung gelang es ihnen endlich, die Bügel des Tellereisens auseinander zu biegen und Sabine zu befreien. Ganz vorsichtig ließen sie die schreckliche Falle wieder zuschnappen ohne die Finger zwischen die scharfen Zähne zu bringen.
    „Meine Güte, wer stellt denn so etwas Widerwärtiges hier drin auf?“, stöhnte Sabine. Sie humpelte nach draußen um ihren Fuß im Licht zu untersuchen. Die Zähne hatten sich in ihre festen Lederstiefel gegraben, aber Gott sei Dank trug sie auch noch dicke Wollsocken darunter. Sabine setzte sich und zog den Stiefel aus. Sie hatte starke Schmerzen und wahrscheinlich eine Sehnenverletzung, aber keine offene Wunde.
    „So eine Gemeinheit!“, schimpfte nun auch Julia. „Stell dir vor, was passiert, wenn ein Tier in so eine Falle tritt! Bei unserem Hund oder der Katze wäre ja glatt die Pfote ab oder doch zumindest ganz schlimm verletzt. Nur gut, dass David nicht reingetreten ist. Dass Papa die noch nicht gesehen hat!“
    Sabine drehte die rostige Falle in den Händen. Ja, sie hatte wohl noch mal Glück gehabt, das hätte böse

Weitere Kostenlose Bücher