PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand
Leben.«
»Ich verstehe, worauf du hinauswillst. Wir ... wir würden uns ebenfalls über eine Kooperation mit dir freuen.« Mit einem scharfen Befehl schickte der Iothone die Kampfroboter aus dem Raum.
Rhodan nahm es erleichtert zur Kenntnis. »Wer ist wir in diesem Fall?«
»Du hast einige von uns kennen gelernt. Oder zumindest gesehen. Mein Name ist Regius.«
»Perry Rhodan. Aber das weißt du vermutlich bereits.«
»Durchaus.«
»Was bewegt dich zu deiner Freundlichkeit?«, fragte der Terraner. »Hat sich Quistus für mich eingesetzt?«
Die Umweltkapsel schwebte ein wenig näher. Das Krakenwesen schloss kurz die hervorquellenden Augen. »Ja. Aber der Verzweifelte Widerstand hat auch andere Mittel und Wege, sich Informationen zu besorgen.«
Der Verzweifelte Widerstand. Also stimmte Rhodans Vermutung. Er hatte potenzielle Verbündete gefunden, wenn auch auf unkonventionellem Weg. Gewissermaßen hatten sie ihn entdeckt, als gehetzten Flüchtling. »Und welche Mittel wären das?«
Statt einer weiteren Antwort öffnete sich die Tür erneut.
Und ein Terraner betrat den Raum.
5.
Tion Yulder, Dosanthi
Angst vereint die Vergangenheit mit der Zukunft.
– Dosanthi-Sprichwort –
Es war unmöglich, sich in dem tobenden Sturm zu orientieren.
Wassertropfen trieben durch die Luft. Oder war es gar kein Wasser, sondern flüssiges Metall, aus einem der spiegelnden Seen in der Nähe aufgepeitscht? Was es auch war, es verdampfte jedenfalls in dem energetischen Schirm, der Tion Yulders Schutzanzug umgab. Rauchwolken stiegen auf. Der Dosanthi glaubte sie sogar riechen zu können, wenn er auch wusste, dass es unmöglich war.
Per Automat-Steuerung folgte er dem Einsatztrupp. Dabei nutzte er die Möglichkeiten, die sich ihm währenddessen boten – er konnte versuchen, sich unbemerkt einen Überblick zu verschaffen.
Die Ortung zeigte deutlich die Reststrahlung einer gigantischen Explosion. Offenbar hatte sie sich am Rand eines Gebirges ereignet.
Ob der verschollene Protektor Kaowen damit seine Feinde ausgelöscht hatte? Oder war er selbst in dieser Detonation getötet worden?
Eine verwegene Hoffnung, fast zu viel des Guten. Doch Tion Yulder hatte gelernt, an solchen Hoffnungen festzuhalten, seit er sich dem Verzweifelten Widerstand angeschlossen hatte.
Hoffnung war das Einzige, was die allgegenwärtige Angst besiegen konnte, die das Dasein in diesem Universum bestimmte.
Um diese Hoffnung aufrechtzuerhalten, musste er so schnell wie möglich zurück zur RADONJU, um dort die letzten entscheidenden Daten zu sammeln! Außerdem galt es, einen Weg zu finden, das weiterzugeben, was er längst in Erfahrung gebracht hatte.
Allein dem lag eine unvergleichliche Brisanz zugrunde; sein Wissen hatte für den Verzweifelten Widerstand unfassbaren Wert und konnte Millionen vor dem Tod retten. Es durfte nicht umsonst gewesen sein, dass er sein Leben riskiert, seine Angst unter tausend Qualen überwunden hatte.
Der Einsatztrupp kam nur langsam voran. Immer wieder trieb der tosende Sturm den Trupp zurück oder die Soldaten mussten dem Zentrum von hurrikanartigen Unwettern ausweichen. Inzwischen war sich Tion sicher, dass tatsächlich flüssige Metalltropfen durch die Luft peitschten. Auch Methan und andere Giftgase kondensierten unter dem unfassbaren Druck der Atmosphäre zu dicken Tropfen.
In all dem Chaos entdeckte Tion noch etwas außer der Reststrahlung der Explosion. Ein dumpfes Signal wurde von den dichten Schwaden stets aufs Neue gespiegelt und hin und her geworfen. Dabei verlor es mehr und mehr an Kraft. Zweifellos konnte man es bald gar nicht mehr nachweisen.
Aber noch existierte es, und Tion analysierte es mit den bescheidenen Möglichkeiten, die das Rechenhirn seines Anzugs bot. Kein Zweifel – dies war eine Störstrahlung gewesen.
Ihm stockte der Atem.
Er kannte diese Art der Strahlung und wusste, welche Technologie dahinterstand. Solche, wie sie auch der Verzweifelte Widerstand nutzte!
Langsam formte sich ein Bild aus dem bruchstückhaften Wissen, über das er inzwischen verfügte.
Protektor Kaowen hatte etwas gesucht ... auf dieser Höllenwelt! Er hatte seinen Weg verschleiert, damit niemand ihn verfolgen konnte, war auf die Störstrahlung gestoßen, die eigentlich jede Orientierung hätte verhindern müssen ... dennoch hatte er die Quelle ausfindig gemacht ... und letztlich war das explodiert, was der Verzweifelte Widerstand hatte verstecken wollen.
Nur – weshalb?
Wie war es zur Explosion
Weitere Kostenlose Bücher