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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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aussehen dürfte.«
    »Da Sie ihn gerade erwähnen«, sagte ich, »vielleicht erinnert sich Fortuno an die Mädchen.«
    Petra zog Special Agent Wanamakers Karte heraus und tippte die Nummer ein. Legte auf. »Kein Anschluss unter dieser Nummer. Falls ich genug Zeit habe, versuche ich es bei seinen Vorgesetzten, und falls das nicht klappt, rede ich mit Stu. Aber mein Instinkt sagt mir, dass die Kooperationsbereitschaft der Feds ihre Grenze erreicht hat. Habt ihr Jungs denn was dagegen, über ein paar schmutzige Websites zu surfen?«
    »Ich würde es ja machen«, erwiderte Milo, »aber mein empfindlicher Magen, ihr wisst schon. Außerdem gibt es echten Detektivkram, den ich gerne ausprobieren würde, beispielsweise verschiedene Kollegen von der Sitte belästigen, um herauszufinden, ob Brandy und Roxy in ihrem Zuständigkeitsbereich jemals festgenommen worden sind.«
    Sie sahen beide mich an.
    »Kein Problem«, sagte ich.
    »Hey«, sagte Milo, »falls es dir Spaß macht, umso besser.«
    Um halb acht führte ich Robin zu einem ruhigen Abendessen im Pacific Dining Car in Santa Monica aus. Um neun Uhr waren wir wieder zu Hause.
    »Willst du Scrabble oder irgendwas anderes spielen?«, fragte sie.
    »Tut mir leid«, sagte ich, »ich muss mir schmutzige Bilder ansehen.«
    Die Vivacious Videos'Website hatte während der letzten drei Monate fünf Millionen Zuschauer verzeichnet. Videos und DVDs wurden verkauft, zu Sonderangeboten, falls ich JETZT handelte.
    Eine benutzerfreundliche Site, man gab nur die Namen ein und bekam allerhand zu sehen.
    Brandee Vixen und Rocksi Roll hatten die Hauptrollen in elf Filmen gespielt, allesamt homoerotisch und innerhalb eines Jahres gedreht. Vor zehn Jahren.
    Die Filme waren als »Klassiker alter Schule« aufgeführt. Regisseur und Produzent waren stolz genug, um ihre Namen anzugeben.
    Darrel Dollar beziehungsweise Benjamin Baranelli. Vielleicht war Baranelli kein Pseudonym.
    Sein Name ergab zwölf Treffer und drei Bilder. Ein klei ner, weißhaariger Mann Mitte siebzig mit Knubbelnase, der beim Kongress für Erwachsenenfilme in Las Vegas einer ein Meter achtzig großen Blondine mit Zöpfen den Preis für die beste Oralszene überreichte.
    Sie war oben ohne. Baranelli trug eine Smokingjacke aus amethystfarbenem Samt, einen tomatenroten Stehkragenpullover, an der Brust eine Medaille von der Größe eines Desserttellers und ein Lächeln mit einem grotesk breiten Gebiss.
    Ich wechselte zu verschiedenen Branchenverzeichnissen. Unter Baranellis Namen war keine Firma aufgeführt. Aufs Geratewohl probierte ich es bei der Auskunft und war platt, eine Telefonnummer zu erhalten.
    Baranelli, Benjamin A.,Tarzana, keine Adresse.
    Eine keuchende, trockene Altmännerstimme antwortete: »Yeah?«
    Ich rasselte eine schnelle, vieldeutige Einleitung herunter und ließ Brandees und Rocksis Namen fallen.
    Baranelli sagte: »Endlich unternehmt ihr Idioten etwas.«
    »Wen meinen -«
    »Euch Cops. Zwei tolle junge Frauen, was meinen Sie, dass sie sich einfach in Luft auflösen? Ich habe bei euch angerufen, immer und immer wieder, ohne jeden Erfolg. Wegen Jobismus.«
    »Jobismus?«
    »Diskriminierung deswegen, womit sie ihren Lebensunterhalt verdienten. Wenn es eine so genannte richtige Schauspielerin gewesen wäre, die Schwänze lutscht und jede Woche Bukkake macht, um einen Job in einer Fernsehserie zu bekommen, und dann so tut, als wäre sie ohne Muschi geboren worden, würde die schnelle Eingreiftruppe wie der Blitz angeritten kommen. Ihr Typen seid verfluchte puritanische Heuchler.«
    »Was können Sie mir über -«
    »Ich kann Ihnen sagen, dass diese Mädchen eine glänzende Karriere vor sich hatten. Auf keinen Fall - auf keinen Scheiß-Fäil - würden sie einfach abtanzen und mir nicht Bescheid sagen. Wir machten einen Film pro Monat, und jeder hat das Bruttoergebnis des vorigen verdoppelt, sie haben gutes Geld verdient. Wegen des B-Faktors. Wissen Sie, was das ist?«
    »Nein -«
    »Begeisterung. Jedes Mädchen, das zur Tür reinkommt, hat die Haare, die Titten, die Zunge. Ein paar von ihnen legen dich sogar beim Vorsprechen rein. Dann steckst du sie in eine Szene, und sie erzeugen so viel Begeisterung wie Hillary, wenn sie es mit Bill treibt. Was ich Ihnen damit sagen will: Diese beiden mussten einem nichts vormachen. Sie standen aufeinander. Sie waren verliebt.«
    »Kennen Sie ihre richtigen Namen?«
    »Jetzt wollen Sie das wissen?«
    »Besser spät als nie.«
    »Nicht bei einer Szene, die Geld kostet, heh,

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