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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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von der Wucht seines Schlages vorwärts getrieben, nicht mehr ausweichen, als der Erste mit dem scharfkantigen, zersplitterten Glas zuschlug.
    Saedelaere bückte sich, tastete nach irgendetwas, das er als Waffe benutzen konnte, fand ebenfalls einen Becher, schlug ihn auf einen Tisch. Doch niemand achtete auf ihn. Alle Unharmonischen schienen nur auf Inot zu starren.
    Der Terraner lief los, zu der Schönen. Aus irgendeinem Grund sah er es als seine Pflicht an, ihr zu helfen. Aber er kam zu spät. Der Kampf der beiden Belästiger fand ein abruptes Ende.
    Wie ein Messer drang das scharfkantige Glas in die Kehle des Unharmonischen mit der hellen Maske. Aufstöhnend packte sich der Verletzte an den Hals, versuchte, das Glas aus dem Fleisch zu ziehen, zerschnitt sich dabei nur die Finger. Gurgelnd sackte er zusammen, taumelte ein paar Schritte, stürzte auf den harten Erdboden. Aus seiner Kehle sprudelte Blut und färbte den Boden schwarzrot. Quälend langsam erstarben die Zuckungen des Getroffenen, und seine glasigen, gebrochenen Augen verloren den Blick.
    Er war tot.
    Saedelaere wollte vor Wut aufschreien, konnte es aber nicht. Während die anderen Unharmonischen wie gebannt dastanden, ging er Schritt für Schritt auf den Toten zu, wollte ihn ...
    Eine sechsfingrige Hand legte sich auf seine Schulter, zerrte ihn zurück. Swift.
    »Weg hier!«, schrie sein einziger Freund auf dieser Welt, und Saedelaere ließ sich einfach mitziehen.
    Aber er drehte sich noch einmal um, sah Inot, um den nun zehn, zwölf Unharmonische standen. Einer schlug ihm das Messer aus der Hand. Der Harmoniewächter wollte nach seiner Strahlenwaffe greifen, doch schon waren die anderen über ihm, zwangen seine Hand zurück, rissen ihn zu Boden.
    Sie werden ihn mit bloßen Händen umbringen, dachte Saedelaere.
    In diesem Augenblick erzitterte der Himmel.

2.
     
    Alaska Saedelaere riss den Kopf hoch, als der Donnerschlag ertönte – falls es einer war. Die Wolken am Himmel hatten sich mittlerweile als dunkle Wand aneinandergedrängt, die immer näher heranrückte und das Gefangenenlager bald erreichen würde. Teile des Gebildes verschoben sich, rieben aneinander, aber es schien sich um kein normales Gewitter zu handeln. Jedenfalls konnte der Terraner keine Blitze sehen, nicht einmal ein Wetterleuchten.
    Dann drang ihm leises Brummen an die Ohren, ein ganz anderes Geräusch als das erste, aber eines, das Saedelaere bekannt vorkam. Er vermochte es allerdings nicht richtig einzuordnen; in diesem kritischen Moment ließ sein Gedächtnis ihn wieder im Stich.
    Das Dröhnen wurde schnell lauter, steigerte sich schließlich zu einer anderen Art Donner, der Saedelaere in den Ohren schmerzte. Die Wolkenbänke am Himmel rissen plötzlich auf, zerfaserten und fügten sich mit unnatürlicher Geschwindigkeit sofort wieder zu anderen Konstellationen zusammen, nur um sich anschließend erneut aufzulösen. Nun endlich zuckten Blitze durch die Schwärze des Himmels, viele gleichzeitig, zu viele, wie Saedelaere dachte.
    Und dann schob sich etwas durch die Wolken, etwas, das noch dunkler war, gleichzeitig aber an zahlreichen Stellen rötlich leuchtete. Saedelaere erkannte etwa ein Dutzend der roten, kreisförmigen Lichter, die den Himmel nun mit einem völlig unnatürlichen Schein überzogen.
    Das Schwarz hinter und unter dem Schwarz wurde immer größer, immer deutlicher fassbar. Schließlich erkannte Saedelaere, dass es künstlichen und nicht natürlichen Ursprungs war.
    Seine Verwirrung legte sich, sein Verstand funktionierte einen Augenblick lang wie gewohnt.
    »Ein Raumschiff!«, murmelte er.
    Aus dem Augenwinkel sah er, dass die Unharmonischen von Inot abgelassen hatten und wie alle anderen in den Himmel starrten. Der Harmoniewächter nutzte die Gunst des Augenblicks, rappelte sich hoch und rannte von den Gefangenen davon, die ihn gerade noch hatten umbringen wollen.
    Der aufkommende Sturm erfasste das Lager. Saedelaere suchte Schutz an der Wand einer der Baracken am Rand des Versammlungsplatzes. Er und Swift stellten sich etwas abseits von den anderen, beobachteten, wie der Staub des Platzes aufgewirbelt wurde und ihnen die Sicht nahm. Die Gebäude des Lagers waren dem Wetter entsprechend errichtet worden, doch nun glaubte der Terraner zu spüren, wie sie unter dem Ansturm der Gewalten erzitterten.
    Im nächsten Augenblick ließ der Sturm etwas nach. Saedelaere glaubte zu erkennen, wie das gewaltige Schiff am Himmel langsam weiterzog und dann hinter den Hügeln am

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