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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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zurück von Grants Tante«, sagte Bouleau. »Maybelle Lemoyne. Sie hat die Nachricht nicht gut aufgenommen, wir mussten den Notarzt rufen, aber es geht ihr wieder ganz gut.«
    »Das Salz der Erde«, sagte Saunders. »Sie ist Witwe, hat sieben eigene Kinder aufgezogen, geht in die Kirche, das ganze Theater. Moses war der Sohn ihrer ältesten Schwester, und sowohl sie als auch Moses' Vater sind vor ein paar Jahren gestorben. Die Familie stammt ursprünglich aus Louisiana - Baton Rouge und New Orleans. Moses hat in der Highschool Football gespielt, hatte an Titiane gedacht, bevor die Diabetes dazwischenkam.«
    »Daher die Erwerbsunfähigkeitsrente«, sagte Bouleau.
    »Das Haus der Familie ging in Katrina unter«, erklärte Saunders. »Moses' Bruder und seine Schwester sind nach Texas gezogen, aber er kam hierher, um als DJ Karriere zu machen. Er wohnte zeitweilig bei seiner Tante, bekam ein paar Partyjobs über diese Agentur, mietete ein kleines Apartment im Valley und fuhr in einem alten Toyota von dort zu seiner Tante und zurück. Der Wagen steht noch bei seiner Tante, mit leerer Batterie, und ist seit Monaten nicht gestartet worden.«
    »Nicht seit Moses bei der Agentur aufhörte«, sagte Bouleau, »und anfing, sich mit einigen Leuten rumzutreiben, die ›große Nummern‹ wären, wie er seiner Tante Maybelle erzählte. Er gab ihr die Vollmacht, die Schecks einzulösen, und sagte ihr, sie solle das Geld behalten, er würde im Musik-Business Karriere machen. Sie hat die Schecks eingelöst und ein Bankkonto auf seinen Namen eröffnet.«
    »Salz der Erde«, wiederholte Saunders. »Sie sagt, Moses wäre immer ein netter Junge gewesen, wäre zur Kirche gegangen und hätte seiner Mama gehorcht, als sie noch am Leben war. Die Leute hätten Angst bekommen, wenn er auftauchte, aber wenn sie dann mit ihm redeten, hätten sie gemerkt, wie sanft er war.«
    Ich erinnerte mich, wie Grant aus dem Hummer gestiegen war und neben Mary Whitbread gestanden hatte, als sie uns zuwinkte. Zunächst gezögert und dann seine eigene riesige Hand gehoben hatte.
    Bouleau sagte: »Maybelle hat nie etwas von Blaise De Paine gesehen oder gehört, aber Robert Fisk hat sie identifiziert. Vor zwei Monaten kam er mit Moses vorbei und blieb im Wagen, als Moses reinkam und sich ein paar Sachen zum Anziehen holte. Tantchen hielt das für unfreundlich, besonders nachdem sie ihn hereingewinkt hatte. Fisk blieb einfach sitzen und tat so, als hätte er nichts gesehen. Sie fragte Moses, warum er mit unhöflichen Leuten verkehre. Moses sagte, Robert - er benutzte den Namen - sei okay, nur ein bisschen still. Und was das Motiv betrifft, sie sagt, dass Moses ein gesetzestreuer Bürger gewesen und definitiv ausgeflippt wäre, wenn er bei einem Mord zugegen oder daran beteiligt war.«
    »Alle denken, ihre Verwandten wären engelsgleich«, sagte Saunders. »Ich habe gehört, wie die Mommys der Crips steif und fest behaupteten, Latif hätte auf keinen Fall diese fünf Leute erschießen können, obwohl wir Latif am Tatort mit der Uzi in der Hand erwischt hatten. Aber dieser Lady glaube ich. Wir haben von ihr ein paar Telefonnummern in New Orleans bekommen - Moses' Pastor, eine Exfreundin, eine Lehrerin. Alle sagen, der Bursche habe gefährlich ausgesehen, wäre aber sanft wie ein Lamm gewesen.«
    »Und außerdem kein Genie«, sagte Bouleau. »Wenn De Paine ihm ein Lügenmärchen über eine Karriere im Musik-Business erzählt hat, hätte er's ihm abgekauft.« Er lehnte sich zurück. »Und das ist die ganze Geschichte, Leute.«
    »Vielen Dank, Jungs«, sagte Petra, erzählte ihnen von den verschwundenen Mädchen und von Roger Bandinis Tod.
    »Falls also irgendwer diesen Bandini umgebracht hat, war es Patty Bigelow«, sagte Bouleau. »Direkt nachdem De Paine und Roger die Mädchen umgebracht haben.«
    »Das ist unsere Arbeitshypothese, vorausgesetzt, irgendwer hat irgendwen umgebracht. Wir haben noch nicht mal die Namen der Mädchen.«
    Milo räusperte sich vielsagend, öffnete seinen Aktenkoffer und breitete drei Fotos in der Mitte des Tisches aus.
    Das größte war ein 20 x 25 Zentimeter großes Standfoto aus Vollbusige Bräute XI, Copyright Vivacious Videos. Zwei Blondinen, die sich neben dem Pool ausruhten, nackt, gespreizt, geblähte Brüste zur Schau stellend. Zueinander passende gigantische Frisuren und identische Sonnenbräune sprachen für eine Zwillingsphantasie. Brandee Vixen und Rocksi Roll grinsten, schmusten und duellierten sich mit den Zungen.
    Die anderen

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