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PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

Titel: PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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abgetrennt. Er lag schlaff und reglos auf dem Boden, teilweise unter Schutt begraben.
    Allerdings war der Tentakel nicht zerquetscht worden. Der Arm war intakt und darum in höchstem Maß gefährlich!
    Tion erschauerte bei der Vorstellung, was es bedeuten konnte, wenn der Arm in die Gewalt der Xylthen geriet. Er mochte gar nicht darüber nachdenken, welche Folgen es nach sich ziehen würde.
    Aber was sollte er tun?
    Den Fund ignorieren und damit riskieren, dass ein anderes Mitglied dieses Suchkommandos ihn entdeckte? Das verbot sich von selbst. Es war zu gefährlich. Dieses abgetrennte Körperstück eines Iothonen hatte eine ungeheuere Brisanz.
    Also musste er es zerstören.
    Schon tastete seine Hand zum Strahler am Waffengürtel. Wenn er ihn auslöste, würde das freilich nicht unbemerkt bleiben. Er verriet sich damit, brachte seine wahre Gesinnung ans Licht, denn so sorgfältig er auch vorging, die Xylthen konnten auf jeden Fall herausfinden, was er mit einem gezielten Schuss vernichtet hatte.
    Die Angst raste heran wie eine Welle und schlug über ihm zusammen. Sein Atem stockte. Seine Beine begannen zu zittern, knickten ein.
    Nicht jetzt! Nicht jetzt! Ich muss ...
    Doch was musste er? Egal wie wichtig es war, die Furcht war stärker. Die Höhle erschien ihm mit einem Mal nicht einmal mehr halbwegs heimelig und sicher.
    Dies war eine Todesfalle, und der Iothonen-Tentakel besiegelte sein Schicksal endgültig!
    Die Kontrolle über sein klares Denken drohte ihm zu entgleiten.
    Ich habe es schon einmal geschafft! Mehr als einmal! Ich kann Widerstand leisten! Ich bin Tion Yulder!
    Die Gesteinsmassen rund um ihn verschwammen. Seine Augen tränten.
    Ich kann Widerstand leisten! Ich bin kein Sklave! Ich gehöre dem Verzweifelten Widerstand an, und er braucht mich! Jetzt!
    Tion zog die Hand vom Strahler zurück. Zu schießen wäre Narretei. Der Tentakel musste zerstört werden, um jeden Preis, denn es gab keine Möglichkeit, ihn in Sicherheit zu bringen.
    Aber es gab einen klügeren, einen besseren Weg. Einen, der ihn nicht notgedrungen inmitten von Xylthen und Badakk als Verräter entlarvte. Der Gedanke beruhigte ihn, und die Flut der Angst sank auf ein erträgliches Maß herab. Tion streckte den Kopf aus den Gefühlsfluten und atmete Ruhe.
    Hatte der Adjutant es ihm nicht vorgemacht? Was, wenn Tion ganz aus Versehen einen Steinschlag auslöste, der den Arm unter sich zermalmte oder zumindest vor den Blicken aller verbarg?
    Ehe ihm allerdings Zeit blieb, diese Idee in die Tat umzusetzen, stand plötzlich ein Xylthe neben ihm.
    »Was ist das?«
    Tion reagierte automatisch. Ohne nachzudenken, sagte er die Wahrheit – die er ohnehin nicht mehr leugnen konnte. »Der Arm eines Iothonen! Und ich habe ihn ...«
    Der Xylthe beachtete ihn nicht, sondern meldete den sensationellen Fund weiter.
    Es dauerte keine Minute, bis Adjutant Inbetik persönlich vor ihnen stand. Er bückte sich und hob das blasse, fleischige Ding auf. Es hing kraftlos in seinen Händen.
    »Ich habe den Arm gefunden!«, sagte Tion. Er musste das Beste aus der Situation herausholen, im Fiasko noch etwas Positives finden. Auf diese Weise konnte er auf sich aufmerksam machen, sich eine Belobigung verdienen. »Es ist mein Ver...«
    Ein schallendes Lachen des Adjutanten unterbrach ihn. »Hier gibt es nichts mehr zu tun. Wir haben Kaowens Schwert und sein Amulett, und wir wissen, was sich hier ereignet hat. Der Iothonen-Tentakel ist meine Trophäe! Oder bezweifelst du das etwa, Dosanthi?«
    Tion schwieg.
    Er bezweifelte es nicht.

6.
    Perry Rhodan, Terraner
     
    Heimat ist, wo Freunde sind.
    – Terranisches Sprichwort –
     
    Mit einem Blick erkannte Rhodan die Rangabzeichen auf der Uniform des Terraners, der überraschenderweise den Spiegelraum betrat. Ein Oberst des terranischen Militärs.
    Rhodan versuchte sich an ihn zu erinnern; das kantige Gesicht mit den stechend grünen Augen unter dem markant aschblonden Haar hatte er schon einmal gesehen, und sei es nur in einer Akte.
    Ehe er jedoch länger nachdenken konnte, eilte der unverhoffte Besucher auf ihn zu und begrüßte ihn begeistert.
    »Mein Name ist Derrayn Anrene. Ich bin ... oder war Kommandant des BASIS-Tenders SICHOU ZHI LU.«
    »Ich freue mich, dich zu sehen«, versicherte Rhodan. »Und ich bin höchst gespannt, wie es dich hierher verschlagen hat. Wo immer dieses Hier auch ist. Bislang war mir gegenüber niemand besonders auskunftsfreudig.«
    »Das musst du verstehen«, warf Regius ein. »Der

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