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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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darin. Auf die anderen Unharmonischen hatte sie eine berauschende Wirkung, die vielleicht auch den geistigen Widerstand verringerte und die Bereitschaft zur Meditation vergrößerte. Er jedoch konnte sie ungefährdet trinken. Sein Zellaktivator neutralisierte alle Giftstoffe darin.
    Saedelaere trank einen Schluck aus dem Becher, und obwohl er eine Maske trug, hatte er den Eindruck, dass sich in der goldenen Flüssigkeit undeutlich seine hageren, scharf geschnittenen Gesichtszüge spiegelten.
    Spielten seine Sinne ihm einen Streich?
    Er vergaß den Gedanken wieder und beobachtete aus den Augenwinkeln die anderen Gefangenen. Sie tranken ebenfalls, die meisten viel schneller als er. Inot verlangte es und konnte sicher sein, dass sich niemand gegen die Macht der Harmonie stellen würde. Die Harmonie war Gesetz, und was sie anordnete, wurde befolgt.
    Das Getränk schmeckte fürchterlich. Am liebsten hätte Saedelaere es sofort wieder ausgespuckt, doch er ging davon aus, dass die Roboter die Unharmonischen genau beobachteten und Verstöße gegen die Vorschriften aufzeichneten und später meldeten.
    Inot machte mit den kräftigen Armen eine weit ausholende Geste, als wolle er den gesamten Versammlungsplatz umfassen. Saedelaere fiel auf, dass seine Finger lang und dünn waren und nicht so richtig zu dem gedrungenen, krötenhaften Aussehen des Harmoniewächters passten.
    Viel zu umfassen gab es allerdings nicht. Lange, unbequeme Sitzreihen aus einem billigen, widerstandsfähigen Plastikmaterial, die genügend Platz für etwa eintausend Gefangene boten. Um das Podest hart gestampfter Boden, der sich bei starkem Regen schnell in einen schlammigen Sumpf verwandelte.
    Inot öffnete den Mund und entblößte eine Reihe spitzer Zähne. Seine Fangzunge schnellte vor wie eine Peitsche. Wie ein Okrill, dachte Alaska und fragte sich sofort, was ein Okrill war.
    Saedelaere hatte einmal beobachtet, wie der Harmoniewächter mit der Zunge ein fettes Insekt aus der Luft geangelt hatte. Obwohl er sich bemühte, Fremdwesen nicht nach ihrem Äußeren oder ihren Gewohnheiten zu beurteilen, hatte es ihn mit Ekel erfüllt.
    »Ihr elenden Subjekte!«, begann Inot seine Rede, und Saedelaere wandte den Blick von dem Harmoniewächter. Seltsamerweise verspürte er keinen Hass auf den Kandran, der nun über sein Leben bestimmte. Doch er verabscheute diese ständigen Erniedrigungen, denen er unterworfen wurde. Er wusste zwar nicht mehr viel über seine Vergangenheit, doch an einem bestand nicht der geringste Zweifel: Er hatte in einer Umgebung gelebt, in der man mit anderen Intelligenzwesen nicht auf diese Weise umsprang.
    Saedelaere zuckte zusammen, als er laute, leicht lallende Geräusche hörte. Zwei Unharmonische, die ihre Becher schon geleert hatten, waren in Streit um den Nachschub geraten. Ein Roboter wollte ihnen zwar nachschenken, aber sie rangelten miteinander, wer zuerst von ihm bedient werden sollte.
    Der Terraner warf Swift einen Blick zu. So etwas hatte er nie zuvor beobachtet. Normalerweise berauschte das Getränk zwar, machte aber auch schläfrig und bereitete auf die Meditation vor.
    Der blauhäutige humanoide Dyonad machte mit den sechsfingrigen Händen eine Geste, die wohl ausdrücken sollte: Ich weiß auch nicht, was hier los ist.
    Inot schloss und öffnete die Nasenlöcher an seiner Schnauzenspitze wieder und peitschte erneut mit der Zunge. Betroffen hielten die beiden Streithähne in ihrem Zwist inne. So umnebelt ihr Verstand sein mochte, ihr Respekt vor dem Harmoniewächter war gewaltig.
    »Ihr elenden Subjekte!«, sagte Inot erneut. »Ich soll euch beibringen, was Harmonie bedeutet, obwohl ihr Unharmonische seid, Jyrescao.«
    Wie wohlklingend das Escalo doch ist, dachte Saedelaere spöttisch, und wie logisch aufgebaut obendrein. Der Singular des Wortes lautete Jyresca, ein aus Jyr und esca zusammengesetzter Begriff, der wörtlich Nicht-Harmonie bedeutete, also unharmonisch und somit kein Harmonieträger. Genau, wie die Zusammensetzung Esca-lian wörtlich Harmonie-Reich bedeutete. Gleichzeitig war Escalian auch der Eigenname dieser Galaxis.
    »Ihr müsst endlich erkennen, was für elende Subjekte ihr seid. Ihr entzieht euch der Harmonie. Genau das macht euch zu Fremden, ja zu Feinden in Escalian. Deshalb seid ihr hier! Nur die strikte Isolation der Unharmonischen verhindert, dass Escalianer zu Mördern werden!«
    Der Begriff klang in Saedelaeres Ohren ziemlich euphemistisch. Der Isolationsplanet war nichts anderes als ein

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