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PR 2621 – Der Harmoniewächter

PR 2621 – Der Harmoniewächter

Titel: PR 2621 – Der Harmoniewächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Gleiter näherte.
    Auf der Orteranzeige meines Schiffs entdeckte ich ihn, nicht mehr weit entfernt. Er flog langsam – unauffällig. Genau das ermöglichte mir, die Distanz zu verringern und aufzuholen.
    Zu meinem Glück war die Gebirgsregion rundum wie ausgestorben, ganz im Unterschied zur Hauptstadt, die nur wenige Kilometer voraus lag. Dorthin durfte sich die Verfolgungsjagd nicht verlagern, sonst lief ich Gefahr, den Anschluss zu verlieren.
    »Im Namen der Harmonie«, funkte ich die fremde Einheit an. »Stoppt augenblicklich euren Flug. Ich bin Uyari Lydspor, Harmoniewächter, und ich befehle euch die sofortige Landung.«
    Es erfolgte keine Reaktion.
    Alles andere hätte mich auch überrascht.
    Dies war kein Zufall! Dort flogen die Fremden oder doch zumindest solche, die mit ihnen in Verbindung standen, mit jener verrückten, unerklärlichen Geschichte, die irgendwie mit der Vergangenheit und einem sieben Urd alten Rätsel zusammenhing.
    Einen Augenblick später gab es sehr wohl eine Reaktion. Der Gleiter beschleunigte und versuchte, mich abzuschütteln.
    Das sollte ihm nicht gelingen!
     
    *

»TANEDRAR trägt in sich das perfekte Wesen der Harmonie, wir sind seine Spiegel. Schaut ein Fremder uns an, sieht er nur ein trübes Abbild und erkennt seine Nichtigkeit.«
    (Alter Lehrsatz aus der Zeit der Gründung)
     
    8.
    Alaska Saedelaere
     
    »Im Namen der Harmonie«, tönte es aus dem Akustikfeld. »Stoppt augenblicklich euren Flug. Ich bin Uyari Lydspor, Harmoniewächter, und ich befehle euch die sofortige Landung.«
    »Wie konnten sie uns so schnell entdecken?«, entfuhr es Pridon. Die Bezeichnung Harmoniewächter schien ihm nicht fremd zu sein; in Saedelaeres Ohren klang sie nach großen Problemen.
    Der Gardeleutnant handelte auf die einzig richtige Weise: Er beschleunigte den Gleiter.
    »Wir müssen fliehen«, stellte auch Saedelaere fest.
    »Übergib mir die Steuerung!«, forderte Eroin Blitzer.
    »Ich kenne diese Technologie am besten!« Pridon zog das Fluggefährt in eine enge Kurve.
    Der Zwergandroide kletterte von dem Passagiersitz im hinteren Bereich, wo er neben Saedelaere und der Herzogin saß, nach vorne. »Und ich bin ein Androide. Bezweifelst du ernsthaft, dass ich schneller und effektiver steuern kann als du?«
    Der Aktivatorträger hielt die Orteranzeige genau im Auge. Der fremde Gleiter kam näher.
    Pridon rückte ohne weitere Diskussion, die nur einen fatalen Zeitverlust mit sich gebracht hätte, zur Seite und übergab den Pilotenplatz. Der Zwergandroide musste stehen, um die Kontrollen bedienen zu können.
    Während Blitzer den Gleiter tiefer zog, nah an die schrundigen Felshänge, berichtete die Herzogin von den Aufgaben eines Harmoniewächters; Saedelaere nahm erleichtert zur Kenntnis, dass sie von sich aus Informationen preisgab, wenn auch merklich zu spät.
    Ihr Verfolger blieb dicht hinter ihnen, holte jedoch nicht mehr weiter auf. Er wiederholte die Aufforderung, sofort zu landen.
    Vor der Sichtscheibe rasten zerklüftete Felslandschaften vorüber. Unvermittelt riss Blitzer den Gleiter nahezu senkrecht in die Höhe. Der Antrieb heulte, Metall ächzte unter der plötzlichen Belastung.
    Saedelaere wurde in den Sitz gepresst. Ohne das automatische Stabilitätsfeld wäre er seitlich herausgerissen worden.
    Der Gleiter stellte sich auf den Kopf, schmierte sofort darauf zur Seite ab. Einen Augenblick lang tauchte ihr Verfolger in der Sichtscheibe auf, dann klarer blauer Himmel, und die Spitze eines Berges, die alle anderen weit überragte. Auf dem Gipfel schimmerten weiße Schneemassen.
    Blitzer jagte darauf zu.
    Saedelaere ertrug die rapiden Kurswechsel besser als die Herzogin, hinter deren Maske ein ersticktes Ächzen und unterdrückte Würgegeräusche erklangen. Auf dem Orterbildschirm sah er ihren Verfolger, der seinen Gleiter mühsam auf Kurs hielt.
    Das Symbol in der schematischen Wiedergabe schlingerte, jagte jedoch weiter auf sie zu.
    Blitzer zog im letzten Augenblick an dem Schneehang beiseite, raste durch eine mörderisch enge Schlucht. »Es würde mich überraschen, wenn er uns immer noch folgen kann«, kommentierte er mit emotionsloser Stimme.
    »Er kann den Berg ebenso überfliegen und danach wieder anschließen«, gab Saedelaere zu bedenken.
    Pridon, der nun neben Blitzer im Steuerraum saß, drehte sich zu ihm um. »Wenn wir genügend Vorsprung gewinnen, können wir am Stadtrand den Gleiter verlassen.«
    Die Hänge der Berge vor ihnen rückten dichter zusammen. Die Schlucht

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