PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand
Bewohnern, den Todringern, geführt hatte, die den Neuankömmlingen ebenso misstrauten, wie sie eine Rückkehr der mystischen »Weltengeißel« befürchteten. Und beides hing irgendwie miteinander zusammen.
Letztlich war es aber dennoch zu einem – wenn auch zeitlich befristeten – Friedenspakt gekommen. Er würde nach terranischer Zeitrechnung am 27. Oktober 1469 NGZ ablaufen – es blieb also noch Zeit, aber diese durfte nicht ungenutzt verstreichen.
Rhodan sorgte sich um die Expeditionsmitglieder auf Orontes, doch ihm waren die Hände gebunden. Zum Glück gab es mit Mondra Diamond und ihren Begleitern genügend Leute vor Ort, die sich zu helfen wussten.
Es war dem Terraner unmöglich, sich um alles selbst zu kümmern – er musste delegieren, ob es freiwillig oder wie in diesem Fall gezwungenermaßen geschah. Mondra jedenfalls vertraute er blind. Bei ihr waren die BASIS-Flüchtlinge in den besten Händen.
Dessen ungeachtet verharrten seine Gedanken bei dem Planeten Orontes und seiner Historie. Vor mehr als sechstausend Jahren war diese Welt von der Weltengeißel heimgesucht worden. Die Todringer wussten nicht mehr, was diese Weltengeißel gewesen war, nur was sie bewirkte: Die Weltengeißel war gekommen und mit ihr das große Sterben ... sie hatte Orontes nahezu entvölkert.
Nur wenige Tausend Mutanten überlebten damals unter der Oberfläche, vielleicht wegen ihrer Parabegabung, möglicherweise auch aufgrund der hyperisolierenden Gesteinsschichten dieser Welt. Ursprünglich waren sie Verfemte gewesen, aber nun hielten sie sich für auserwählt, weil sie den Untergang überlebt hatten. Sie waren die Todringer der neuen Ära.
Nach seinem aktuellen Wissensstand kam Rhodan nicht umhin, diese entsetzliche Waffe – sofern es sich um eine solche handelte – namens Weltengeißel mit QIN SHI in Verbindung zu bringen, von der alles Übel in dieser Doppelgalaxis auszugehen schien. Sicher hatte er nicht zum letzten Mal davon gehört.
Das verderbte Wirken der negativen Superintelligenz ließ sich in ganz Chanda nachweisen – schon in der kurzen Zeit, die sich Rhodan hier aufhielt, war er mehrfach auf QIN SHI als dunkle Macht im Hintergrund gestoßen.
Ebenso schienen die Helfer der Superintelligenz vor der Entführung der BASIS in der Milchstraße spioniert zu haben; Ennerhahl hatte das sehr deutlich gemacht und auf entsprechende Daten in den Speicherbänken von APERAS KOKKAIA verwiesen.
Also wusste QIN SHI von Terra und zweifellos auch namentlich von ihm, Perry Rhodan.
Er musste dieses Wissen in seine zukünftigen Aktivitäten einbeziehen. Seinen Gegnern war klar, dass ein gefährlicher Feind auf den Plan getreten war. Dass Kaowen auf dem Giftgasplaneten letztlich im Kampf gegen ihn versagt hatte, würde es ihnen wohl endgültig bewiesen haben.
Bezog er all das in seine Überlegungen ein, gab es für das aktuelle Geschehen nur eine einzige logische Erklärung: Kaowens Jagd nach einem gestohlenen Transitparkett und die Art, wie Quistus und Rhodan an diesem Ort begrüßt worden waren, stützten seine Vermutung zusätzlich: Er befand sich in Gewahrsam einer Widerstandsbewegung.
Man brachte ihm Misstrauen entgegen, aber keine Feindseligkeit; man musste sich absichern, hegte aber die Hoffnung auf Unterstützung. Deshalb behandelte man ihn den Umständen entsprechend gut und versorgte Quistus medizinisch – die Sorgfalt seiner Rettung in der schwebenden Umweltkapsel sprach zumindest dafür, dass man das Leben des Navigators retten wollte.
Wenn es sich bei diesem Ort also um ein Widerstandsnest handelte, erklärte das auch, wieso Iothonen mit Xylthen zusammenarbeiteten. In jedem Volk gab es solche, die sich einem Terrorregime entgegenstellten. Oder ihm anhingen.
Gerade als er überlegte, ob er seine Vermutung laut äußern und damit die Unbekannten aus der Reserve locken sollte, öffnete sich die Tür.
Der Iothone in seiner eiförmigen, schwebenden Umweltkapsel kehrte zurück. Der krakenartige Körper schwebte im Inneren des für ihn atembaren Wasserstoff-Methangemischs, die Tentakelspitzen wiesen sämtlich auf Rhodan. »Ich danke dir für deine Geduld.«
Der Terraner zögerte. Noch wusste er nicht, wie er am besten reagieren sollte. Doch als auch der andere schwieg und wohl auf eine Erwiderung wartete, sagte er: »Mir blieb keine Wahl. Wie geht es Quistus? Ich bin sehr um ihn besorgt.«
»Er wird es überstehen. Dank deiner Hilfe.«
»Er half mir ebenso. Unsere Zusammenarbeit rettete uns gegenseitig das
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