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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Suchmaschinen ein und erhielt eine Genealogie-Website und einen einzelnen Verweis auf einen Bergarbeiter, der vor hundertfünf Jahren in West Virginia gestorben war.
    Bei The Party Line ging eine heisere Männerstimme an den Apparat. »Agentur, Eli Romaine.«
    »Ich suche nach einem DJ, den Sie vermitteln. Moses Grant.«
    »Den vermitteln wir nicht mehr«, erwiderte Romaine. »Ich habe bessere Leute. Was für eine Party wollen Sie machen?«
    »Sweet Sixteen«, sagte ich. »Mir wurde gesagt, Grant sei einer der besten.«
    »Es geht nicht um Raketentechnik, er weiß, wie man auf Knöpfe drückt. Von was für einer Sweet Sixteen reden wir? Kids, die sich altersgemäß verhalten oder so tun, als wären sie einundzwanzig? Ich frage deshalb, weil die Musik verschieden ist, je nachdem.«
    »Es handelt sich um ganz normale Kids.«
    Romaines Lachen war ein Nikotinbellen. »Okay, ich habe Typen, die beides können. Auch Frauen, aber Sweet Sixteens wollen immer Typen. Am liebsten scharfe Typen. Ich habe zwei, die in Seifenopern mitmachen könnten und außerdem wissen, wie man auf Knöpfe drückt. Ich habe auch Tänzerinnen, ich empfehle ein paar blonde Mädchen, um die Party zum Laufen zu kriegen. So viel mehr kostet das nicht.«
    »War Grant nicht so gut?«, fragte ich.
    »Wollen Sie jemand haben, der sich blicken lässt oder nicht?«
    »Er ist abgetaucht.«
    »Vor sechs Monaten. Was wollen Sie also für ein Arrangement haben?«
    »Ich werde noch mal drüber nachdenken.«
    »Oh, verdammt«, sagte er. »Hier geht's gar nicht um Sweet Sixteen. Was ist, schuldet er Ihnen Geld? Verschwenden Sie nicht meine Zeit.«
    Klick.
    Ich erreichte Petra auf ihrem Handy und gab ihr Moses Grants Namen.
    »Vielen Dank«, sagte sie. »Ich bin auf dem Weg nach San Diego. Robert Fisks Mustang ist am Lindbergh Field nicht weit vom Langzeitparkplatz aufgetaucht. Ich muss vielleicht die Fluglinien einzeln abklappern. Das ist praktisch, dann kann ich gleich auch nach Grants Namen auf den Passagierlisten suchen.«
    »Viel Glück.«
    »Wenn Fisk per Flugzeug die Fliege gemacht hat, werde ich es brauchen. Bye.«
    Ich schob den Gedanken beiseite und dachte darüber nach, dass Grant vor einem halben Jahr verschwunden war. Zur gleichen Zeit, als Fisk seine Wohnung verlassen hatte und unsichtbar geworden war.
    Hatte Grant aufgehört, Partyjobs von Romaine anzunehmen, weil er einen besseren Gig gefunden hatte? Ob er nun ein altruistischer Teddybär war oder nicht - die Diskoszene mit Blaise De Paine oder einem anderen Pilotfisch aus dem Musik-Business abzugrasen könnte verlockender sein, als für kranke Kinder Scheiben zu drehen und auf Raffi und Dan Crow zu machen. Oder sich mit Sechzehnjährigen abzugeben, die sich danach sehnten, einundzwanzig zu sein.
    Vielleicht war Grants Verschwinden aber auch nicht freiwillig gewesen. Ein Diabetiker, der es nicht schaffte, seinen Blutzucker zu überwachen, könnte mit allen möglichen Komplikationen konfrontiert werden.
    Ich beschloss, mit Krankenhäusern anzufangen und, falls das nichts brachte, mit Notaufnahmen und Institutionen für Langzeitpflege weiterzumachen. Die Informationen, hinter denen ich her war, waren vertraulich, und ich würde mich durch mehrere Schichten medizinischer Bürokratie hindurchlügen müssen. Unbekümmertheit und mein Titel waren vermutlich hilfreich.
    Grants 818er Vorwahl ließ es angeraten erscheinen, im Valley zu beginnen. Dann erinnerte ich mich an ein Krankenhaus, wo ich nicht zu lügen brauchte.
    Rick sagte: »Ich gehe zu meinem Computer, während ich mit dir spreche. Es gibt eine umfassende Rechnungsdatei für stationäre Patienten. Bei ambulanten Patienten bin ich mir nicht sicher, sie sind vielleicht in Abteilungen gegliedert. Du glaubst also, dass dieser Grant-Mensch irgendetwas mit Patty und diesem Jordan zu tun haben könnte?«
    »Grant wurde in Gesellschaft von Jordans Mörder gesehen.«
    »Dem Kickboxer, dessen Fingerabdrücke gefunden worden sind.«
    »Milo hat dich informiert.«
    »Ich bin ihm auf die Nerven gegangen, mich auf dem Laufenden zu halten. Ich weiß nicht, ob du es gemerkt hast, Alex, aber er hat in Sachen Patty eine totale Kehrtwende gemacht. Zuerst musste ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit er Tanyas Bedenken ernst nahm. Seit dem Mord an Jordan hat er seine Meinung geändert, er ist überzeugt, dass eine Verbindung zu Patty besteht. Er ist außerdem davon überzeugt, dass der Mord seine Schuld ist, weil er sich unmittelbar nach seinem Gespräch

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